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Fête de la Musique mit Element of Crime & Substantinopel in Berlin am 21.06.09

Fête de la Musique mit Element of Crime & Substantinopel am 21.06.09 in Berlin

Wie seit vielen Jahren wird unter anderem in Berlin, pünktlich zum "Sommeranfang", die Fête de la Musique gefeiert. Als ich vorkurzem das erste Mal das Programm durchschaute fand ich auf Anhieb, bis auf Substantiopel, nicht wirklich was Interesantes. Umso freudiger war ich als mir Sebo auf dem Dampfmaschine-Konzert am Freitag erzählte, dass Element of Crime spielen würden...also kurz geguckt wer mitkommt und schon gings mit Frau Wolfram, Tine (aus Münster und Frau-Mansmann-Fan), Sebo und mir nach Ost-Berlin, genauer nach Prenzlauer Berg.
Als wir den U-Bahnhof Eberswalder Straße erreichten, trauten wir unseren Augen kaum: rappelvoll! Scheiße! Damit hatte ich persönlich nun nicht wirklich gerechnet. Mittlerweile war auch nich mehr so viel Zeit bis zum Beginn, also schnell zur Kollwitzstraße, wo EoC in wenigen Minuten, umsonst und draußen, vor einem Café spielen sollen...
...also durch 1000ende Kinder, Kinderwägen, Mütter, werdende Mütter und Hippies kämpfen. Nach kurzer Wartezeit von gut 5 Minuten gings dann auch schon los. Ein Gedrücke und Gedrängel an den äußeren Seiten und alte Menschen die einen nicht nach vorne lassen wollen. Dabei war vor der Bühne noch relativ viel Platz. Soll man mal verstehen. Mit ein Grund warum ich Umsonstkonzerte und vor allem von bekannten Bands nicht ausstehen kann.
Gut, genug gemeckert. Hier Gitarrist Jakob Ilja. Neben Sven Regner einziges verbliebenes Gründungsmitglied in der Band. Was natürlich richtig wichtig ist bei der Musik von Element of Crime: er beherrscht sein Instrument tadellos. Verspieler würden bei der ruhigen Musik doch schwer zu verkraften sein.
Ich glaube vor gut zwei Jahren habe ich die Elemente, wie ich sie jetzt einfach mal liebevoll nenne, zum ersten Mal auf nem Festival gesehen. Damals gabs ausschließlich Songs vom aktuellen Album "Mittelpunkt der Welt". Sind ja auch nur Hits drauf. Diesmal wars fast komplett anders, ich kenne zwar so gut wie alles aber von den wirklich 3-4 guten Platten die sie haben, wurden alle bis auf die "Mittelpunkt der Welt" ausgelassen. Schade.
Alte Prenzl'berger, sicherlich alles Medienschwaben! Allerdings konnten die da oben super sehen und hatten kein Gedränge.
Leider kam man auch nicht in den Genuss des Trompetenspiels von Sven Regner. Jut, ist auch immer ne Frage ob man sich für 30 Minuten Spielzeit so nen riesigen Aufwand macht, mich persönlich hätte es schon gefreut...
...das wird aber wohl auch der Grund gewesen sein, warum es nur Songs zu hören gab, die auch ohne Trompete klingen. Spaß hats dennoch gemacht. Hier übrigens Schlagzeuger Richard Pappik.
Nach gut dreißig Minuten wurde das Set dann mit "Delmenhorst" vom aktuellen Album beendet...aber auch Basser David Young, so jung is der nun aber auch nich mehr ;), ließ sich nicht zweimal bitten und so kamen sie nach großem Beifall nochmal für "Mittelpunkt der Welt" für einen letzten Song auf die Bühne.
Zwischen den ganzen Mamas, Papas und Hippies hatten wir natürlich mitterweile Sebo und Tine verloren. Da der Transvestit uns nicht mehr bieten konnte als die nächste Band anzusagen (Virgina Jetzt, öh, ne danke!) ham wir uns auf die Suche nach den beiden begeben, um uns kurze Zeit später eh wieder zu trennen, super...
Die beiden zog es erstmal zu Sebos Freundin, uns hingegen nach Neukölln wo in ner guten Stunde Substantinopel aus Kreuzberg spielen sollten. Ich persönlich wäre fast wieder gegangen, hier war noch mehr Hippietreiben und Kindergewusel als in P'berg, dafür aber auch deutlich mehr Platz und bei einem Caipirinha ließ sich doch die Zeit bis zur Band ganz gut überbrücken.
