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The Interrupters:
Say It Out Loud
Ein Review von einem Album wie "say it out loud" von den Interrupters ist einfach und macht Spaß. Schon das 2014 erschienene Debütalbum der drei Bivona-Brüdern und Sängerin Aimee hatte mich komplett begeistert und nun kann ich mir den Nachfolger zum Besprechen downloaden. Aufgenommen wurde das neue Machwerk nach ausgedehnten Touren mit BAD RELIGION in TIM ARMSTRONGS und TRAVIS BARKERS Studios.

Voller Vorfreude hocke ich vor der Anlage und hoffe nicht enttäuscht zu werden und schon der erste Song "By my Side", der eine Hymne an das Außenseiter-Dasein ist, packt mich sofort.
Die Stimme der ehemaligen Pop-Sängerin Aimee Allen, die in der Vergangenheit sowohl auf Alben von Reggae-Künstlern wie Lee-Scratch Perry, Jimmy Cliff und Sublime with Rome im Background, als auch solo schon mal unter anderem darüber sang wie Gott zu ihr spricht, ist hier schön rau und erinnert mal wieder an Brody Dalle von THE DISTILLERS. Die Musik der der vier aus L.A. ist, wie schon auf dem Debütalbum, treibender, rotziger Two-Tone Ska und energiegeladener Punkrock der sehr an RANCID erinnert. Kein Wunder, hat doch TIM ARMSTRONG von RANCID höchstpersönlich am Album mitgearbeitet und beim Song "Phantom City" eine Strophe beigesteuert.
Der Anteil an reinen Punkrock Songs ist diesmal im Gegensatz zum Erstling deutlich höher, bei den Ska-Songs kommen immer wieder mal Hammond-Orgel und Trompeten zum Einsatz, aber ohne den Hörer zu arg voll zu tröten und zu dudeln. Gitarrist Kevin Bivona hat es zudem geschafft, in fast jeden Song ein sich in die Gehörgänge fressendes Gitarrensolo einzubauen.
Auch sehr hoch ist der Anteil an potentiellen Ohrwürmern, die man von diesem Album bekommen kann. Nach dem ersten Durchhören hatte ich bereits drei Songs, die ich die nächsten Tage nicht mehr aus dem Kopf bekomme und es folgen noch weitere.
Mit "she got arrested", in dem es um das um das tragische Resultat von häuslicher Gewalt geht und "the Prosecuter" werden the Interrupters in Zukunft die Tanzflächen zum Kochen bringen, so viel ist schonmal sicher. Auch der Song "you're gonna find a way out", der eine Hommage an "a message to you, Rudy" von THE SPECIALS ist und bei der Leute von LESS THEN JAKE mitmischen, ist ein Knaller!
Bei "the Valley" wird das Tempo etwas raus genommen, das Lied ist eine Ode an Los Angeles und im recht persönlichen Text geht es um den Werdegang von Sängerin Aimee.
Mit den gesellschaftskritischen Liedern "Media Sensation Recall" der die Berichterstattung bei der nächsten Präsidentenwahl zum Thema hat, "Babylon" mit seinem Aufruf sich gegen das bestehende und uns alle kontrollierende System aufzulehnen, "Divide Us Recall", "Control" und dem ebenfalls medienkritischen "Phantom City" wird aber auch klar politisch Stellung bezogen.
Ich frage mich allerdings, wie das mit dem Engagement von Sängerin Aimee im Jahr 2008 für die Wahlkampange zur Präsidenschaftskandidatur vom "libertären" aber konservativen Republikaner Ron Paul zusammen passt, der zur Mariuhanalegalisierung aufrief, gegen den Patriot Act war und für weniger staatliche Kontrolle, aber auch gegen ein staatliches Gesundheitssystem für alle ist und einen Zaun an der amerikanischen Grenze zu Mexico befürwortet. Aber dessen Anhänger haben den Medien wohl auch vorgeworfen, ihren Kandidaten bei der Berichterstattung zu vernachlässigen. Stecke in dem Thema aber auch nicht so richtig drin.
Auch die Textzeile in "Babylon": "God made Men and Men made Kings..." stößt mir als Atheist jedes Mal sauer auf. Aber ich kann auch nicht von jeder Band die ich höre ausnahmslose Linientreue mit meinen persönlichen Ansichten erwarten, deshalb versuche ich zähneknirschend drüber weg zu sehen.
In dem bereits vorab als Single veröffentlichen Song "Jenny drinks" mit seinem Western-Gitarrensolo geht es, wie bereits am Titel zu erahnen ist, um Alkohol- und Drogenabhängigkeit. Die Songs "Good Things", "On a Turntable" und der Rausschmeißer "Loyal" erinnern mit ihren einprägsamen Gitarren und Gesangsmelodien und den bollernden Bassläufen ebenfalls positiv an RANCID mit Frauengesang.

Alles in allem für mich bis jetzt eines der besten, wenn nicht sogar "das" beste Album im Jahr 2016. Die LP, die am 24.6. auf HELLCAT RECORDS erscheint, wird bestimmt noch so einige Umdrehungen auf meinem Plattenspieler hinlegen und auch den ein oder anderen Tag an irgendeinem Gewässer versüßen.

The Interrupters sind im Sommer auf Tour in Deutschland, an folgenden Terminen kann zu den Songs des neuen Albums gefeiert werden:

25.8.16 Dont'panic - Essen
26.8.16 Underground - Köln
28.8.16 Kellerclub - Stuttgart
30.8.16 Club Vaudeville - Lindau am Bodensee
Peter 06/2016
Hörprobe:
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The Interrupters
Musikstil: Ska, Punkrock
Herkunft: Los Angeles (USA)
Homepage: www.facebook.com/wearetheinterrupters
The Interrupters - Say It Out Loud

Stil: Ska, Punkrock
VÖ: 24.06.2016, CD, LP, Hellcat, Epitaph


Tracklist:
01. By My Side
02. She Got Arrested
03. Babylon
04. On A Turntable
05. The Prosecutor
06. Control
07. Phantom City (feat. Tim Armstrong)
08. Media Sensation Recall
09. You're Gonna Find A Way Out
10. Divide Us Recall
11. The Valley
12. Good Things
13. Jenny Drinks
14. Loyal

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Zwen
(Zwen)
20.06.2016 21:59
Kann mich nur anschließen. Bereits das 2. beste Album des Jahres, das bei mir in Dauerschleife läuft. Oi! Oi!
Thommy

20.06.2016 22:14
Musikalisch ganz coole Band, aber politisch echt fragwürdig. Ganz seltsame Geschichte mit der Ron Paul Abfeierei...
Justus
(Justus)
21.06.2016 15:31
Klingt vernünftig was bei Wikipedia über diesen Ron Paul steht. Er will keinen Irak-Krieg, er ist konservativ, will die Leute nicht mit zuviel Sozialleistungen zu faulen Säcken verkümmern lassen. Politische Unbedenklichkeitsbescheinigung erteilt.
DER Sascha

21.06.2016 16:56
Den erzwungenen Orgelwummerkram im Intro habe ich tapfer ertragen, bei der Textzeile »twenty years and a thousand beers and you’re still there for me« war Schluss. Schunkelmusik für RTL2-Rebellen.

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