Frittenbude, Ochmonek Turbostorm am 19.03.2009 im Steinbruch, Duisburg
Frittenbude am 19.03.09 in Duisburg
Nu aber rein in den Steinbruch. Ein Café-Restaurant mit angeschlossenem Veranstaltungsraum. Ja, wieso auch nicht. Dafür is das Klo sauberer als im AZ. Beginn is auch angenehm - zwar nicht "überpünktlich" um halb 9, wie uns der Westfale im Vorfeld versicherte, sondern halt so gegen um. Also müssenwa uns die Vorband auch noch antun.
Die da wäre: Ochmonek Turbostorm! Der Name klingt schon nach schlimmem Trash, die Musik bestätigt das. Drei Leute, davon ein Knöppchendreher und zwei "Sänger". Ein inzwischen nicht mehr ganz so originelles Konzept, Electro mit Sprechgesang erwartet uns. Und ich glaub sogar die Beats sind von Deichkind geklaut
Textlich gehts natürlich ständig nur um Party. Mit Ausnahme von einem Lied, wo es immerhin um Fleischfetischismus geht, was die Band dann doch in meinem Ansehen steigen lässt.
Und zumindest die Hälfte des Publikums ist auch vom ersten Beat an begeistert, alle jumpen und shouten sie mit. Angenehm gefüllt ist der Laden inzwischen auch - man kommt aber trotzdem noch gut zur Theke. 0.4er Bier 2.80, 03er Flasche 2.60, für die Statistik.
Der eine "Sänger" is etwas lebhafter und springt auch mal ins Publikum. Mal wieder so ne Band, die ohne Live-Action nix wär, aber so isses doch ziemlich lustig. Ein kleinerer Laden wäre natürlich wünschenswert gewesen
Masken auf und Fahnen schwenken - gabs auch schon. Teilweise fühl ich mich echt wie bei Deichkind light. Bloß dass ich das Ochmonek-Publikum besser finde
Als besonderes "Schmankerl" werden grüne Schnurrbärte verteilt. Na, das is aber mal lustig. Ich hätt ja pinke Hitler-Bärte viel lustiger gefunden. Aber man kann nich alles haben
Nochn Bier und dann wirds auch endlich Zeit für Frittenbude! Die Electro-Trasher aus München überzeugen erstmal dadurch, dass sie ne Gitarre dabei haben. Ja, geht halt doch nix über Gitarrengefrimmel. Wobei ich bei der Musik dann doch Probleme habe, festzustellen, ob der Sound jetzt gerade aus der Gitarre oder aus den Frimmelpads vom "DJ" kommt
Ein Album hat die Band erst draußen, aber das is schonmal ziemlich geil. Harte Techno-Beats und geile Asso-Texte. Tja, ein Album heißt viel Material für die Show bleibt nicht, aber ein wenig außerhalb haben sich Frittenbude ja auch schon bewegt - wie im Kettcar-Cover "Raveland", das selbstverständlich auch dargeboten wird
Ebenso wie das im Gegenzug von Kettcar gecoverte "Mindestens in 1000 Jahren" - hier hört man auch endlich mal die Gitarre raus. Ohne Zweifel einer der besten Frittenbude-Songs, wenn auch nicht sonderlich charakteristisch.
Die Show ansonsten - jau, irgendwie wie erwartet, super Stimmung aber auch keine besonderen Vorkommnisse. Aber is halt ein Donnerstag und dann noch so weit weg vom Schuss. In der "Grünen Oase" von Duisburg, höhö. Wie gesacht, nen kleineren Laden hätt ich besser gefunden. Das Leben ist kein Wunschkonzert.
Der Sänger und Räpper die ganze Zeit konstant mit Sonnenbrille. Gehört wohl zum "Style" dazu, wenn man Electro macht. Nich wahr?
Aber alleiniger Sänger isser eh nich, die annern beiden ham nämlich auch Mikros, an die sie des Öfteren mal gehen.
Handtuchwedeln Partytime! Was auch nicht fehlen darf: Der obligatorische Indie-Fresse-Remix von Egotronics "Raven gegen Deutschland". Toll, geile Stimmung! Endlich mal was Politisches! Oi!
Noch ein Highlight: Setzt euch mal alle hin und springt auf wenn wir es sagen - samma, wie viele Bands in wie vielen verschiedenen Musiksparten wollen bei diesem Trend noch mitmachen? Wobei, Circle Of Death war ja auch ganz witzig, wenn auch gescheitert. Demnächst dann Wall Of Death bei Moby.
So, dat wars dann auch so langsam. Relativ kurzes Konzert aber vollkommen okay für 5 Euro plus Gebühren. Super Abend und mal wieder mehr Geld ausgegeben als geplant - immer dieser Alkohol.