Natty U. Abschiedsfeier am 14.04.2005 in Dortmund
Natty U. Abschiedsfeier am 14.04.2005 in Dortmund
So, da fragt ihr euch jetz wahrscheinlich was denn dat hier soll. So Text und so, mit so Dingern da, Buchstaben heißen die übrigens, und so Wörtern und so. Dabei sind hier doch sonst immer so lustige bunte Bilder!
Die Antwort ist natürlich relativ simpel. Hat nix mit Außerirdischen zu tun, Terroristen warn auch nich mit im Spiel und ausnahmsweise hat die CIA auch nicht ihre Finger im Spiel. Oder vielleicht doch? Ja nee, ich hatte einfach nur am fraglichen Abend meine Kamera nich dabei. Aber da ich ja einen Auftrag habe, nämlich der Nachwelt Informationen über sämtliche Übel der heutigen Zeit in angemessener Form zukommen zu lassen, belassen wirs heute mal beim Text.
Die Uni geht ja wieder los, das muss irgendwie zelebriert werden und als dann Katja und Mark frugen ob ich nich Bock auf Reggae hätte, war die Antwort natürlich schon klar! Die lautete nämlich zufälligerweise "klar!".
Anlass des heutigen Abends war ein Abschiedsabend für den Dortmunder Reggae-Pionier Natty U, der hat Karfreitag seine letzte Reise angetreten und weilt jetzt bei Jah. Also gibbet heute im FZW halt ne Party zum Abschied, der Eintritt kostet nix aber man darf freiwillig spenden, um Nattys letzten Wunsch zu erfüllen: Seine Asche irgendwo bei Jamaica im Meer zu verstreuen...
Lustig im Nachhinein auch das Gespräch mit dem Hö am Nachmittag, der hat nämlich kein Bock mehr auf sein Handy und wollt mit mir tauschen, habbich aber nee gesacht, hättich ja gesacht hättich jetzn Handy mit Kamera und hätt Fotos machen können. Naja latte.
Also, großes Problem is natürlich wie wir danach nach Hause kommen, is ja inner Woche und so, aber wir entschließen uns, einfach bis um 4 zu bleiben! So, so langsam muss ja mal der Bericht losgehn...
Also: 22Uhr treffen wir drei uns alle am Hauptbahnhof und ziehen dann zu Fuß Richtung FZW los. Katja will nix trinken, stößt auf Unverständnis. Unterwegs zeige ich den beiden, wo ich schon so überall Bier getrunken hab.
Dann am FZW, Spende gezahlt und ins Kondolenzbuch eingetragen. So, jetz brauchenwa nur noch ne Garderobe, is aber irgendwie nich! Nur halt hinten im Flur, da stehn so diese Stangen und da sind auch Kleiderbügel in nem Einkaufswagen, aber so richtig Garderobe is dat nich, also definieren wir das einfach mal als Garderobe und hängen unsre Sachen da auf, klaut schon keiner.
Dann inne Halle und da is die Band schon am Spielen. Das Publikum is total bunt gemischt, junge und alte Leute und die wenigsten sehen so klischeemäßig nach Reggae aus, eher typische Disco-Gänger, auch so vom Tanzstil her. Merkwürdig.
Die Band is irgendwie so bunt zusammengewürfelt und mit verschiedenen Gaststars gesegnet, die kenn ich aber alle nich, wat kenn ich mich denn inner Reggae-Szene aus...
Immerhin erkenn ich sofort den Sänger von Alpha Boy School, der sieht nämlich nich grad nach Reggae aus. Gespielt wird halt so Reggae-Dancehall-Irgendwat, Gesangsparts gibts größtenteils von so Jamaicanern, ich vermute jedenfalls mal dass das Jamaicaner sind. Zum Beispiel so einer im Rentenalter mit Kutte und Mützchen, der aber trotzdem noch sone Stimme mit ordentlich Vibe hat, sacht man dat so? Gitarre spielt größtenteils son Typ im roten Shirt, der hat durchgehend son Lächeln aufm Gesicht. Beeindruckend is son Stück was nur instrumental dargeboten wird, da kann er nämlich mal zeigen was er so anner Gitarre drauf hat, wow! Klingt jedenfalls klasse. Der Bassist hat seinen Bass auf seinem Brustkorb gestützt, aber weiß jetz nich ob man dat bemängeln sollte weil is ja kein Rocknroll heute und außerdem hat der angeblich Bob Marley ma live gesehn als er 12 war.
Der Alpha-Boy-School-Sänger spielt größtenteils Schellenkranz, das tut er aber ziemlich groovy und smooth, später übernimmt er auch ma den Bass und als wa noch nich da warn war er sogar mal anner Gitarre und Gesang. Naja. Ebenfalls nich gesehn hamwa, das Sasha himself wohl auffer Bühne stand und wat gesungen hat, stand jedenfalls dann inner Zeitung.
Dafür durften wir uns Cosmo Klein angucken, der hat ja eh die ganzen Hits vom Sasha geschrieben, und er singt wat von Marvin Gaye, ziemlich soulig, kommt gut an.
Son weißer Räpper wird auch irgendwann auffe Bühne geholt und ziemlich abgefeiert und der hatte ja wohl ne ziemlich schreckliche Stimme, so näselnd, fandenwa eher lustig, aber dat war wohl Ede Whiteman oder so ähnlich und der is wohl auch son Urdortmunder Reggae-Star. Aha.
Jo, irgendwann is dat Konzert vorbei, ich fands toll und die annern auch, nur irgendwie is danach die Halle plötzlich total leer, soviel zu unserem Plan, bis um 4 zu bleiben, höhö
Also wat nu? Katja hat rausgefunden, dass anner Uni noch wat geht. Also ab Richtung Nachtexpress und zur Uni gefahrn. Da is halt irgendwie sone Party mit zwei Euro Eintritt aber wir kommen eh spät genug dass keiner mehr nach Eintritt fragt. Vorher konnten wir dank Katja noch vor einem drohenden Biernotstand bewahrt werden, weil sie noch zwei Flaschen Bier im Gemüsefach hatte, sehr löblich!
So dann auf diese Party. Ich nehm mir einfach vor, ganz viel zu saufen weil sonst erträgt man ja die Musik nich und die Leute erst recht nicht! Und der Plan geht echt auf, kaum hamwa unser erstes Bier geholt und sind zurück inner "Halle", da spielt der DJ plötzlich Turbonegro! Geil! Ich will ihn grade anbeten, da spielt der plötzlich ganz komischen anderen Kram. Und auf unsere Wünsche geht der auch nich ein. Arschloch. Die Sache mit dem viel Trinken wird auch immer einfacher, weil Bier 1 Euro und Pfand 1 Euro. Und weil wir nich doof sind gehenwa auf Pfandjagd, für 2 gefundene Flaschen gibbet ein Bier, großartig!
Irgendwann is dann aber auch Schluss, Mark kriegt nichma mehr den Euro für seine Flasche zurück und wir müssen abhaun. Näxter Zug kommt in über ner Stunde und Katja lässt uns alleine am Bahnhof stehn, Weiber ey! Mark verschönt noch son Sitzrondell, indem er auf jedes zweite Brettchen da sone Blüte steckt, schade dassich keine Kamera bei hab, dann kriegenwa noch für 5 tschechische Kronen zwei Zeitungen ausm Automaten und feiern das ab, und irgendwann dann inne Bahn und nach Hause, halb 6 binich dann da und hab morgen keine Uni, Studentenleben is klasse!