Götz Widmann am 20.01.2007 im Musiktheater Piano, Dortmund
Götz Widmann am 20.01.07 in Dortmund
Und voll ist es, verdammt voll! Bunt gemischtes Publikum, jung und alt, von Hippie bis Yuppie, von Hip Hop bis Punk, alles da und alles schaut gebannt auf die Bühne, auf den Mann der mit seiner Klampfe Geschichten erzählt von Liebe und Drogen, Gesellschaft und Politik, Genie und Wahnsinn.
Wir treffen auch noch den Legacy-Dave, der taucht anscheinend überall auf. Und stellt uns noch drei Mädels vor, die wohnen teilweise in dem Haus hier und erzählen, als Götz Widmann vor nem Jahr da war, wars nur halb so voll und noch alles bestuhlt...ziemlicher Popularitätsschub also, hätt ich ja nich gedacht. Achja, fürs Protokoll: Bier kostet 2 Euro und is aus Gläsern, die arme Putzfrau...
Egal, kommen wir zu Götz Widmann himself, die lebendige Hälfte von Joint Venture. Ich hab weder das eine noch das andere viel gehört, steckt auch nach wie vor bei mir eher in der Schublade "Kiffermusik". Trotzdem bleiben seine Lieder haften und ich kenne auch irgendwie die meisten, die so gespielt werden - zum Mitsingen reichts noch nicht ganz.
Mitsingen kann dafür der Rest des Publikums und zwar aus vollen Kehlen! Beeindruckend, was der gute Götz da ganz alleine auf der Bühne für eine Stimmung entfesselt! Trotzdem verständlich, dass er sein Programm in zwei Sets aufteilt, also hamwa ne kleine Pause zwischendurch, was für großen Ansturm auf Klo und Bar sorgt - und dafür, dass das Fassbier alle ist. Hoppla.
Nach der Pause gehts genauso spannend weiter. Ich mache mir den Spaß und beobachte ein wenig das Publikum, herrlich, überall dasselbe Bild: Pärchen, wippt leicht mit, sie schaut verliebt, er singt dazu "Ich schäme mich beim Wichsen". Da hat Götz Widmann doch einiges in Sachen Paartherapie erreicht...
Als weiterer Klassiker darf natürlich "Holland" nicht fehlen, das Lied von dem die Roten Ratten behaupten, es sei von Funny Van Dannen. Ohman. Götz unterbricht das Lied kurz, weil er sich über den neuen Feind der Fußballdeutschen auslassen will, dessen Namen man nicht nennen darf. Bla bla bla. ITALIEN, jetz habbichs gesacht. Und MIR ging diese WM-Welle sowieso gegen den Strich, vor Allem dieses Anti-Italien und Pro-Deutschland-Gedöns, hier unterstützen das anscheinend alle, bah. Wer sich aufregt wegen Fußball, ist ein armer Idiot. Word!
Naja egal, Götz darf das. Genauso wie er uns zur Zugabe ein Gedicht präsentieren darf: "Jesus und Stoiber"! Und das trägt er nur noch die nächsten Konzerte vor, Zweck erfüllt, Stoiber tritt ab! Yeah! Götz trägt es als Kirchenpredigt vor, der Refrain wird vom Publikum skandiert.
Zugaben gibt es auch noch einige weitere, immer wieder brüllen und klatschen die Zuschauer ihr Idol zurück auf die Bühne, aber irgendwann zieht Götz dann doch den Schlussstrich, gibt noch fleißig Autogramme, verteilt Poster und mischt sich ins Publikum, nette Geste!
Wir mischen uns auch ins Publikum (hoho) und setzen uns irgendwann in den Barbereich. Rainer darf seinen Charme spielen lassen, wir dürfen das Bier durch die Kehlen spülen lassen und Catti kann uns Poster unterschreiben lassen.
Die weitere Abendplanung wird erst spät konkretisiert, die Idee, noch in die Stadt zu fahren, scheitert an Rainers Aufgabe als Fahrerarsch und an mangelnder Standfähigkeit der Leute, die bereits in der Stadt saufen.
Also nochn Bier, nochn Jägermeister, dann verlassen wir das Etablissement. Und ich kann man wieder unterstreichen, was für ne geile Location das Musiktheater Piano doch ist. Groß, viele Räume, athmosphärisch, nettes Personal - schade, dass Lütgendortmund so am Rand liegt...
Immerhin fährt Rainer mich noch nach Hause, wie nett. Fazit: schöner Abend, ich hab ein schönes neues Poster, hab Götz Widmann den ollen Kiffer endlich auch mal live gesehn, abgehakt. Wieso haben Kiffer eigentlich alle so näselnde Stimmen? Bilden sich Krebstumore zuerst in den Nasenschleimhäuten?