Südostasien-Tour 2008 Teil 7: Laos - Luang Prabang und Umgebung vom 04.10.-10.10.2008
Südostasien-Tour Teil 7: Laos vom 04.10.-10.10.08
So, weiter! Leider gibts keine Direktflüge von Phu Quoc nach Luang Prabang, also müssen wir einen halben Überbrückungstag in Saigon einlegen, an dem nichts wirklich Spektakuläres passierte - schließlich landen wir dann erwartungsfreudig in Luang Prabang. Sabai-Dee! Schon der Anflug auf die Stadt ist fantastisch, ein kleines Dorf umgeben von Wäldern und hohen Bergen.
Heimliches Hauptziel unseres Urlaubes: Gründung einer Punkszene in Laos! Leider ist uns das nicht ganz geglückt, aber immerhin haben wir zwei Einheimische mit Sex Pistols beziehungsweise Casualties-Shirts getroffen - immerhin ein Anfang!
In Laos heißt es erstmal Umdenken. Weg von der ganzen Hektik (Phu Quoc mal ausgenommen), alles geht zwei Stufen langsamer als in den vorher bereisten Ländern. Angefangen beim Grenzbeamten, der nicht mürrisch guckt und nur unser Geld will, sondern uns fröhlich lächelnd einen schönen Aufenthalt wünscht bis hin zu Kellnern, die sich noch wirklich auf Touristen freuen.
Um einen guten Überblick über die Stadt zu bekommen, klettern wir auf den Phousi-Berg. Der Ausblick ist einfach fantastisch! Wir haben ja schon so einige Städte auf unseren Touren gesehen, doch Luang Prabang stellt sie einfach in den Schatten.
Der Charme der Stadt mit französischen Kolonialbauten zur Linken und dem Ausblick auf den Mekong zur Rechten ist wirklich unbeschreiblich. Wir fühlen uns auf Anhieb tierisch wohl und sind froh, eine ganze Woche hier verbringen zu dürfen.
Wir haben zwar nicht alle Treppenstufen gezählt, aber es waren verdammt viele - und das bei 35 Grad. Aber hat sich gelohnt
Hier seht ihr die "Haupt"-Straße. Schnuckelige kleine Cafés und Restaurants laden zum Verweilen ein. Das Preisniveau ist unglaublich niedrig (obwohl es quasi minütlich steigt) und wir haben wirklich nirgends etwas bekommen, was nicht lecker war.
Desweiteren wird in Laos ausschließlich gegrillt! Und zwar alles und den ganzen Tag über! Hier muss man sich doch einfach wohlfühlen.
Ziellos schlendern wir durch die Stadt und genießen die Atmosphäre. Total stressfrei läuf hier das Leben ab, nirgends hupende Mopeds oder nervige Touri-Abzocker.
Unser Hostel liegt an der Flussseite und hat eine Spitzen-Terrasse, auf der wir des Öfteren ein kaltes Beer Lao (das beste Bier in ganz Asien!) genießen.
Nachmittags zieht es uns zum großen Wasserfall von Tat Kuang Si. Am Eingang gibt es ein paar Bären, die von Wilderern beschlagnahmt wurden und hier auf ihre Auswilderung vorbereitet werden. Leider vor nem halben Jahr verstorben ist der Tiger, der in einem anderen Gehege hauste...
Aber unser Ziel ist ja der Wasserfall. Bis dahin heißt es Schuhe aus und mutig durch den Schlamm waten.
Das Ziel der Mühen: Ein riesiger Wasserfall. Was sollen wir dazu groß schreiben, seht selbst und seid beeindruckt!
Nach dem Anstieg über diese glitschige Treppe zieren zwei kleine Blutegel unsere nackten Füße. Hm, wie kriegt man die denn ab?
Aber erstmal gibts Dinner (Wir hatten erst Abendbrot geschrieben, aber Kiki meinte "Man kann mit Anglizismen sehr gut deutsche Redundanzen überbrücken" - noch Fragen?), heute zur Abwechslung mal wieder ohne Strom. Im Kerzenlicht sitzen wir neben dem Mekong und lassen den Abend ausklingen. Prost!
