Barcelona-Trip Part 1 inkl. Ramblas, Sagrada Familia, Placa d'Espanya, Konzert (Stoy Ke Trino), Strand, Montjuïc vom 05. - 07.06.2008
Barcelona-Trip Part 1 vom 05.-07.06.08
Vom Flughafen gehts dann erstmal mit dem Zug für 2,60 € inne City, wo wir dann gemütlich zum Hostel latschen - und dort nur nen Zettel vorfinden, dass die verantwortlichen Herrschaften grad wech sind und erst um 19 Uhr wieder da. Och nää! Nagut, lassen wir halt das Gepäck hier stehen und stöbern ein wenig durch die Umgebung, ab zum nächsten Supermarkt...
Und wie das halt so is, wenn man frohen Mutes das heiße Deutschland verlässt, um in den sonnigen Süden zu fliegen: Fängt sofort an zu regnen. Ächz. Toller Urlaub! Dafür genehmigen wir uns erstmal geiles Bier. Steinburg nennt es sich, was ein Name! Endlich wieder Dosenbier!
Im Hostel dürfen wir dann auch irgendwann einchecken, futtern ein wenig Tortilla und machen uns schließlich auf den Weg in Richtung "Ramblas", bis es irgendwann wieder anfängt, fürchterlich niederzuprasseln. Naja, immerhin lernen wir beim Unterstellen zwei nette Mädels plus Typ kennen, die uns in ne Hippie-Bar schleppen. Gibt Bier und is trocken, was will man mehr!
Der Abend ließ uns doch ein wenig mit gemischten Gefühlen zurück, hatten die Mädels uns doch ordentlich erschüttert, als sie erzählten, es hätte die kompletten letzten zwei Monate so geregnet. Na herzlichen Glückwunsch. Am nächsten Tag scheint in den engen Straßen dann aber doch die Sonne durch die Häuserfronten.
Scheint ein guter Tag zu werden! Wir latschen mal wieder durch die Querstraßen rund um die "Ramblas", was quasi die Einkaufs-/Szenemeile Barcelonas ist. In der Carrer Tallers gibts ein paar nette Plattenläden, wo man sogar Bustouren zum Wacken:Open:Air buchen kann. Inklusive Ticket?
Ebenfalls hier gelegen ist "La Boqueria", ne große Markthalle, in der man so ziemlich alles findet, was man für die häusliche Küche gebrauchen kann - auch wenn hier zu nem Großteil nur Touristen rumzulaufen scheinen.
Aber gut, weiter gehts! Wir betreiben ja schließlich Abhak-Tourismus, bloß nicht zu lange an einem Fleck aufhalten. Am Hafen suchen wir uns schonmal ne Yacht aus, die wir nachts kapern können.
Vom Wasser aus hat man auch noch guten Blick auf den Berg Montjuïc, auf die Esplanade und natürlich auf die Kolumbussäule. Zack, abgehakt. So einfach geht das mit dem Sightseeing!
Wir verzichten auch mal darauf, übermäßig viel mit der Metro zu fahren - sind ja schließlich gut zu Fuß (und keine Rentner oder so). Da kriegt man viel mehr von der Stadt mit und stolpert dann auch noch zufällig auf weitere Sehenswürdigkeiten - wir hier den Triumphbogen. Wusste gar nicht dass Barcelona auch sowat hat.
Unter Fußballfans bekannt ist das Stadion "Camp Nou", das größte Stadion Europas! Wir scheuen uns für euch natürlich vor keinerlei Risiken und können einen kleinen Blick erhaschen. Wahnsinn! Über 98.000 Leute passen hier rein!
Nunja, wenn wir schon bei Aushängeschildern sind, das beeindruckendste dürfte wohl die Sagrada Familia sein, Wahrzeichen der Stadt. Entworfen von Antoni Gaudí, der anscheinend sowieso jedes zweite Gebäude in der Stadt "architektuiert" hat. Diese Kirche allerdings ist noch unvollendet und wäre wohl ohne die ganzen Kräne drumherum auch nicht dieselbe.
