Ruhrpott Rodeo 2009: Talco, Rasta Knast, Lokalmatadore, Toy Dolls, Me First, Zaunpfahl, Chefdenker, Fuckin Faces, Mad Sin,... am 29./30.05.2009 in Hünxe, Flugplatz Schwarze Heide
Ruhrpott Rodeo 2009 am 29./30.05.09 in Hünxe
Auf Festivals im Ruhrgebiet trifft man natürlich immer tausend Leute - wie zum Beispiel den Kuschelskin, der schon seit gestern hier ist und auch schon ordentlich uppgemaacht hat.
Wir sind noch gar nicht richtig angekommen, schon haben wir ein Bier in der Hand - und müssen uns beeilen, die erste relevante Band nicht ganz zu verpassen. Den Opener für uns machen 2nd District.
Neuerdings bekanntlich mit den beiden Klein-Brüdern an Schlagzeug und Gitarre sowie Schwuppi von Funeral March am Bass. Quasi ein kompletter Line-Up-Wechsel
Zur Musik: Glam/Streetpunk aus Bochum-Langendreer, besonders markant ist Marcs (hoher) Gesang. Im aktuellen Plastic Bomb ist übrigens ein sehr lesenswertes Interview mit ihm abgedruckt, ruhig mal auschecken!
Richtig Stimmung kommt aber noch nicht auf. Marc fordert das Publikum schließlich auf, mehr zu saufen für bessere Laune - na, hoffen wir mal, dass das was hilft!
Oh, geht schon weiter - nächste Band: Gewapend Beton, ne junge Punkband aus Holland, die zur Zeit in aller Munde sind und sich den Arsch abspielen.
Die Jungs geben richtig Vollgas! Hardcore-Punk wie er sein sollte: schnell, laut und mitreißend. Obwohl wir kein Lied kennen, sind wir begeistert.
Merkt euch den Namen von den Jungs, da wird man noch einiges von hören! Wer die Bad Brains covert kann kein schlechter Mensch sein!
Ihr merkt schon, es geht Schlag auf Schlag! Wir haben nichtmal Zeit, unser Zelt aufzustellen und regelmäßig Biernachschub zu holen, so viele gute Bands geben sich die Klinke in die Hand. Nun auf der Bühne: Talco!
Lecker Skapunk aus Italien bei strahlendem Sonnenschein, ein kaltes Bier in der Hand, was braucht man mehr? Das Leben kann so schön sein!
Danach Rasta Knast. Wie gewohnt - tolle Songs, auchn paar von der neuen EP, aber halt nur noch ein Originalmitglied
Bei Rasta Knast fällt uns immer auf, dass man die Band eigentlich nie so bewusst hört, aber auf Konzerten doch jedes Lied mitsingen kann. Sind halt einfach Ohrwürmer!
Gewohnt solides Set ohne Ausfälle. Die neuen Lieder passen sich nahtlos an die typischen Schwedenpunkstücke an.
Puh, endlich Pause! Ab zum Auto. Hier haben Ulf und Phil schon ganze Arbeit geleistet und einmal komplett die Autobatterie leergehört. Caddy muss erstmal Starthilfe geben, damit der Parkplatz mit neuen Schlagern beschallt werden kann.
Gleich spielen die Lokalmatadore - da heißt es ordentlich Promille machen! König Ulf ist schon gut dabei und auch die anderen geben ihr Bestes.
Und da sind sie auch schon: Die Lokalmatadore! Unsere Lieblingsprolls aus dem Ruhrgebiet. Fisch hat sich heute mal richtig in Schale geworfen, eine Augenweide!
Vor der Bühne ist es rappelvoll. Zweitausend Kehlen grölen jeden Hit lauthals mit. Viva Lokalmatadore, Pillemann Fotze Arsch - großartig!
Ansonsten eigentlich wie immer. Highlight beim heutigen Auftritt: Atti von Bluttat/Payback 5 wird dazu genötigt, ein Stück mitzusingen - morgen steht sie dann mit Bluttat auf der Bühne
Zum Ende wird wieder ein völlig unsinniges (sagt Kiki) "Wer nicht hüpft der ist Borusse" angestimmt. Kiki steht da wie ein Fels in der Brandung...