Start zu den besten drei Tagen dieses Urlaubs! Eine kombinierte Tour, bestehend aus Radfahren, Wandern und Kayaking mit Übernachtung in laotischen Bergdörfern. Wir schwingen uns auf unsere Drahtesel und besichtigen erstmal ein Wat.
10 Kilometer bergauf und bergab durch wunderschöne Landschaften werden absolviert. Fö schimpft ein wenig, er mag Fahrradfahren nicht.
Weiter gehts in einem alten Holzboot, welches uns zu einem weiteren Wasserfall bringen soll. Der Fahrtwind tut gut nach den Fahrradstrapazen...
Die Tad Se Wasserfälle bestehen aus mehreren Ebenen, die alle ineinander übergehen - und alles rein natürlich gewachsen, auch wenns einfach nur perfekt aussieht. Mehrere Stellen laden zum Baden ein....
Wir haben noch ca. 40 weitere Fotos von der Umgebung, wer Interesse hat kann ja zu nem Diaabend vorbeikommen, aber hier würde das leicht den Rahmen sprengen. Aber wir haben wirklich selten etwas Schöneres gesehen als die herrlichen Wasserfälle und die umgebende Natur
Eine Gruppe Elefanten schaut mit ihren Guides vorbei, auch sie genießen den Badespaß in den Wasserfällen.
Los geht's in den laotischen Dschungel! Der Guide voran und wir mutig hinterher. Als er kurz stehenbleibt und uns mitteilt, eine Cobra wäre soeben davongehuscht, wird uns leicht mulmig. Aber wir habens ja nicht anders gewollt :-)
Unser Weg führt uns manches Mal auch über kleine Flüsse, die Touristenscharen halten sich auch hier in überschaubaren Grenzen.
Kurz vor dem Ziel unserer heutigen Etappe stoßen wir endlich auf eine Straße. Laut Informationen unserer Guides liegen zwischen hier und Luang Prabang 40 Kilometer. Dies alles haben wir heute per Bike, Boot und Pedes zurückgelegt
Unser Quartier für heute Nacht: Ein Eingeborenendorf in den Bergen von Laos. Kein fließend Wasser, kein Strom, keine Toilette. Uns überkommen leichte Zweifel, ob wir hier wirklich richtig sind
Die Küche neben unserer Unterkunft - hier wird alles noch mit Liebe zubereitet. Es gibt - natürlich - Sticky Rice mit Chillis.
Ohne Strom sind wir mal gespannt, wie der Abend so verläuft. Wir hatten schon befürchtet, heute kein Gutenacht-Bier zu bekommen. Aber Pustekuchen. Der örtliche "Supermarkt" kramt ein paar Flaschen lauwarmes Beer Lao aus dem Keller. Prost und gute Nacht!
Heute steht ein ausgiebiger Wandertag auf dem Programm. Wir durchqueren zwei Täler, um zum nächsten Dorf zu gelangen. Der Weg soll ca. 7 Stunden dauern und führt mitten durch den Dschungel. Was wird uns erwarten?
Erstmal ein Anstieg der ersten Klasse. Wir brechen uns einen ab in unseren Wanderstiefeln, während unser Guide lässig in Sandalen den Aufstieg beginnt.

Unser Weg führt uns an einem weiteren Dorf vorbei. Unser Guide berichtet, dass die Menschen hier das Wasser aus dem Teich als Trinkwasser benutzen. Als wir die dunkle braune Brühe sehen, in der sich gerade ein Schwein wälzt, gehen wir doch lieber weiter
Ah, endlich Regen! Wäre ja gelacht, wenn wir nicht wenigstens einmal richtig nass würden. Kaum ausgesprochen, fängt es auch schon an zu schütten. So macht Wandern richtig Spaß, der Chirripo lässt grüßen.
Innerhalb von Minuten ist man natürlich völlig klitschnass. Auch der Weg verwandelt sich in eine glatte Schlammpiste - herrlich!
Entschädigt wird man jedoch durch eine unglaubliche Aussicht auf die umliegenden Täler. Grün überall.
