Bambix, Agrotóxico und Vladimir Harkonnen im AZ Mülheim am 24.07.2009
Bambix, Agrotóxico, Vladimir Harkonnen am 25.07.09 in Mülheim
Die Vorfreude war schon groß. 5 Bands, welche allesamt stark meinem Musikgusto entgegenkommen für nur 5 Taler. Was will man mehr. Aber irgendwo musste ja noch ein Haken sein und der sollte beim Eintritt ins AZ gefunden werden. Gleich 2 Bands (Rawside und Rastaknast) mussten krankheitsbedingt absagen. Die offizielle Begründung war Schweinegrippe (Rawside) und Blutvergiftung (Rastaknast). Im Laufe des Abends gab es noch die eine oder andere Vermutung, welche Gründe denn nun wirklich ausschlaggebend für die Absage waren, aber Schwamm drüber. Auch der Vermerk an der Kasse "wegen Absage nur 5 Euro" war seltsam, war der Preis doch vorher auch schon mit 5 Oi's angegeben. Verwirrend.
Egal, immer noch ein mehr als preisgünstiges Event. Wie im AZ üblich Hinz und Kunz anwesend (ich verweise hier ausdrücklich NICHT auf Maks' Rilrec-Seite, er war eh sehr früh Pommes essen!). Den Opener machen heute Vladimir Harkonnen aus Kiel.
Die Bilder würden eventuell dazu veranlassen zu denken, ich hätte Bilder vom Wacken hier eingespeist und es gäbe feinen Metal zu hören. Aber nein, der Ex-Bonehouse-Shouter und seine Genossen ballern uns schönen Hardcore um die Ohren.
Alles gespickt mit netten Ansagen in derbstem nordeutschen Dialekt. Angebotene alkoholische Köstlichkeiten (Doppelkorn aus dem Publikum) wurden ebenfalls nicht verschmäht.
Die Meute, übrigens in der des Line-Ups würdigen Menge anwesend, gab auch sofort Gas. Ein netter Pogo vor der Bühne. Gelungener Auftakt für heute, obwohl die Songs sich zum Ende hin doch alle recht ähnelten.
In der Nachbarhalle gabs heute den ganzen Abend lecker Cocktails für sehr okaye Preise zu erwerben. Der Erlös war für den Mustermenschverein vorgesehen (checkt mal www.mustermensch.org). Saufen für den guten Zweck quasi. Hatte auch dementsprechend Zulauf.
Hauptgrund meiner Anwesenheit: Agrotóxico aus São Paulo, Brasilien. Seit 5 Jahren warte ich nun schon auf eine Gelegenheit, mir die Jungs mal live zu geben. Bisher nie geschafft. Heute aber! Und die Erwartungen wurden voll erfüllt!
Schönes Gebretter. Immer alles in Hochgeschwindigkeit auf den Punkt gebracht. Pausen? Balladen? Zeit zum Ausruhen? Nö, ein Knaller nach dem nächsten hagelt auf Mülheim herab. Ich freue mich schon auf nächste Woche, da sind sie auf dem Force Attack.
Der fleißige Kameramann hat selbstverständlich auch ein Shirt der Band an. Da hat er wohl nicht an die erste Punkregel gedacht.
So eine Band passt ins AZ Mühlheim, wie der berühmte Arsch auf den Eimer. Man merkt Agrotoxico einfach an, wie sehr sie hinter ihrer Musik stehen und dass es ihnen auch immer wieder Spaß macht, Europa zu besuchen. Ein kurzer Dialog mit dem Mercher über deutsches Bier bestätigte mir diesen Eindruck.
Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole! Starker Auftritt, super Band! Jederzeit gerne wieder.
Kommt noch was? Ach ja, es ist zwar schon recht spät, aber auch die Freunde der etwas melodischeren Fraktion wollen noch unterhalten werden. Na gut, schnell noch ein Bier gekauft und den Klängen von Bambix aus den Niederlanden gelauscht. Passte nicht so recht zum musikalischen Rest des Abends. Trotzdem immer wieder gut anzuhören.
Zur Zeit in Dreier-Besetzung, spielen Wick, Patrick und der neue (italienische?) Drummer sich schon seit Jahren den Arsch ab. Mittlerweile genießen sie ja auch einen gewissen Bekannheitsstatus. Kein Wunder! Die charismatische Stimme sticht aus jedem Lied raus und verleiht dem Ganzen einen sehr hohen Wiedererkennungswert.
In der ersten beiden Reihen tanzen fast nur die Mädels der Schöpfung. Nur Schlossi kann nicht mit tanzen. Die hat sich nämlich, weil sie so ein Riesen-Knochenfabrik-Fan ist, Claus zuliebe einen Kreuzbandriss geholt. Somit wäre diese Geschichte auch endlich aufgeklärt. Und wer das glaubt, ist selber schuld oder schreibt für Rilrec ;-)
Ja, ein geiler Abend geht zu Ende. Um uns gänzlich zu verwirren, hängt die deutsche Bahn auch noch falsche Fahrpläne am Bahnhof aus und wir landen fast in Düsseldorf. Aber auch das Problem konnte gelöst werden. Schnell ins Bett, morgen gehts weiter zum Eier mit Speck...