The Wohlstandskinder, 23.02.2002 Immenhausen
Es ist Freitag, der 23. Februar des Jahres 2002. Es ist kalt, es regnet und die halbe Stunde Schlaf letzte Nacht war eindeutig zu wenig. Zwar sind wir auch wieder zu spät dran, aber alles in allem sind die Vorraussetzungen hervorragend für ein tolles Wohlstandskinder-Konzert. Also auf nach Immenhausen, dieses kleine Kaff irgendwo mitten in der Pampa bei Kassel. Schnell noch festgestellt, dass ein T-Shirt bei Temperaturen um den Gefrierpunkt nicht wirklich warm hält und nicht die geeignetste Kleidung bei einem solchen Wetter zu sein scheint und dann schnell hinein ins "AKKU".
Während der Vorgruppe ("Funky Freaks" aus Espenau/Immenhausen) wurde der Backstage-Raum mitsamt leckerem Catering annektiert, sodass wir von besagter Vorgruppe nicht viel mitbekamen, außer dass der Sänger irgendwann mit heruntergelassenen Hosen auf der Bühne stand. Zwischen leckeren belegten Brötchen wurde dann die Setlist der "Wohlstandskinder" begutachtet und für gut befunden.
Dann war es auch schon soweit: Die W$K legten wie immer mit "Seelenfänger", dem brillianten Opener des 99’er Albums "Delikatessen 500 sl" los, um dann fließend zu "Sechs Milliarden und ich" überzugehen. Bei wirklich gut gemischtem Sound ging es weiter mit dem "Sonnenstich" und dem "Philosoph", was meiner Meinung nach eine recht seltene Begebenheit ist. Mittlerweile erinnerten die Temperaturen schon recht stark an das Berlin-Konzert im "Wild at heart" und die Band war sogar bemüht das Klima noch "mediterraner" zu gestalten (und dann wundern sich gewisse Schlachtzeuger auch noch, dass sie total kaputt sind ... die Weicheier... ;-) ). Im Publikum wurden einige CSU-Spitzel gesichtet und Türk Travolta (the guitar) und Raki (bass) ließen es sich nicht nehmen auf den Boxen zu posen, bzw. im Pogo rumzuspringen. Irgendwann tauchte im Set dann auch der Opener der neuen CD ("Baby, blau!", VÖ: 21.05.02) "Lautstärke, Baby!" auf und auch "Ich will dich, ich krieg dich, du willst mich doch auch" vom Debüt-Album "Für Recht und Ordnung" aus dem Jahre ’97 war vertreten. Und selbst an "Rosa Radio" haben die Herren W$K gedacht! Respekt, meine Herren! Das haben wir auch schon anders erlebt! ;-) Mittlerweile hatten die Temperaturen das "Wild at heart"-Niveau eindeutig überschritten (...zumindest in meiner subjektiven, durch Pogo leicht verschobenen Wahrnehmung war dies der Fall! ;-) ). Und Don Ludger de la Cardeneo (drums) – im folgenden kurz "Caddy" genannt - hatte bei "Was sie (für uns) bedeuten" nichts besseres zu tun, als mit Sticks um sich zu schmeißen. Über "Naturschützer", "Das blaue Kleid", "Wie ein Stern", "Roter Luftballon" und "Die Welt von Mitteleuropa aus" spielten sich die Kinder grandios in Richtung Zugaben ("Groschenromantik", "Der Staat ist nett"), bevor sie sich mit "Wir sehen uns in Las Vegas wieder" endgültig von uns verabschiedeten.
Danach erfuhren wir noch von Caddys intimen Erlebnissen mit Klaus Meine von den "Scorpions" und kamen zu dem Schluss, dass man als echter Rockschtar immer, aber auch wirklich immer, einen eigenen Edding in der Tasche haben muss! ;-)
Um Mitternacht bekam dann der Sänger der "Funky Freaks" ein Ständchen gesungen, eine Torte ins Gesicht geschmissen und eine Bierdusche verabreicht. Der Gute wurde 20 Jahre jung.
Danach verließen wir den Ort des Geschehens. Was bleibt ist die Erinnerung an ein großartiges Konzert sowie unzählige blaue Flecken! :-)
(www.wohlstandskinder.de)