Holland-Trip Part 1: Amsterdam, Utrecht, Konzert (Maladjusted, Guttermouth, Less Than Jake) am 21./22.11.2008
Guttermouth, Less Than Jake am 22.11.08 in Utrecht (NL)
Ziel dort ist der Campingplatz Zeeburg, wo man nette Bungalows mieten kann und damit billiger wegkommt als in den Hostels in der City. Nicht ganz gerechnet haben wir mit dem plötzlichen Wintereinbruch - aber die Hütten haben ja schließlich Zentralheizung. Angeblich.
Per Tram geht es dann rein nach Amsterdam. Eine grachtendurchzogene Großstadt mit vielen kleinen Gassen und 2-3 Sehenswürdigkeiten. Aber die lassen wir eher links liegen, ist uns nämlich viel zu kalt und außerdem haben wir Hunger
In einer Seitengasse finden wir dann schließlich nen Imbiss - Holland-typisch gibt es hier frittiertes Alles. Frikandel Special und Fritten met Fritsaus muss man als Tourist ja mal verzehrt haben, geht nix über ne fette Mahlzeit ohne jegliche Vitamine. Aber nen frittierten Salat will ich mir ja auch nicht bestellen.
Was sich auch kein Touri entgehen lässt: Den Besuch eines örtlichen Coffeeshops. Der namensgebende Kaffee kostet dort 3 Euro, Bier gibt es überhaupt nicht. Und dank Raucherschutzgesetz darf kein Tabak geraucht werden, nur andere Substanzen. Paradiesisch!
Nächstes Sightseeing-Ziel: Das Erotik-Museum! Gar nicht so einfach zu finden, aber die geballten Fremdenführerfähigkeiten von Bönx und Eva führen uns schließlich ins Rotlichtviertel, wo dann ganz unvermittelt auch besagtes Museum vor uns auftaucht
Und was gibts da zu sehen? Schwänze in allen Größen und Formen. Wir lassen Chrü lieber im Kinderspielparadies zurück...
Das Erotik-Museum liegt - natürlich - an einer Gracht, wie eh so ziemlich alles hier. Irgendwie gibt das Amsterdam ein wenig Kleinstadt-Flair, sehr angenehm.
Genug vom Sightseeing? Ja, wir auch. Also machen wir uns schonmal auf den Weg zur Kneipenstraße, son Bierchen ham wir uns ja wirklich verdient. Letzte Sehenswürdigkeit: Das Amsterdamer Rathaus
Wir finden eine nette kleine Kneipe (die sogar offen hat) in der Spuistraat, wo dann wenig später Spü und Kurre zu unserer Reisetruppe stoßen. Alles klar, ein Bier noch! Bönx holt beim Bezahlen seine Niederländisch-Kenntnisse raus, die anscheinend dermaßen daneben sind, dass er nur zwei statt drei Bier zahlen muss. Schweinerei!
Bönx als alter Amsterdam-Experte bringt uns dann zu ner Brücke ein paar Ecken weiter, wo sich des nachts spektakuläre Aussichten über den Fluss ergeben sollen. Joah, geht. Aber umme Ecke is schon die nächste Kneipe - dort genießen wir das teuerste Bier unserer Reise: 5.75 Euro! Das sind in Deutschland 5.75!
Kurz was essen und weiter gehts, unser Ziel heute abend ist die Punkrock-Kneipe "The Minds", wo das kleine Bier für 1.50 uns schon deutlich mehr überzeugt. Die Musik ist zwar nicht ganz so Punkrock wie erwartet, aber dafür kann man hier rauchen. Hust.
Für ein paar Stunden ausgeklinkt hatten sich Chrü und Eva, jetz sindse putzmunter wieder dabei. Wollen aber direkt weiter zu irgendner Disko. Öh...nö danke
So ganz fit sind wir nämlich nicht mehr. Also zurück zum Bungalow, noch ein halbes Bierchen und ab ins kalte Bettchen.
Kalt vor allem deswegen, weil die versprochene Zentralheizung eigentlich nur ein kleiner Heizlüfter ist, der nur minimal mehr Wärme abstrahlt als die Glühbirne an der Decke. Brr...
Am nächsten Morgen haben wir einen neuen Mitbewohner: Gustav Gans säubert brav den Fußboden, sehr nett von ihm! Danke!