Um volle Faszination für die Kirche zu entwickeln, hätten wir uns wohl an die Schlange anstellen müssen und etwa ne Stunde warten - hm nö, wir haben doch keine Zeit. Aber von außen wirkt das Bauwerk auch schon ziemlich beeindruckend und detailverliebt. Gaudí steckte übrigens sein gesamtes Vermögen in das Projekt, wurde dann aber von ner Straßenbahn überfahren - weil der Fahrer ihn, den beliebtesten Sohn der Stadt, für nen Penner hielt. Ker, was das Leben so für Tragödien schreibt
So! Wird Zeit, Rotwein zu holen, bei soviel tragischen Geschichten. Ach, und wo wir grad dabei sind, noch ne Palette Bier. Das gute Fink Bräu gibt es hier im Lidl, fast schon heimisch! Fast schon Festivalfeeling! Außer dass Alkohol trinken hier in der Öffentlichkeit verboten ist. Aber wenn ich in Sofia eins gelernt habe, dann, dass Bier kein Alkohol ist.
Wir sind übrigens im Catalonia Hostel untergekommen. Viererzimmer mit netten Mitbewohnern, Schlüssel gibt es nicht aber dafür Schließfächer. Und ansonsten gibts ne Küche, die wir frei benutzen dürfen - also machen wir uns heute mal Hamburger. So als Deutsche und so. Dazu natürlich Rotwein (weil wir ursprünglich vorhatten, Spaghetti zu kochen, tja).
Nach dem Essen gehts, bewaffnet mit ein paar Dosen Bier, wieder zu den Ramblas - schließlich geht da am Meisten! Am Placa de Catalunya sitzen ein paar Hippie-Musiker und machen spanisch angehauchte Musik, immer Leben auf den Straßen! Aber auch viele Touristen. Also nix wie weiter.
Der weitere Weg besteht dann erstmal aus ner Cocktailbar, die urplötzlich vor uns auftaucht und Cocktails für 4 Euro anbietet. In perfektem Spanisch bestellen wir dos Mojitos y dos Caipirinhas. Hach, lecker. Aber hm, Dosenbier haben wir ja auch noch dabei...
Der nächste Abhak-Punkt liegt einfach zu sehr auf dem Weg, um da einfach dran vorbeizumarschieren: Der Brunnen zu Fuße des Nationalpalastes, genannt Font Mágica. Ab Dämmerung wird der in schillerndsten Farben beleuchtet.
Das lockt natürlich viele Touristen, aber is halt auch son muss-man-gesehen-haben-Ding. Alle halbe Stunde wird dazu pompöse Musik gespielt, während die Wasserfontänen dazu passend farbige Wasserspiele vorführen.
Aber wie ich schon erwähnte, wir sind ja eigentlich nur auf der Durchreise. Und zwar, man ahnt es, zu nem Konzert. Der Laden heißt "La Resistencia". Nicht nur der Name ist zu weit links, auch die Adresse, is nämlich auf meinem Stadtplan gar nicht drauf. Aber ein wenig Rumfragen bringt uns weiter, 3 Euro ärmer stehen wir schließlich im "La Resistencia".
Nachdem wir uns n Bier gegönnt haben, fängt die Band auch schon bald an. "Stoy Ke Trino" heißt die Truppe, kommt aus Barcelona und serviert uns, wie auch kaum anders zu erwarten, so Mestizo-Patchanka-Ska. Genau das Richtige, um an nem lauen Urlaubsabend in Barcelona das (Rumba?-)Tanzbein zu schwingen.
Die Band scheint noch recht jung zu sein, zeigt auch viel Spielfreude und begeistert neben den stimmungvollen Songs auch durch die fast schon flamenco-mäßige Gitarrenarbeit. Und wie ich später las, waren die sogar vor nem Monat noch auf Tour in Deutschland. Gar nicht mitgekriegt. Aber nächstes Mal sollte man da wohl hin!
Is übrigens mein 600stes Konzert heute. Wenn das mal kein Grund zu feiern ist! Darauf noch eine Cerveza! Stoy Ke Trino spielen inzwischen munter weiter und unterhalten ihr Publikum bestens. Dieses ist heute übrigens ziemlich spärlich gesäht, warum auch immer...etwa 20-30 Leute ham den Weg in die Resistencia gefunden...