Ein umgestürzter Baum zwingt uns zu einem Umweg durchs Unterholz. Leider ist der Abhang so glitschig, dass es verdammt schwierig ist, wieder zurück zum Weg zu kommen. Aber - wir leben ja noch
Der Weg wird immer schmaler und die Pflanzen immer dichter und dorniger. Dazu gesellt sich eine gewisse Müdigkeit, ist halt kein Sonntagsspaziergang.
Haben wir grad noch über den Weg geschimpft? Ab hier gibt es einfach keinen Weg mehr. Nur noch 20 Zentimeter tiefen Schlamm, noch dazu wird der Weg immer steiler. Wir stapfen und rutschen durch den Morast, die Schuhe wiegen bald zwei Kilo, man ist wirklich kurz vorm Verzweifeln.
Aber der Ausblick begeistert uns immer wieder, trotz aller Strapazen. Und langsam kommt auch die Sonne wieder raus...
...es gab mal wieder Sticky Rice mit Chilies, diesmal garniert mit zwei Dosen Thunfisch in Tomatensoße
Das Ziel unserer heutigen Etappe: Ein weiteres Dorf, allerdings deutlich moderner als das gestrige. Zu unserer großen Freude gibts in Ban Huey Fay eine Dusche und auch kaltes Bier wurde uns versprochen.
Hier seht ihr die Hauptstraße des Dorfes. Außer uns sind sogar noch zwei andere Touristen hier, noch dazu zwei äußerst sympathische. Hey Jen and Rich, remember the first meeting?
Unsere englischen Freunde und wir beschließen, uns einfach zu besaufen - was uns wirklich gut gelingt! Die Sprachbarriere verschwindet mit jedem Bier und selbst der ekelhaft süße Wein findet Abnehmer. Einer der lustigsten Abende des ganzen Urlaubs, wohlgemerkt mitten in den Bergen von Laos!
Am nächsten Morgen mit heftigen Kopfschmerzen aufgewacht, der Weg führt uns zu einem Elefantencamp. Leider ist die Brücke des Flusses zerstört.
Ein weiteres Highlight: Ein Königsskorpion kreuzt unseren Weg. Welch possierliches Tierchen! Unser Guide spielt ein wenig mit ihm rum...
Nächstes Fortbewegungsmittel: Elefant! Eine Runde auf dem Rücken des Dickhäuters durch den Dschungel, ganz schön wackelig hier oben! Stampf stampf!
Auf den Wellen des Khan-Flusses geht es 16 Kilometer zurück nach Luang Prabang. Wir freuen uns schon riesig auf die versprochenen Stromschnellen!
Relaxt paddeln wir entlang walddurchzogener Landschaften. Das Panorama kann kein Foto der Welt auch nur annähernd wiedergeben. Einfach ein geiles Gefühl!
Rich hat sich das Einer-Rennkanu gekrallt und bezwingt todesmutig alle Stromschnellen. Well done, Rich!
Kurz vor Luang Prabang entdecken wir einheimische Kinder, die von einem Felsen ins Wasser hüpfen. Als weltoffener Tourist muss man dem natürlich sofort nacheifern.
Zurück in Luang Prabang schlendern wir über den Markt und bekämpfen unseren Hunger mit lecker Gegrilltem. Fantastische drei Tage liegen hinter uns, die wir mit Sicherheit nie vergessen werden!
Essen auf der Terrasse des Hotels, frisch vom Markt. Kostenpunkt: fast nix! An Chilis im Salat muss man sich aber erstmal gewöhnen, besonders wenn die so unvermittelt auftauchen...puh
Ein letztes fantastisches Essen mit den beiden Engländern beendet unseren Laos-Urlaub. Morgen früh geht der Flieger zurück nach Bangkok. Jammerschade, Laos ist definitiv eins der schönsten Länder, die wir bis jetzt gesehen haben. Jederzeit wieder!
Das Abenteuer Lao Airlines startet! Die Low-Budget-Airline bringt uns mit dem einen oder anderen Wackler nach Bangkok...
Is aber alles halb so schlimm. Zumindest den wichtigsten Teil des Fluges, nämlich die Landung, bringt die Propellermaschine ohne Probleme hinter sich
Noch einen Tag Bangkok und dann müssen wir leider wieder heim...naja, zumindest kennen wir die Stadt ja schon. Was dort noch so passierte, lest ihr hier.