Die Kölner Tagestouristen Lönsen und Roischi sind auch angekommen - um abends wieder schön nach Hause zu fahren, morgen früh wollense ja schließlich noch auf ne Kunstvernissage. Aha.
König Ulf bei dem, was er am besten kann: Saufen! Und zwar mit hassverzerrtem Gesicht - oder hat Phil ihn wieder geärgert?
Schließlich dann zu den Toy Dolls schwanken. Ab hier fällt jegliche Erinnerung mehr als schwer. Wir kriegen alten Funpunk zu hören, kennen kein Lied und finden das trotzdem total lustig.
Näselnder britischer Gesang. Am Schlagzeug sitzt übrigens der Typ von Snuff. Musikalisch ganz weit vorne.
Um eure und unsere Erinnerungen an den Auftritt etwas aufzufrischen, gibts hier noch ein kleines Video: Die Toy Dolls spielen "Harry Cross (A Tribute to Edna)", und zwar oben ohne - viel Spaß!
Und schließlich der Headliner aus den Staaten: Me First And The Gimme Gimmes. Stilecht angereist in einem Nightliner, der halb so groß ist wie der ganze Backstage. Ohne diese Band wäre das Ruhrpott Rodeo wahrscheinlich nur halb so teuer gewesen...
Der Auftritt irgendwie wie erwartet - die Band albert rum ("We put the cunt in countrymusic!") und spielt ihre ganzen Coversongs, wobei ihnen Labern und Saufen wichtiger ist als die Songs fehlerfrei rüberzubringen.
Hundertprozentig überzeugt hats uns nicht. Klar, is ne Allstarband mit lauter Promis, aber es bleibt halt einfach bei lausigen Coverversionen. Könnte bessere Headliner geben.
Trotzdem hier noch eine kleine Hör- und Sehprobe vom Auftritt. Passend zum Thema lausige Coverversionen: "Blowin' in the wind" vom guten alten Bob Dylan
Zurück am Auto, sehen wir das schönste T-Shirt des ganzen Festivals. Ziehsack hat sich im Rilrec-Stand eingedeckt - aber da er als Model bezahlt werden will, verdecke ich mal eben sein Gesicht.
Angeblich hat Fö die ganze Nacht mit Phil gesoffen. Aber wieso pennt er auf jedem Foto? Egal, keine Ahnung was noch passiert ist.
Wenige Stunden später gehts schon wieder weiter - Punkt 7 Uhr, auf zur Arbeit! Also, zum Biersaufen. Sind ja nicht zum Spaß hier
Am Auto wird erstmal der Frühstücksgrill angemacht - natürlich mit einem Frühstücksbier. Und einem neuen Spiel: "Phil aus dem Campingstuhl schubsen". Macht einen Riesenspaß!
Einige Biere später: Endlich wieder Musik! The Kleins können ebenfalls gut Bier trinken. Aber dafür immerhin auch gute Musik machen.
Richtig guter Auftritt trotz der frühen Stunde. Schön Rock'n'Roll, ordentlich nach vorne. Daniel und Keith machen auch (noch) nen fitten Eindruck.
Papa Haui hat hinterher im Backstage wohl noch richtig Gas gegeben: Alles und jeden grundlos angepöbelt und beschimpft, großartig!
Die nächste Band schauen wir uns nur aus Höflichkeit kurz an: Die Cowboy Prostitutes aus Schweden. Ne Bones-Kopie, die man nicht wirklich braucht...
Highlight dieser Band: Am Schluss des Auftritts kommt ne Olle und versucht 10 Minuten lang ne Gitarre auf der Bühne zu zerschlagen, sehr erheiternd
Und wieder ne Band später. Zaunpfahl ausm Osten. Deutschpunk der besseren Sorte. Etwas befremdlich: Lauter Lieder über Frauen, was einfach daran liegt, dass die neue Platte ein Konzeptalbum ist - über, richtig, Frauen.
