Rock in den Ruinen: Bloodlights, Herrenmagazin, Das Bierbeben am 30.04.09 in Dortmund/Hohensyburg
Rock in den Ruinen am 30.04.09 in Dortmund
Nach der Bekanntgabe, dass ich heute den Fahrerarsch mach, füllt sich mein Auto ruckzuck mit diversen Mitfahrschlampen, äh sorry -innen wollte ich sagen. Erstens kenne ich von den Damen nur die Hälfte und zweitens werden auch noch komische Getränke konsumiert. Sekt, wie widerlich.
An der Syburg das gewohnte Bild der letzten Besuche. Tausende von besoffenen Alternativekiddies, die VOR dem Gelände rumhängen, da sie keine Kohle für den Eintritt haben. Apropos Eintritt: Dieser beträgt dieses Jahr sage und schreibe 10 Euro, was ich schlichtweg als Unverschämtheit bei dem gebotetenem Programm empfinde. Auch die Anfrage nach Pressekarten wurde mit einer sehr fragwürdigen Begründung abgelehnt. So macht man sich keine Freunde, aber egal...Wir kommen rechtzeitig an, um die 3 Haupbands zu sehen.
Erste Band: Bierbeben aus Hamburg mit dem Bassisten von Tocotronic. Noch nie was von gehört. Musik ist es so eine Art minimalistischer Elektroindependent. Ich habe in Erfahrung gebracht, die Band soll wohl recht anspruchsvolle Texte haben und auf einem früheren Werk auch mal alte Deutschpunkklassiker gecovert haben. Wurde nichts von gespielt oder ich habs schlichtweg nicht gehört.
Aufgrund meiner nicht vorhandenen Kenntnisse der Lieder haut mich der Auftritt auch nicht wirklich vom Hocker. Null Stageacting, wenig Bühnenshow und insgesamt alles der gleiche Indiebrei. Wahrscheinlich muss man wirklich die Lieder kennen, bevor man sich ein Urteil erlauben kann. Mich hats heute halt einfach nicht überzeugt.
Dann schon lieber angucken, wie betrunkene Kinder auf dem Syburgdenkmal rumklettern und anwesende Leute bepöbeln. Dieses Jahr ist nicht mal jemand runtergefallen.
Nächste Band ist Herrenmagazin aus Hamburg. Nochmal Indiependentmusik. Haben mal ne Split mit Schrottgrenze und Junges Glück rausgebracht. Jetzt wisst ihr also, welche Art von Musik geboten wird.
Tja und dann schreib mal was zu so einem Konzert. Ich mag diese Musikrichtung einfach nicht und kenne nicht ein Lied. Die Band ist gar nicht mal schlecht, aber der Funke springt weder bei mir noch beim restlichen Publikum wirklich über. So spielen sie ihr Set runter und niemand wird sich nächsten Monat noch dran erinnern können...
Aber getz, Zeit für Rock'n'Roll! Die Bloodlights aus Skandinavien (so wurden sie angekündigt). Saugeiler Schweinerock aus Norwegen, so heißt das Spiel. Mit Captain Poon am Micro und jeder Menge neuer Lieder im Gepäck.
Meine Begleitung Frau L. aus D. ist bekennender Fan dieser Kapelle und schwört auf Poons Knackarsch in weißer Hose. Hier bitteschön. Nur für dich.
Die Jungs geben ordentlich Gas. Das Publikum scheint auch nur auf eine Gelegenheit gewartet zu haben, mal ordentlich den Tanzmob zu starten und siehe da - Stimmung auf einmal sehr gut.
Die Auflistung einzelner Songs krieg ich eh nicht mehr hin, also gespart! Auf jeden Fall wars ne grundsolide Rockshow die vielleicht einen kleinen Teil des Eintritts eines ansonsten eher schwachen Line-Ups wert war.
Die Veranstalter sollten sich definitiv mal überlegen, ob sie lokale Bands für kleines (Eintritts-)Geld bieten oder halt doch den einen oder anderen bekannteren Act präsentieren wollen. Soweit, so mittelmäßig...