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Captain Planet, Todeskommando Atomsturm, Salamanda, 27.10.2016 in München, Kranhalle - Bericht von Fö

Captain Planet, 27.10.2016 in München

Endlich wieder auf Reisen! Na, zumindest ein bisschen. Ich bin beruflich ein paar Tage in München und beschließe kurzerhand, noch ein paar Tage Punkrockurlaub anzuhängen, um mich von der Sünde der Arbeit reinzuwaschen. Der Plan sieht ein komplettes Schnorrerwochenende vor: Alle absolvierten Konzerteintritte, Mitfahrgelegenheiten, Übernachtungsmöglichkeiten und sogar die Verpflegung werden gewissenhaft von der Punkrock-Community geschnorrt! Jetzt schulde ich zwar Harry Gump noch 5,40€ fürs Nahverkehrsticket, aber sonst bin ich da doch ganz gut bei weggekommen.
Am Donnerstag geht's erstmal in die Kranhalle im Münchener Feierwerk, wo heute drei relativ unterschiedliche Bands ihre Visionen von neumodischer Rockmusik präsentieren. Geht los mit SALAMANDA, neuester Lurch im Zeitstrafe-Stall und eher ungewöhnliche Musik für das Label, aber man soll ja die Scheuklappen wegwerfen, oder?
Meine Scheuklappen schließen sich nach ein paar Songs wieder. Musik, die man mit Attributen wie "interessant" und "experimentell" bezeichnen kann, was ja ziemlich oft in die Hose geht. Indie-Rock trifft auf 70er Krautrock, vielleicht noch ein Schuss Chili Peppers und ein wenig Craziness von Adam Green. Was soll das?
Zumindest kommt die Band recht agil und versiert rüber. Sind ja auch noch jung und noch nicht so in Scheuklappen gefangen wie unsereins, aber nach ein paar Liedern habe ich genug von dem Treiben. Labelchef Renke versucht, mich mit einem Bierbon zu bestechen - das verschafft mir immerhin nen Punkt in der Schnorrerkartei!
Weiter geht's mit dem heimlichen Star des Abends: TODESKOMMANDO ATOMSTURM! Die Vorkämpfer der hiesigen Punk-Schickeria spielen dank ausufernder Schnorrerliste heute vor all ihren Freunden und Verwandten.
Braucht aber leider doch ein wenig, bis die Begeisterung zuschlägt. Das Publikum hält andächtigen Abstand zur Bühne und der Sound ist eher schäbbig, wodurch Leas Gesang ziemlich untergeht. Schade!
Ansonsten zeigt man sich recht spielfreudig und die ersten Punker an der Front schütteln schon ihre Oberkörper. Puh. Hatte zwischenzeitlich echt Angst, dass hier wirklich alle nur auf Captain Planet warten und die Vorbands links liegen lassen, aber so in der allgemeinen Rezeption kommt das ganz gut an.
Toller Auftritt, so insgesamt, aber eben nicht der Mega-Abriss, dafür sind kleine siffige Punkkaschemmen doch besser geeignet. Ohrwurm des Abends: "Früher war da doch mal Hass"
Weiter mit CAPTAIN PLANET! Auch von denen gab's ja dieses Jahr ein neues, und, wie ich finde, ziemlich gutes Album, gespielt wird dann aber doch eine ganz gute Mischung, die eigentlich jeden zufrieden stellen sollte.
Mich beschleicht trotzdem das Gefühl, dass hier mehr gehen könnte. Ein paar wenige Zuschauer flippen aus, einige wippen zaghaft mit, die meisten lauschen eher andächtig. "Für München und für nen Donnerstag ganz gut", befindet Sänger Arne und ich bin mir nicht sicher, ob das positiv gemeint ist.
Aber, äh, läuft! Nach ein paar Songs kommen die Leute dann doch, wenn auch nach Aufforderung, nach vorne. Müssen wohl erstmal auftauen!
Packt mich dann also irgendwann doch noch und so wird fleißig gefeiert. Captain Planet stechen eben doch immer noch ziemlich aus der Riege aktueller EmoIndiePunk-Bands heraus, kann man nicht anders sagen!
Noch ne umjubelte Zusage, dann war's das auch schon. Wir verabschieden uns in die Nacht und entern den Bus zur Residenz von Harry, bei dem ich mich heute netterweise schlafen legen kann. Vielen Dank nochmal!
Nächster Tag, etwas Sightseeing! Ich kenne von München bisher nur den Flughafen, darf also ruhigen Gewissens etwas Touri-Action über mich ergehen lassen. Da ich heute endlich mal ausschlafen konnte, bleibt dafür aber nicht allzu viel Zeit...
Wat soll ich sagen, München ist echt gar nicht mal so unschön. Hinter gefühlt jeder Ecke, um die man biegt, findet sich ein weiteres prunkvolles Gebäude. Da kann die Innenstadt von Schwerte nicht mithalten!
Zum Glück hat man aber auch an Grünflächen gedacht. Nach zwei Stunden Rumlatschen durch Münchener Straßenzüge kommt so ein wenig eingeengte Natur ja auch mal ganz gut. Echt schöne Stadt, dieses München. Wenn nur die Menschen nicht wären.
Pflicht-Hingucker für den München-Reisenden: Die stehende Welle vom Eisbach, wo sich tatsächlich ne Horde Wellenreiter tummeln, die mit ihren Brettern ein wenig auf den Schaumkronen balancieren. Verrückt, sowas.
Mit diesen Eindrücken gebe ich zurück an die Sendezentrale. Meine Reise geht ja gleich weiter, im Punkerbus nach Augsburg. Was da so passierte, lest ihr hier.


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