Vor der Bühne kann man inzwischen kaum noch was sehen. Eine einzige Staubwolke. Das ist wohl der Nachteil, wenn das Wetter so saugeil ist...
Wie auch immer, starker Auftritt von Zaunpfahl inklusive Liedern wie "Polizisten" und als Zugabe "Terrorist" - Riesenhits! Hätten aber ruhig noch mehr von dem Kaliber sein können.
Danach Scheisse Minnelli. Verdammt geiler Oldschool-Hardcore-Punk mit Ami-Sänger. Definitiv eine Bereicherung für jedes AZ.
Kurze und schnelle Songs, bestens zum Massenpogo geeignet. Leider scheint das Publikum nicht so auf Hardcore-Bands zu stehen, es tanzen nur fünf Leute - der Rest steht einfach rum.
Ah, endlich mal ein Foto von Phil bei seiner Lieblingsbeschäftigung: Pennen! Und zwar so fest, dass man ihm ohne Probleme den Autoschlüssel aus der Hosentasche ziehen kann, um neues Bier aus dem Kofferraum zu holen
Darf auch nicht fehlen: ein Foto vom Zeltplatz! Dürfte wohl der Ort sein, an dem wir uns am Wenigsten aufgehalten haben - war auch viel zu aufgeräumt.
Chefdenker! HämorrhOIdenrock aus Köln. Die ganze Band ist mittlerweile verkrüppelt, kein Wunder nach 5 Jahren Bandgeschichte
Claus muss wegen seiner Kreuzband-OP im Sitzen auftreten. Das linke Bein ist ca. doppelt so dick wie das andere. Dies hindert ihn nicht, sich live eine Thrombose-Spritze zu setzen und sie anschließend ins Publikum zu werfen
Thomas alias Mr. kaputte Bandscheibe. Er schafft es nur unter starken Schmerzen, schließlich blankzuziehen.
Publikum super drauf, ein paar Knochenfabrik-Sachen kriegen sie auch noch zu hören: Grüne Haare, Fuck Off, Filmriss - wie immer halt
Bei Chefdenker-Konzerten holen grundsätzlich die Frauen Bier. Man(n) darf ja schließlich nichts verpassen!
Wer etwas zu Betontod lesen will, kann sich ja einfach die letzten Berichte zu dieser Band durchlesen - jedes Konzert ist 1a gleich. Was nicht heißen soll, das es schlecht ist, aber halt nichts Neues
Oh doch, es gab etwas Neues! Als Special Guest taumelt irgendwann Thomas auf die Bühne, um sich abermals auszuziehen - alles klar, weitermachen!
Danach Zelt..äh...Parkplatz. Phil is wieder wach und flirtet mit der hübschen Italienerin - was der Kuschelskin wohl dazu sagt?
Und jetzt Fuckin' Faces! Auf Platte bestimmt seit 10 Jahren nicht mehr gehört, trotzdem verdammt geile Show, eine der besten des Festivals, wenn nicht sogar die beste.
Die Punkband aus Thüringen mit dem vertraut-markanten Gesang ist wohl aus keiner Deutschpunk-Plattensammlung der Neunziger wegzudenken. Dementsprechend werden sie auch abgefeiert, völlig zu recht!
Hey, ich setz mich jetzt zu dir, trink mit dir ne Kiste Bier! Super Auftritt, lauter Hits, wir sind begeistert!
Die nächste Band stößt schon eher auf geteilte Meinungen: Mad Sin! Werden aber gut abgefeiert und man muss schon sagen, Hits haben sie ja.
Die letzte Grillware muss weg! Wir grillen ausschließlich Würstchen, die schon mindestens dreimal runtergefallen sind - geschmacklich ist ja eh alles gleich nach 25 Bier
Der Rest des Abends: Suff und so. Cock Sparrer hört man ja auch vom Auto aus. Also sparen wir uns den Headliner zugunsten intensiver Gespräche über wissenwanichmehr.
Sonntag morgen: erstmal Starthilfe geben! Ulfs Batterie ist mal wieder leer. Klappt auch erst im zweiten Versuch dank Dr. Dr. Dr. Kremer...