Maitage Open Air: Die Geggen Gaggas, Black Blitz, Tante Rosa und die Erdbeerwoche, Jone, Static Age, Le One and Glato, Fressen, 5.5.2012 in Dinkelscherben, Marktplatz - Bericht von Kabl
Maitage, 05.05.2012 in Dinkelscherben
Weiter geht es dann mit diesem Herren: Max Schönthier heißt er und er macht englischsprachige Balladenmusik. Ist ganz gut, wenn auch vieles recht ähnlich klingt. An und für sich aber eine recht gute, runde Sache. Wieviel "Willst du mit mir gehn?"-Briefe hast du nach dem Gig bekommen?
Ja, hier eine weitere Auflage: Bändchen müssen verteilt werden. Klappt aber gut, beschwert sich keiner. Immer noch recht wenig los - es herrscht auch eine Konkurrenzveranstaltung: Nebenan ist Jugendgottesdienst!
Weiter geht es mit, Überraschung, Hip-Hop! Glato, Le-One und JZA nennen sie sich. Ich muss sagen, dass ich den Auftritt sogar relativ unterhaltsam finde!
Mal was anderes! Definitiv witzig - und die Textpatzer machen das eigentlich doch recht sympathisch. Bloß ob es die Partymusikeinlage (Deichkind war unter anderem dabei) gebraucht hätte ist fraglich: Aus dem Lap-Top kommt Musik und die zwei Artisten pogen.
Nächste Band: Static Age. Die machen immer noch recht guten, schnellen Horrorpunk. Kritikpunkt: Das Styling muss sein, das war immer ein unabdingbares Markenzeichen. Die Maskierung war schon immer das, was die Band ausmachte.
Keine Ahnung warum es heute keine Maskerade gab. Musik wie immer saugut, Hits wie "Anarchy In The Graveyard", "Long Live The Dead" und so weiter kommen einfach immer gut!
Straffer Zeitplan heute. Bereits um 20 Uhr betritt die nächste Band die Bühne: Jone oder Westwood-Pack, keine Ahnung. Also: Erst hießen sie Westwood-Pack, dann Jone und jetzt irgendwie doch wieder Westwood-Pack.
Aber wie es ein Bandmitglied ausgedrückt hat: Namen sind Schall und Rauch. Also gut. Jone spielen Folkpop. Sieben Personen: E-Gitarre, Akustikgitarre, 2-facher Gesang (männlich und weiblich), Percussions, Schlagzeug, Key-Board, Bass.
Hier der Keyboarder, der Moritz. Er ist für die Sparwitze auf der Bühne verantwortlich, über die sogar einige lachen. Aber es geht ja um die Musik: Und die ist saustark!
Hier der lustige Simon. Er hat einen Bart und trommelt auf Bongos und Kongas. Generell machen Jone absolut sauber gespielten, ohrwurmigen Folk. An der Stimme des Sängers Johannes scheiden sich zwar die Geister - aber wenn schon über eine markante Stimme diskutiert wird, hat man eigentlich eh schon gewonnen!
Jau, recht runde Sache das. Am Schluss gibt es noch ein deutschsprachiges Lied zu hören, wobei mir die englischen Hits wie Humans Landing oder Rosemary einen Tick besser gefallen haben. Trotzdem, gerne wieder - absolut gelungener Auftritt!
Es wird dunkel und die Band, die immer bei den Maitagen spielt, betritt die Bretter die die Welt bedeuten:
Tante Rosa und die Erdbeerwoche! Natürlich werden sie auch diesmal wieder höllisch abgefeiert, kein Wunder bei der Show: Es gibt Erdbeerlimes, Tanzeinlagen und witzige Ansagen.
Blöd nur, dass die Ansagen auf Regenwetter ausgelegt waren. Egal, Hit reiht sich an Hit: Tante Rosa Reggae, Bye, bye Rosa - alles wird frenetisch gefeiert.
Hier eine gewisse Völkerverständigung: Die Rapper Le-One und Glato kippen sich zusammen mit den Horrorpunkern von Static Age die Rübe weg.
Bekommen tun die Jungs ihre Getränke unter anderem von diesen beiden hübschen Bardamen. Generell ist so ein Fest nur möglich, wenn viele Leute mitmachen - ohne dafür einen Euro zu verdienen. Vielen Dank dafür!
Am Schluss der Tante-Rosa Show wirds dann wie immer romantisch mit Zündkerzen. Wir sehen uns im nächsten Jahr!
Vom Party-Pop zum Hard-Rock. Auch Black Blitz kamen im letzten Jahr grandios gut an und dürfen daher dieses Jahr wieder ihren dreckigen Rock'n'Roll der Marke AC/DC rausbrettern.
Sänger Thomas. Jeder Riff sitzt, das Schlagzeug prescht vor sich hin und der Bass tut den Rest. Und da trifft das Zitat zu: "Jungs, solch einen Sound wie ihr zu dritt zustande bringt, bringen andere nicht mal zu fünft auf die Reihe."
Yeah! Das Rad wird nicht neu erfunden, aber das wär ja auch Zeitverschwendung. Von Black Blitz wird man noch viel hören! Endlich wieder gute, handgemachte Rockmusik.
Schlagzeuger "der wo in der Pissrinne schläft" hat sich fein gemacht. Neben einem Schnauzbart gibt es ein original "Kinderschänder-Outfit". Die penetranten "Fabi, Fabi"-Chöre beweisen, dass dieser Mann der tighteste Drummer nach Lombardo (Slayer) ist.
Gitarrist und Autor dieses Berichtes, "der wo auf dem Fahrrad schläft" muss sich den Auftritt sogar nüchtern antun! Was für ein Dreck. Unverschämtheit. Also, so ganz nüchtern betrachtet.
Bei der obligatorischen Polonaise beim "Gewerbe-Song" stürmen geschätzte 30 Leute die Bühnen, siffen alles mit Bier voll und wollen nicht mehr runter gehen. Markus Zeller presst jedem seine Bierflasche ins Maul, weil er Herpes hat und will, dass die Geggen Gaggas auch Herpes haben. Er gewinnt dafür einen Stage-Dive.
Der wo glänzt, heute als Yankee-Cowboy verkleidet. Er eröffnet übrigens auch alleine am Keyboard die Show, drückt einen Knopf, so dass ein Billig-Soundfile abgespielt wird, und feiert sich selber ab.
Kommentar vom Zuschauer: "Werden die noch besser?" Antwort eines Fachkundigen: "Nein, eher noch beschissener." Der Fragende verlässt kopfschüttelnd das Gelände. Sonst natürlich nur Hits: Auspuff-Klausi, Wir gehen ins Deutsche Haus, Rufus mit dem kleinen Riemen, Pissrinne, Pimmel, Die wo immer im Freibad ist, alles Hits.