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Move Against G8 Festival Day 2 (Sa, 21.04.2007): Arthur and the Spooners, Frontkick, Gringa Loca, De Crew, Kenze Neke, Banda Bassotti, Desechos in Berlin, Club Maria

Move Against G8 Festival - Day 2 (Sa, 21.04.07) in Berlin, Club Maria

Seit gestern läuft nun schon das Move Against G8 Festival und nachdem wir schon gestern viel Spaß hatten, freuen wir uns heute schon auf den Rest. Anders als man zunächst denken mag ist das kein herkömmliches 3-Tage-Festival mit Campen und Grillen sondern einfach nur 3 Abende lang viele Bands in einem Laden.
Unsere Unterkunft is in der Azi-Bönx-WG. Azi hat Frühschicht und musste heut nacht grade los, als wir vom G8 zurückkamen - er ist auch derjenige, der uns des morgens weckt, weil er von der Arbeit kommt und sein Bierchen trinken will. Alles klar. Also auf!
Paar Bierchen trinken, irgendwann erfüll ich dann meine brüderlichen Pflichten und besuch die L'Öö in ihrer Wohnung, Bob (der dieses Wochenende übrigens Bopp heißt) und Chrissi kommen mit, weil man da so prima Sachen vom Balkon auf Passanten werfen kann. Wir überlegen uns eine Punkteliste.
Nächstes Ziel: Der Landwehrkanal, da kann man prima sitzen und Bier trinken, weil ja schönes Wetter is. Bönx begleitet uns zum Maria, der muss auf seine Italiener aufpassen. Eine Haltestelle latschen wir zu Fuß, weil die Bahn nicht angeschlagen ist. Bopp will unbedingt, dass ich den Fernsehturm fotografiere, damit er zuhause damit prahlen kann.
Plan mal wieder etwas durcheinander. Assalti Frontali mussten absagen, ebenso wie No Respect, auf die ich mich doch nun wirklich sehr gefreut hatte. Dafür im Vorfeld nicht angekündigt: De Crew, die italienischen Hardcore'ler von Roadshock, kann man sich ja mal anschauen...aber erstmal nochn paar Bier vom Supermarkt
Erste Band auf der kleinen Bühne: Arthur and the Spooners, lustiger Name also kann man da mal reinschauen. Die machen so Oi-Ska-Punkrock-Skinhead-Sound, covern dabei quer durchs Gemüsebeet und verwursteln das alles zu ihrem eigenene Stil. Nett, schaunwa uns aber nur ein-zwei Lieder an
Als nächstes ab zur Hauptbühne, Frontkick gucken. Die hab ich noch nie gesehn, kennt man aber irgendwie, Streetpunk aus Berlin. Rotzig, melodisch, irgendwie 77 (wenn man 77 als Adjektiv bezeichen kann), paar Rancid-mäßige Ska-Sprenkler und ne Show die fett nach vorne geht, so werden Hits gemacht
Der Sänger kommt wohl aus Mallorca, wohnt aber in Berlin - das führt dann dazu, dass seine Ansagen immer mal zwischen deutsch, spanisch und englisch wechseln, schließlich sind von allen Sprachkulturen auch Leute da. Ansonsten macht der ne richtig geile Show, schreit und springt, rennt hin und her und haut sich gegen den Kopf. Geil!
Hat sehr gefallen die Band, vielleicht sieht man die ja nochmal, stören würds mich nicht. Bisschen Schade, dass sie als erste Band noch nicht ganz so viel Publikum haben, wie sie verdient hätten
Aber diese Band hat noch mehr Publikum verdient: Gringa Loca, Música con Huevos aus dem Herzen Berlins! Die können es sich sogar leisten, das Archi Alert persönlich die komplette Bühne überprüft, damit seine Schützlinge auch ja nen guten Auftritt liefern können.
Tja, der Sound ließ aber zumindest Anfangs etwas zu wünschen übrig, irgendwann kristallisierte sich dann doch etwas Gesang raus. Batzy mit ihrer Band, wie putzig. Die großen Hits (die, wo es eh nur um Sex geht) fehlen irgendwie, aber wir sind ja auch auf nem politischen Festival hier.
Heute sind auch ein paar mehr bekannte Gesichter da, selbstverständlich nur für Gringa Loca. Chrü und Jojo ganz vorne, erste Reihe, Ehrensache. Und pssst, Senta-Sofia is auch da
Die Gringas heute übrigens mal mit der (inzwischen nicht mehr ganz so) neuen Gitarristin Steffi. Tja, wie man sieht mehrstimmiger Gesang, wenn schon Frauenrock dann richtig!
Und die Musik? Pop und Rock und vielleicht auch etwas Punk. Aufm offiziellen Line-Up steht "Allgirlz.Punk". Geil, mit z hintendran, irre. Und so vielsagend. Deswegen schauen sich den Auftritt auch recht viele Leute an. Jawoll, Gringa Loca an die Macht, für eine bessere Welt!
Danach dann De Crew aus Italien, brachiales Metal-Hardcore-Zeux, nix für mich. Aber Bönx sacht ich soll mir die anschauen. Nagut. Zumindest ziemlich geile Show, man kommt mit dem gucken garnich hinterher wenn die überall hinspringen
Das Publikum freut sich auch, zumindest son paar, die tanzen ausgiebig - wenn man das Gepoge noch Tanzen nennen kann. Stimmung schon ziemlich geil
Und dafür dass die im Vorfeld nich angekündigt waren, is auch richtig viel los. Vielleicht wegen den vielen Italienern, die hier so beim Festival sind
