K-Mob, die Tornados am 16.03.2007 in Dortmund
K-Mob, die Tornados am 16.03.07 in Dortmund
Dafür sind wir janz gespannt auf die nächste Band: K-Mob aus Hamburg! Kennt keiner? Sollte sich ändern! Schön groovig, Ska und Reggae bezaubernd vereint, bei jedem Ton merkt man das Potential dieser Band, sehr schön
Den Gesang teilen sich diese beiden hübschen, Männlein und Weiblein, schön abwechselnd aber auch mal gemeinsam. Der Sänger erweist sich dabei als der quirligere, tänzelt ab und an über die Bühne und ist auch für die Ansagen zuständig. Da erzählt er dann von seiner Erkältung und dass sie heute Dortmund-Premiere haben.
Unterstützung kriegt der Sound durch die dezent hinterlegte Orgel, deren Bediener sich ebenfalls als ein kleines Wirbelwindchen erweist, springt immer hin und her, ganze Zeit ein Grinsen aufm Bäckchen - und irgendwann nur noch auf einem Bein, hat sich wohl den Fuß versträuchelt. Stellt sich aber dann raus, dass lediglich der Schnürsenkel offen is, hoho
Nicht zuletzt durch die Orgel würd ich den Sound wohl am ehesten mit den Slackers vergleichen, um mal überhaupt eine Referenz zu nennen. Slackers mit Frauengesang. So etwa ab der zweiten Hälfte des Sets greift der Sänger lieber zu seinem Tenor-Saxophon, was der herrlich souligen Stimme der Sängerin mehr Raum verschafft.
Ich bin garantiert nicht der einzige im Publikum, der die Band erst heute kennenlernt, aber die Herzen der Zuschauer haben sie recht schnell gewonnen, schon bald wird im Saal ausgewogen getanzt. Wirklich toller Auftritt, bleibt zu hoffen dass es nicht bei dieser Dortmund-Premiere bleibt! Nächstes Mal dann vielleicht auch ohne Erkältung...
Nun aber Platz machen für die eigentliche Hauptband des Abends: Die Tornados aus der Weltstadt Dessau, auch für sie das erste Deutschland-Konzert. Angeblich die bekannteste Skaband der neuen Bundesländer, da kann man nichtmal was gegen sagen - wer kennt schon bekannte ostdeutsche Skabands? Yellow Umbrella vielleicht noch, das wars dann auch schon
Auch die Tornados haben ne Sängerin. Der merkt man aber irgendwie nich so an, dass es die Band schon seit über 10 Jahren gibt, von Bühnenerfahrung kommt da nix rüber. Steht nur da, singt ruhig ihren Text runter und die Ansagen muss der beleibte Trompeter übernehmen, während sie sich die x-te Zigarette ansteckt
Und die Tornados erweisen sich als ne Band, die ganz gerne mal covert. Nicht nur bekannte Melodien werden hier und da mal eingestreut, auch komplette Coversongs befinden sich im Fundus, beispielsweise das alte Stückchen "My Boy Lollipop", das so quietschig gesungen wird, dass ich Steves Bierglas schnell weiterreiche, aus Angst es könne zerspringen.
Das Publikum hamse aber Ruckzuck im Griff, ausgiebig schwingen die jungen Leutchens das Tanzbein, rufen zwischendurch nach "Dessau" und klatschen auch mal mit
In Begeisterungsstürme verfällt auch Bob, wie man hier sieht. Aber selbst schuld, schließlich hat er ja verlangt dass ich in jedem Bericht n Foto von ihm reinpacke, höhö
Achja, Coversongs. Gegen Ende überlege ich tatsächlich, ob die Tornados etwa eine reine Coverband sind und ich nur ein paar Stücke vorher nicht kannte. Der Metalklassiker Breaking The Law folgt als nächstes, als Trötenversion. Nich grad das originellste, aber ziemlich unterhaltsam. Yeah!
Tröt tröt, in 10 Jahren Bandgeschichte müsste man doch mehr eigene Lieder haben - oder ihr Set extra aufs westdeutsche Publikum angepasst, das die Platten nich kennt - nächstes Stück: "Poupée de cire, poupée de son", mit deutschem Text. Muahaha! Danach dann, weil die Stimmung grad so kocht, erstmal Schluss machen und auf Zugaberufe lauschen
Ganz pottüblich lauten die Zugaberufe "Ja wattenn, ja watten, ja watten watten watten" - na, ob da die Dessauer was mit anfangen können? Sie antworten mit nem weiteren Coversong: "These Boots are made for walking". Immerhin können die Ska-Tänzer da schön walken. Noch irgendein Song (bestimmt Cover), wieder von der Bühne, wieder Zugaberufe, und diesmal gibts den geforderten Hit der Band "Dessau 05", lautstark vom Publikum mitgesungen - na also, sie ham also doch eigene Lieder...
Tja, Fazit: Brainbugs nicht gesehen, macht nix. K-Mob ganz groß, gerne wieder! Die Tornados netter Auftritt, abgehakt, gesehen. Oder ich hab meine Erwartungen einfach nur zu hoch gesetzt...ohne K-Mob hätt sich der Eintrittspreis von 8 Euro (5 im VVK) jedenfalls nicht gelohnt, so wars dann doch ein schöner Ska-Abend
Und nu? Holdy und Bob hauen ab nach hause, Steve und ich entscheiden uns, noch für 1-2 Bierchen am Brückstraßenkiosk vorbeizuschauen. Die Bullen warn mal wieder anner Hirsch-Q, leider verpasst, und Steves Schuhe sind "funky"
also dann, Nachtexpress und ab nach Hause!