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Demonical, Lifeless, Suffocated Art, Sabiendas, Skin Harvest am 17.09.2009 in Oberhausen, Helvete

Deathevocation Fest am 17.09.2009 in Oberhausen

Am 17.09.2009 fand in Oberhausen im Helvete das 1. Deathevocation Fest statt. Da neben einem Punkrock-, einem Rock'n'Roll- und einem Hardcore-Herzen auch noch ein altes Metal-Herz in meiner welkenden Brust schlägt, fahren wir, das heißt Flo S. aus OP und meine Wenigkeit, in freudiger Erwartung eines fulminanten Death-Metal-Festes nach Oberhausen.

Pünktlich zur ersten von fünf Bands am Donnerstagabend (!) betreten wir das Helvete. Die erste Gruppe SKIN HARVEST aus Siegen überzeugt durch bodenständigen Death Metal und agile Performance. Der Gesang meist zwischen sehr tiefen Growls und energischem Schreien gefällt und auch der intensive Vortrag, besonders von Sänger Konstantin, zeugt von Spielfreude und würde sicher auch in einer Hardcoreband eine gute Figur machen. Dass zu den zwei Gitarren kein Bass mitspielt, fällt nicht wirklich ins Gewicht, da von der Saitenfraktion genug Wind gemacht wird um nichts vermissen zu lassen. Das Schlagzeug ist von der Lautstärke her vielleicht einen Hauch zu dominant, was dem differenzierten Sound der Drums zwar gut tut, den Gitarren aber ein wenig an Klarheit und Druck nimmt. Ansonsten aber eine gute Sache!

Als zweite Band betreten die Recklinghausener SABIENDAS die Bühne. Die mit zwei Damen und drei Herren besetzte Band spielt ebenfalls recht klassischen Death Metal mit leichtem Thrash-Einschlag. Sicheres Spiel und ehrfahrenes Auftreten zeigen, dass diese Band keine Grünschnäbel auf dem Todesparkett sind. Besonders das kräftige Organ von Frontkehlchen Masae beeindruckt und man ist angenehm überrascht, dass aus so einer doch eher zierlichen Dame so großartige und kraftvolle Töne donnern! Gutes Posen, gute Lieder.

Als drittes beschallen uns SUFFOCATED ART aus Solingen - die Band, die der Impuls für uns war, nach Oberhausen zu kommen. Ebenfalls mit zwei Gitarren und ohne Bass überzeugt das Quartett durch echte Vielfalt und technisch einwandfreies Spiel. Bei mir löst diese Band echte Begeisterung aus, da sie die großen Stolpersteine des Death Metal gekonnt umgeht und alle Trademarks der verschiedenen Schubladen des Genres gekonnt zu einem stimmigen Ganzen vereint. Cleveres Songwriting sorgt dafür, dass es nie eintönig oder gar langweilig wird. Durch den unterschiedlichen Axtsound der beiden Gitarristen Sascha und Jan fällt der fehlende Bass nicht weiter auf und der Gesamtsound ist auch Dank des Uhrwerk-Trommlers Daniel transparent und druckvoll. Die neuen Songs fügen sich hervorragend ins Set der Klingenstädter ein und auch der neue Frontmann Andreas, der heute seinen Live-Einstand bei SUFFOCATED ART gibt, scheint immer schon dabei gewesen zu sein. Der Sänger, der ähnlich wie der SKIN HARVEST-Frontmann zwischen brutalen Growls und Schreien wechselt gibt auch augenzwinkernd das Motto des heutigen Abends an: "Das ist kein Spaß! Das ist ein Death Metal Fest - da wird nicht gelacht!". Große Band - ich freue mich auf die neue Platte!

Die vierte Band des Abends ist LIFELESS aus Dortmund. Ebenfalls auf klassischen Death Metal Pfaden wandelnd, treten diese Vier mit einem starken, raumfassenden Gesang und schnellem, grooveorientierten Riffing an. Hier weht ganz deutlich der Geist der frühen ENTOMBED durch den Raum aber auch die jungen DISMEMBER haben ihre Spuren im Gitarren- und Bass-Sound hinterlassen. Plötzlich ist es wieder 1990 und es macht schwedisch Spaß! Es rollt, flirrt, rumpelt und knüppelt, so dass man sich im Gesamtsound der Band wohl fühlt, auch wenn die Lieder sich alle einigermaßen auf dem selben Spannungsniveau halten. LIFELESS zeichnen sich trotz der deutlichen Einflüsse durch offensichtliche Spielfreude und Authentizität aus. Der Fleißpreis heute Abend geht an Drummer Daniel, der nach dem SUFFOCATED ART-Set auch hier die Stöcke schwingt und immer noch ohne ein Anzeichen von Erschöpfung unglaublich gleichmäßig, pointiert und höllisch groovend mit dem Rest der Band zusammen spielt. Hut ab!

