Supernichts aus Köln sind das musikalische, menschgewordene Nein zum bürgerlichen Mittelmaß der 30-plus-Generation: Vier erfahrene Männer aus dem Rheinland und Westfalen, adrett gekleidet, aus gutem Elternhaus. Aber mit dem Hang, den Alltag gnadenlos auszuleuchten und erfrischende Weisheiten laut, hart und schnell in die Köpfe des Publikums zu prügeln.
Während sich die meisten Kollegen und Altersgenossen in ein durch und durch familiäres Dasein zurückziehen, werden Supernichts erst richtig aufsässig. Damit werden sie in diesem Jahrhundert zwar nicht mehr als Starschnitt in der „Bravo“ zu sehen, aber vor einem ernüchternden Kalle-Pflipsen-Schicksal* sicher sein. Supernichts beweisen, dass sich Punkrock weiterentwickeln lässt, und zwar irgendwo zwischen Black Flag und Bläck Fööss, Pogozone und Kuschelecke, Handschütteln und Arschlecken.
*Kalle-Pflipsen-Schicksal [das, umg.], hier: Bezeichnung für das Nicht-Erreichen des Karriere-Ziels (z.B. im deutschen Profifußball).