Aber Moment, die Italiener sind doch bei der anderen Bühne! Kenze Neke spielt da schließlich. Aber Italiener darf man hier anscheinend nicht sagen. Ein älterer Kenze-Neke-Fan (mit Vollbart!) erklärt mir, dass die aus Sardinien kommen und die Sarden wollen ja unabhängig sein von Italien. Ziemlich geiles Gespräch, er versucht mir das auf italienisch und englisch zu erklären, ich antworte auf spanisch und italienisch.
Aber Hauptsache wir verstehn uns! Also krieg ichn Bier von ihm. Is ja auch egal ob man Revolution, Revolucion oder Revoluzione sagt...Zu Kenze Neke, scheint ne politisch motivierte Rockband zu sein, gibt es eigentlich nicht mehr und haben heute nen exklusiven Auftritt. Letztes Jahr hatten sie solch einen exklusiven Auftritt vor ganzen 15.000 Leuten - huiuiui
Und die meisten Anwesenden scheinen die Band zu kennen, singen fleißig auf sardisch oder italienisch mit und machen ordentlich Stimmung. Dazu werden Sardinien-Flaggen hochgehalten und fleißig die Band abgefeiert
G8-Protestler erinnern sich vielleicht an den G8-Gipfel in Genua 2001, als der Demonstrant Carlo Giuliani von Polizisten erschossen und zur Sicherheit nochmal überfahren wurde. Auf der Bühne steht jetzt der Vater von Carlo, erklärt seine Sicht der Dinge (der Staat ist der Mörder), gedolmetscht von der jungen Dame neben ihm. So ne Rede muss wohl auch mal sein, sind ja schließlich auf nem politischen Festival hier wa
Also gehts dann auch politisch weiter: Banda Bassotti, ebenfalls aus Italien, stürmen die Bühne. Die wohl bekannteste Skapunkband aus Italien bringt das Publikum auch schnell zum Toben.
Da wird natürlich auch in unserer Ecke schön gefeiert, gehört sich ja so! Ham ja schließlich unser eigenes Podest hier, das muss man auch mal ausnutzen
La Banda Bassotti bisher nie live gesehn, also erstes Mal heute und die Lieder noch nicht so verinnerlicht. Drum konnt mich die Band wohl nich ganz so mitreißen. Is halt etwas ruhigere Musik als die vielen anderen Skapunk-Bands die es so gibt, ich hau dann auch irgendwas ab
Auf der mittleren Bühne spielen nämlich Desechos. Is mehr son Glücksspiel, ob die Band die man sehen will auch zufällig zu der Zeit auf der Bühne steht, wenn man sie sehen will, so ganz haut das mit dem Zeitplan nicht hin, besonders die Hauptbühne hinkt hinterher. Hinzu kommt, dass meist 3 Bands gleichzeitig spielen, hätte man auch schlauer regeln können - einfach nachmittags schon anfangen, klappt auf anderen Festivals doch auch...
Desechos als Hauptact der mittleren Bühne präsentieren uns ziemlich Hip-Hop-lastigen Latin-Ska, geht richtig gut ab. Aus Spanien kommen die Jungs und das Mädel, Texte natürlich auch spanisch. Natalia versucht verzweifelt, die Texte zu entziffern.
Das Publikum ist größtenteils angetan von diesem Stilmix, es wird lecker getanzt und abgefeiert, hat die Band auch verdient
Der Sprechgesang wirkt auch auf keinen Fall fehl am Platz, nur die Sängerin könnte doch bitte auf ihre Ghetto-Gesten und Baggy-Pants verzichten. Achja, Sängerin. Also, zweistimmiger Mann-Frau-Gesang/Gerap, der Typ übernimmt dabei den Hauptpart und sie steigt ab und zu mal ein, klingt insgesamt ziemlich stimmig. Tolle Band, guter Auftritt, weiter empfehlen!
Danach dann wieder zur Hauptbühne, woanders is ja nix. Brechend voll isses da inzwischen, die ganzen Skatepunker drängen sich nach vorne und feiern ihre Helden ab - Lagwagon. Mir persönlich geben die eigentlich nich soviel, gibt spannenderes.
Heute gibts aber doch einen ihrer besseren Auftritte, ich würde sogar sagen der beste den ich bisher gesehen hab. Obs an Joey Cape's neuem Vollbart, meinem gestiegenen Alkoholpegel (danke für das Bier, Jessi & Batzy!), der tanzwütigen Meute oder auch am Alkoholpegel der Band liegt, kann ich nicht sagen
Die machen nämlich ziemlich viele Faxen, intonieren mal die Misfits (Roadie kommt und macht Joey ne Devillock) oder albern einfach nur rum, recht unterhaltsam. Ich kenne sogar überraschend viele Lieder
Die Nähe zum Publikum ham Lagwagon auch mal wieder gebraucht, konnte man sie doch zuletzt nur mal auf größeren Bühnen oder auf Festivals sehen - ok, hier auch Festival, aber kleine Bühne - kein Wunder dass heute ausverkauft ist. 2000 Leute fasst der Club Maria angeblich, und da auf den anderen Bühnen nix mehr spielt dürften sich die meisten wohl hier in die Halle drängen...
Und danach? Is noch Electronic Aftershowparty. Spannend. Oder noch ins Clash. Hm. Naja, wir bleiben noch ein wenig und fahren dann mitm Taxi zurück zu Bönx ihm seine Wohnung. Morgen is ja auch nochn langer Tag - erst Senta-Sofia(!) aufm Internationalen Kinderfest, danach der letzte Abend vom Move Against G8 Festival. Wo ihr weiterlest is mir wurscht, was euch lieber is

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