Immerhin sind wir die einzigen Touris. Extranjero-Bonus olé! Halt keine Abendgestaltung, die ein neureicher Pauschaltourist auch nur ansatzweise in Betracht ziehen würde. Macht uns das zu was Besserem? Ja!
Showmäßig natürlich alles drin. Auch die alte Nummer mit auf dem Boden setzen und dann hochspringen, nennt mir eine Mestizo-Band die das nicht macht. Aber der Sänger geht auch mal zu Boden, als er ins Publikum springt und seine Finger über die Saiten fliegen lässt.
Achja, Publikum. Recht bunt und recht verhalten betrachten sie das Bild auf der Bühne. Eine Augenweide auch der betrunkene Bönx, wahrscheinlich kurz bevor er seine Bierflasche fallenlässt. Platsch. Ups.
Also, soviel zu Stoy Ke Trino! Tolle Band, guter Auftritt, auch wenn ich mich aufgrund des gestiegenden Alkoholpegels nicht unbedingt mehr an alles erinnern kann. Noch ein Grund mehr, die Band zu beehren, sollten sie mal wieder hierzulande auf Tour sein...
Nach dem Konzert stellt sich erstmal die Frage, wie wir überhaupt zurückkommen. Is schließlich weit vom Schuss hier. Aber zwei besoffene Typen klären uns auf, dass die Metro noch fährt. Geil! Ab inne Metro und zum Hostel, wo noch ein wenig Dosenbier wartet...Einziges Manko im Hostel: Im Aufenthaltsraum muss man leise wie ne Kirchenmaus sein, viel mit ordentlich saufen is da nich
Nun denn, nächster Tag. Samstag und gutes Wetter - kein Wunder, dass die Fußgängerzone voller Menschen ist. E-kel-haft! Wir verdrücken uns lieber in die Seitenstraßen, um im Zickzack-Kursus den Weg gen Strand anzutreten.
Und da isser auch schon - der Strand bei Barceloneta. Oben am Zipfel is es auch nicht ganz so voll, was aber anscheinend daran liegt, dass hier die Wellen einfach stärker sind. Pah, wir sind ja Männer.
Und winden tut es auch, anscheinend genug für ein paar einsame Surfer, das Mittelmeer ein wenig unsicher zu machen. Hopp hopp rein ins kühle Nass!
Damit wär der wichtige Urlaubspunkt "Strand" auch abgehakt. Da erzähl uns nochmal einer, es würde hier den ganzen Tag nur regnen. Wir schlendern wieder ein wenig durch die Stadt, neben uns taucht in ner kleinen Gasse plötzlich wieder ein Sightseeing-Punkt auf: Irgendson Musikhaus. Cool. Abhaken.
Nächstes Ausflugsziel: Der Montjuïc-Hügel westlich der City, auf dem sich ne schicke Burg inklusive Weltkriegs-Kanonen befindet. Von dort hat man ein wenig Ausblick auf beispielsweise den davor gelegenen Frachthafen.
Die andere Seite hat da schon mehr zu bieten: Ausblick auf die ganze Stadt, wir können sogar fast unser Hostel sehen. Bei Bierchen und Röstmais setzen wir uns ein paar Minütchen hin und genießen die Sicht.
Weiter geht es den Montjuïc entlang. Hinterm Schloss sieht man nen recht großen Friedhof. Der stellt ne logistische Meisterleistung dar, hat man es doch geschafft, auf kleinstem Raum möglichst viele Gräber aufzustellen, mehrstöckig natürlich
Ebenfalls am Montjuic gelegen: Die Olympia-Konstruktionen von 1992, eines der wichtigen Ereignisse Barcelonas im letzten Jahrhundert. Aber viel scheint hier heutzutage nicht mehr los zu sein, kaum ne Menschenseele zu sehen vorm großen Olympiastadion.
Ne Runde laufen sparen wir uns dann auch. Sport geht auch anders, heute beginnt ja zum Beispiel die Fußball-Europameisterschaft (Noch ein Grund mehr, aus Deutschland abzuhauen) - also ham wir uns für abends mit Andreas in ner Kneipe verabredet, um das Spiel von Portugal zu bejubeln. Weiter gehts hier