Campusfest: Muff Potter, Trashmonkeys am 10.06.2009 in Duisburg
Muff Potter, Trashmonkeys am 10.06.09 in Duisburg
Leider etwas zu spät, wodurch wir die sexy Bois von Herrenmagazin verpassen. Hm, da spielen die schon so häufig inner Gegend und dann verpass ich die immer. Egal. Damit wir den Jungs nicht beim Abbauen zugucken müssen, erstmal zurück zum Auto - Bier trinken. Pünktlich zu den Trashmonkeys stehen wir dann wieder auf dem Campusgelände.
Ja, die Trashmonkeys...auch so ne Band, die eigentlich recht häufig spielen und die ich trotzdem seit 5 Jahren nicht gesehen habe. Obwohl ich damals so begeistert von ihnen war. Na, dann mal gucken wie die sich inzwischen gemausert haben!
Äh ja, wat soll ich sagen - aus der einstigen deutschen Garagen-Rock'n'Roll-Hoffnung ist lahmer Indiepop geworden. Ich bin bestürzt, enttäuscht und gelangweilt zugleich. Mag auch am Rahmen liegen: Open-Air und es regnet. Aber man wird doch wohl trotzdem irgendwie die Massen rocken können.
Nö. Die Spielfreude wirkt gekünstelt und Power kommt da auch nicht rüber. Ich kenne sogar eine beachtliche Anzahl an Songs, nur zünden die überhaupt nicht. Schade. Verbring ich meine Zeit lieber im angenehmen Aroma vorm Zwiebelstand, da wird wenigstens noch ordentlich gepöbelt. Oder fachsimpeln mit Elco, der pöbelt auch, nur etwas subtiler.
Oder unterm Regenschirm von Kathrin und Nico. Verdammtes Wetter! Klamotten nass und Kehle trocken, da hilft nur eins - wir haben ja noch Bier im Auto. Oi!
Pünktlich wieder da zu Muff Potter! Auf denen lastet eine große Bürde, müssen sie doch gegen das Wetter ankämpfen. Was, wie Nagel erzählt, inzwischen zur Gewohnheit geworden ist, regnet es doch bei Festivals immer genau dann wenn Muff Potter spielen. Wie abgebrüht die Band doch ist!
Muff Potter haben ja vor kurzem mal wieder ein neues Album rausgebracht: "Gute Aussicht", selbstverständlich wird auch gleich mit dem Opener "Ich und so" gestartet. Die Platte stößt ja auf geteilte Meinungen, irgendwo zwischen "das bisher mieseste Album" und "die zweite Bordsteinkantengeschichten", eine ziemlich große Spanne also.
Nuja, schlecht finde ich das Album nicht, trotzdem machen mir die älteren Stücke deutlich mehr Spaß. Wobei mir die von Dennis gesungenen "Sie tippen irre auf deinen Möbeln" und vor allem der Kracher "Wir sitzen so vorm Molotow" mehr geben als die Nagel-Stücke. Ich hatte eh den Eindruck, dass es mit Nagel stimmlich heute nicht zum besten bestellt ist.
Habt ihr schon die hübsche Blümchen-Deko vor der Bühne bemerkt? Nagel fordert einen kleinen Applaus für den Regen ein, ohne ihn wären die Blumen nicht so gewachsen. Hoho. Der hat gut Lachen, die Bühne ist ja schließlich überdacht.
Und vor der Bühne? Regen! Lauter durchnässte Gestalten hampeln vorne rum, weiter hinten warten die Regenschirme. Ich kriege auch direkt mit, wie sich das Wetter auf das Gemüt auswirken kann: Direkt vor meiner Nase kriege ich zwei Prügeleien mit. Verdammte gratis-Festivals! Nur Pack hier!
Egal, sind ja wegen Muff Potter hier! Der Auftritt deutlich besser als erwartet, trotz der Umstände. Das Set könnte besser sein, mit "take a run at the sun" wird immerhin noch ein Bordsteinkantenhit rausgekramt, dafür gibts "22 Gleise später" in ner ekelhaft langsamen Version.
Und, wie sich das gehört, bedankt man sich bei den anderen Bands Trashmonkeys und den "hervorragenden" Herrenmagazin - letzteren wird direkt ein Lied gewidmet: "Wir beide sind die Guten". Hui, da wird sich Deniz gefreut haben! Kurz später ist das reguläre Set auch schon zuende, aufgrund des stärker einsetzenden Regens verzichten wir auf die Zugaben und stürmen zum Auto. Fazit: Durchwachsener Abend, aber Muff Potter hams irgendwie gerettet. Gehören halt, wie erwähnt, zu den Guten...