Hippies und Neukölln. Da darf natürlich auch Kunst nicht fehlen? Isses überhaupt welche?
Ab jetzt wurde es lustig...die ganze Band ist irgendwie am rumwuseln, macht Soundcheck, stöpselt Gitarren ein, usw. Nur einer nicht, Mastermind Tom Schwoll! Der hingegen kommt mit einem Glas Rotwein auf die Bühne getorkelt und versucht erstmal, stehen bleiben zu können. Irgendwann sind alle fertig, da bemerkt er: "Hat wer meine Gitarre gesehen?". Machen und Tun auf der Bühne, paar Minuten später spielt er AC/DC an um dann zu bemerken: "Voll der Posersong! Liebe Studenten ich krieg den Hall nicht weg!" Wie cool kann man sein! Göttlich!
Also los gehts! Leider lässt vor allem der Gesang zu wünschen übrig, was aber nich am Pegel von Schwoll liegt. Immerhin hat der genug Erfahrung gesammelt in den letzten Jahren. Wie macht der Mann das nur: Kumpelbasis, Jingo de Lunch, Skeptiker - um nur einige Bands zu nennen, in denen er aktiv ist oder war.
Neben Tom S. spielt unter anderem ein weiteres sehr bekanntes Kreuzberger Gesicht bei Substantinopel: Steve the Machine. Hach, was waren das noch für Zeiten mit der Terrorgruppe...
...bisher ham se ein Demo veröffentlicht, was es für eine Spende auch zu Erstehen gab. Alles im allen astreiner 77er Punkrock mit deutschen Texten, wie sie nur wenige schreiben können! Deutschpunk wird Weltmeister!
Mitterweile wurde dann auch das Wetter immer schlechter, Sturmböen kamen auf und es wurde relativ ungemütlich. Der Stimmung tat das aber keinen Abbruch, die gut 40 anwesenden, vorzugsweise schwarz gekleideten Menschen und nochmal fast so viele Kinder haben ordentlich gefeiert.
Neben den acht Songs von der Demo wurden natürlich noch weitere Songs gespielt, unter anderem ein Song über die Kreuzberger Hochbahn, der von Tom Schwoll folgendermaßen angesagt wurde: "Habt ihr in Neukölln eigentlich ne Hochbahn? Achne, die gibts nur in Kreuzberg!" One, two, three, four...gö!
Wie man sieht, haben sich zu den letzten Songs dann auch zahlreiche Kinder auf der Bühne eingefunden, Tom Schwoll hat sich auch herzlich bedankt, dass ihn auf seine alten Tage noch einmal so viele Kinder beknien. Herrlich! Ja, und Tom war auch mal jung und bedankte sich noch dafür heute in Neukölln spielen zu dürfen, da er einen Block weiter mal auf die Albrecht Dürer Oberschule gegangen ist. Damals war wohl noch nix mit Rütli in Neukölln. Man kann nur hoffen, dass auch die Kinder auf der Bühne mehr Chancen bekommen als manch Anderer in diesem Bezirk.
So, nach gut 40 Minuten war dann auch Schluss - besser hätte man den Zeitpunkt nich wählen können, denn nun setzte auch noch starker Regen ein. Alles richtig gemacht! Die großartigste Ansage des Abends kam natürlich irgendwann im Laufe des Abends von Mister Tom Schwoll: "Wir sind alle im falschen Film, ich such derweil den richtigen." Daumen hoch...
Fazit: Schöner Sonntag Nachmittag/Abend, wenn auch Element of Crime ziemlich kurz waren und sicherlich ihre alten Fans mehr begeistert haben als mich. Es ist und bleibt dennoch eine super Band, die im Herbst übrigens ein neues Album geplant hat. Substantinopel haben mich auf jeden Fall überzeugt, kann ich jedem nur empfehlen! Demnächst noch ein paar Mal in Berlin, u.a. auf dem Orwohaus Festival am 25.07. Vielen Dank!

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Käptn des BS
(Käptn des BS)
07.07.2009 22:28
der kerl is sooo geil!
"das ist jetzt keine schadenfreude... mehr situationskomik"

ich liebe den!


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