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Non Servium:
Criatura

Nach längerer Pause ein neues Lebenszeichen von Non Servium aus Madrid. Nach dem gefeierten "Resurgir" 2015 wurde ausgiebig getourt. Außer einer Greatest Hits wurde es etwas still um die spanische Streetpunk/Oi Institution. Wenn ich die schlechten AI Untertitel von Youtube halbwegs entziffern konnte, war die Band etwas ausgebrannt von den Touren, es gab einzelne Nebenprojekte und Probleme mit diversen Substanzen kamen noch hinzu.

Ende 2023 erblickte endlich "Criatura" das Licht der Welt, leider erblickte ich es nicht in meinem Briefkasten, da die Kombination aus spanischem Paketservice und DHL einfach nicht klappen wollte. Somit beruht dieses Review auf den üblichen Streamingquellen.

Über das Cover hüllen wir mal den Mantel des Schweigens. Wenigstens wird die "Güteklasse" des Vorgängers beibehalten... Aber egal, es geht beim Qualitätsmedium Bierschinken ja vornehmlich um Inhalte.

Bei diesen kann mensch nämlich hier die Non Servium Checkliste abhaken:

1.) Intro mit Film-Sample: Check
2.) Gang-Shouts, Gang-Shouts everywhere: Check
3.) Eingängige Songs: Check
4.) Heftiges Gebolze: Check
5.) Assige Vocals: Check

Die werten Leser*innen können sich wohl jetzt schon ein Bild machen was eine*n erwartet. Harter Streetpunk/Oi mit Metal-Kante. Sehr energetisch, sehr eingängig. Alles was die Band von den vielen, vielen Bands mit ähnlicher Ausrichtung abhebt, ist auch hier vertreten. Nur ist ein gewisser Stillstand zu erkennen, muss ich leider feststellen. Klar gibt es hier fast durchgehend auf die Glocke, aber Non Servium hatten einfach immer ein Händchen für ein gewisses Hit-Potential und sogar Überraschungen (z.B. "Dinero" mit einem Iron-Maiden-artigen Schlussteil).

Leider ist letzteres hier der Knackpunkt, denn wirklich überraschend ist hier nichts mehr. Es handelt sich um ein solides Non-Servium-Album. Der Titeltrack ist sogar überraschend schwach, der Großteil der Songs geht in Ordnung - weckt aber nicht den Wunsch aufzuspringen und das Zimmer mit Händen und Füßen umzudekorieren, wie das bei den Vorgängern der Fall ist. "Hordes of Punks" mit dem Sänger der Casalu...Casual...Casulatties...Casualties drückt zwar ohne Ende aufs Gaspedal, wirkt aber angestrengt und mit Gewalt auf ultrakrass getrimmt.

Highlights sind "Killer" und das ruhigere "De Entre Los Muertos", bei denen die Band zu alter Stärke aufläuft. "Héroes" ist auch ok, leidet aber etwas am langen Intro - viel Song ist da nicht mehr übrig. Generell sind die Songs kürzer als sonst und kommen mehr auf den Punkt. Leider fehlen dadurch die bandtyptschen Spannungsbögen im Songwriting, die z.B. "Resurgir" so gut gemacht haben. Keine positive Verbesserung.

Somit bietet "Criatura" nix neues, das ein oder andere Selbstzitat und leider auch weniger schönes wie das nervige "Freedom". Angesichts der langen Pause bin ich etwas enttäuscht und denke, dass spätestens die nächste Veröffentlichung darüber entscheidet, ob Non Servium nochmal zu Hochform auflaufen.

 

Horace 04/2024
Hörprobe:
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Non Servium - Criatura

Stil: Oi, Hardcore, Punk
VÖ: 15.09.2023, CD, LP, Panda Artist Management


Tracklist:

01. Intro
02. Criatura
03. Hordes Of Punks
04. Su Don
05. Quémalas
06. Killer
07. En Mi Corazón
08. Héroes
09. De Entre Los Muertos
10. Los Amos De La Calle
11. Freedom


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Horace
(Horace)
17.04.2024 11:21
Super Timing - gestern haben Non Servium auf Instagram einen ziemlich beschissenen Post abgelassen: Sie spielen auf einem Pro-Palästina Gig und bezeichnen Israel im Begleittext u.a. als "Marionette des barbarischen und verachtenswerten Zionismus"

Hätte ich das vorher gelesen, wäre das Review hier nicht erschienen.
Zur Info und Einordnung wollte ich das Thema nicht unter den Tisch fallen lassen. Auch soll nicht der Eindruck entstehen, dass Bands, die solchen Bullshit verzapfen hier supportet werden.

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