Ganz erschrocken stellen wir fest, dass wir tatsächlich 12 Stunden gepennt haben. Bleibt also nicht viel Zeit für weitere Aktivitäten heute...also ab ins Auto, heute gehts nach Utrecht!
Auch hier reiht sich Gracht an Gracht. Wir gönnen uns mal richtig was und kehren in einem griechischem Restaurant ein, von frittiertem Zeux haben wir erstmal genug...zu späterer Stunde dann auf zum Tivoli, wo wir feststellen müssen, dass das Konzert nicht im Tivoli selbst, sondern im "De Helling" stattfindet. Verwirrend das alles.
Aber auch das finden wir ohne Probleme (haben ja genug Navis dabei). Der Zeitplan scheint wohl knapp zu sein, als wir ankommen spielt die erste Band bereits. Maladjusted nennen sie sich und machen Poppunk. Wir kriegen nur die letzten paar Minuten mit, aber die können was: Ein Covermedley mit 80er-Hits und Rancid mittendrin. Lustich.
Die nächste Band kann uns aber noch mehr begeistern: Guttermouth beginnen den Auftritt erstmal, indem ausführlich das Publikum beleidigt wird. Großartig! Auch beim Rest des Konzertes bleibt die Musik eher Nebensache, der Sänger begeistert eher durch seine Laberei
Nicht nur die Zuschauer, auch Musiker-Kollegen bekommen ihr fett weg, Rancid genauso wie Pennywise. Ganz großes Entertainment!
Da störts mich auch nicht weiter, dass ich nicht sonderlich viele Lieder kenne, is ja schließlich auch schon 5 Jahre her als ich die Band gehört hab. Das restliche Publikum ist da schon textsicherer - muss es auch, so oft wie Sänger Marc Adkins das Mikrofon in die Menge hält
Der Rest der Band tut ebenfalls sein bestes, zwischen den Songs rumzulabern, womit etwa die Hälfte der Spielzeit gefüllt wird.
Und immer wieder werden ahnungslose Leute auf die Bühne geholt. Weil sie hässliche Shirts anhaben, weil sie nicht stagediven können - oder weil der Sänger sie für Mädchen hält, wie diesen verwirrten Langhaarigen
So, kommen wir zur Hauptband des heutigen Abends: Less Than Jake aus Gainesville, Florida! Nach dem Intro ist schon kein Halten mehr in der Halle - Holländer können also auch tanzen
Mit neuem Album im Gepäck ist es ja nun das erste Mal, dass ich die Band seit London wieder sehe - und die neuen Stücke kommen an! Aber zur Begeisterung des Publikums werden eh kaum neue Sachen gespielt, auch das 2006er Album "In With The Out Crowd" wird weitesgehend ignoriert. Bestens!
Der Laden ist brechend voll, ausverkauftes Konzert halt, und das obwohl die Band erst vor 2 Monaten in Amsterdam gespielt hat - sehr schön!
Grund zu feiern gibt es heute auch: Posaunist Buddy hat Geburtstag! Ja dann Prost! Dafür darf er auch an einer schwarzen Flüssigkeit nippen. Lecker.
Und auch Less Than Jake können Leute auf die Bühne holen! Und zwar diesen charismatischen Tänzer, dessen Ausdruckstanz zu "The Science of Selling Yourself Short" der Band anscheinend so gut gefallen hat, dass er erstmal auf die Bühne muss. Cool.
Ansonsten zeigen sich Less Than Jake gut aufgelegt, sparen nicht an Sprüchen und Hits am laufenden Band - geiles Konzert!
Nur irgendwie etwas kurz, da um 23 Uhr schon dicht sein muss hier im Laden. Naja ich weiß ja nicht, normalerweise sollte man ja davon ausgehen, zu wissen, wann Ende ist und den Zeitplan danach richten - oder einfach eine Band weniger spielen lassen. Aber nur eine Stunde Spielzeit für Less Than Jake? Naja...
Also kommt schon recht schnell die Zugabenpause, sehr schade. Mit "Gainesville Rock City" verabschieden sich Less Than Jake von der Bühne und wir dürfen den Heimweg antreten
Glücklicherweise ham Spü und Kurre noch Bier im Auto sowie wat zu essen, so dass wir im kalten Bungalow noch ein wenig sitzen können
So, Pennen gehen, müssen ja am nächsten Morgen schon früh auschecken, 10 Uhr um genau zu sein.
Morgen gehts dann weiter nach Haarlem - was da so passiert ist, lest ihr hier