Headliner des heutigen Abends sind die tourenden DEMONICAL aus Avesta/Stockholm, also echte Schweden. Auch hier regiert ebenfalls Old School Death Metal und traditionelles Mosherfutter. Das Quartett spielt routiniert und mit viel Hingabe sein Set und man merkt den Musikern sowohl ihr Können als auch ihre Erfahrung an. Der Gesang, eher geschrien als gegrunzt von Front-Nordmann Sverker Widgren, kommt kräftig und urwüchsig daher und nimmt den Raum für sich ein. Auch Gitarrist Johan Jansson ist außer einem starken Seitenhexer auch noch eine beeindruckende Rampensau und macht ebenfalls am eingestreuten Gesang eine gute Figur. Auch hier rockt und rumpelt es auf höchstem Niveau und macht den angereisten Zuhörern mächtig Spaß.

Unterm Strich ein äußerst klassischer Abend mit Old Schooligen Bands und einem ebensolchen Publikum. Keine Vermischung mit den modernen Spielweisen wie dem aktuellen Death-Core Trend und auch Jogginghosen und Baseball-Käppis sucht man vergebens. Ob diese Konzentration auf Bands, die dem typischen 90er-Sound huldigen nun eine Ehrung der Wurzeln oder eine Form von Stagnation ist, sei mal dahingestellt. Spaß gemacht hat es auf jeden Fall und die Atmosphäre war entspannt und freundlich. Metalherz, was willst du mehr? Hätte diese Veranstaltung nicht unter der Woche stattgefunden, wären sicher auch noch mehr Todesmutige gekommen, aber auch so waren genug Mattenschwinger anwesend, um das erste Deathevocation Fest zu einer lobenswerten und äußerst angenehmen Veranstaltung zu machen.
SKIN HARVEST aus Siegen eröffnen den Abend.
Sieht gut aus - klingt auch gut.
Als Erlebnisberichtschreiber-Einstand direkt ein Death Metal Event? Na klar, warum auch nicht.
Mein erster Besuch im Helvete in Oberhausen. Schöner Laden. Der Haupt-Keller sieht aus wie die Kulisse aus SAW. Fein.
Drei Jungs, zwei Metchen: SABIENDAS aus Recklinghausen.
Die Bühne ist eher klein, das Licht dafür groooß.
Gutes Singen, gutes Tanzen. Gekonntes Posen ist die halbe Miete, gute Lieder und bockreicher Vortrag die andere Hälfte.
Duvel. Starkbier aus Belgien. Eine von ich glaube 4 oder 5 verschiednen Biersorten, die ich an diesem Abend durch mich durch gefiltert habe. Acht komma nochwat Prozent machen auf Anhieb wirr im Gulliver.
SUFFOCATED ART aus Solingen sind als drittes dran, wegen denen sind wir "eigentlich" gekommen.
Fotos machen macht mehr Spaß, wenn die Lampen schön sind und die Band gut aussieht.
Das... (Sendung-mit-der-Maus-Pause-im-Satz)...ist der Jan. Der Jan kann ganz schön gut Gitarre spielen.
Das grün erinnert mich irgendwie an das "Join me" Video von His Infernal Majesty. *seufz*
Das... (Sendung-mit-der-Maus-Pause-im-Satz)...ist der Sascha. Der Sascha kann auch ganz schön gut Gitarre spielen. Und schnell - Junge, Junge!
Meint der Andreas: "Das ist kein Spaß! Das ist ein Death Metal Fest - da wird nicht gelacht!". Und ich habe wirklich versucht, nicht zu grinsen. Wirklich!
Große Band - ich freue mich auf die neue Platte!
LIFELESS aus Dortmund. Oder Castrop-Rauxel? Ich habe da verschieden Informationen. Schlechte Recherche... grmf.
Gitarren klingen (live zumindest) wie Dismember, Gesang wie alte Entombed. Das bedeutet: es gefällt mir.
Alles ein wenig "Retro", aber als ich meine Death Metal Sturm und Drang Phase hatte, klang das auch so. (1991?)
Auch eine gute Band. Und der Drummer (Daniel, zweites Set in Folge nach Suffocated Art) treibt mir die Schamröte ins Gesicht. Zum Glück ist es dunkel.
DEMONICAL aus Schweden. Für einen Moment bin ich mir garnicht so recht sicher, ob ich das Schreien vom Gitarristen nicht sogar noch geiler finde als das vom Sänger.
Auch sehr geil und roh diese Band. Sehr charismatisch. Man MUSS einfach hinsehen. Wie ein Unfall, bei dem keinem was passiert.
So langsam wirkt bei mir der Donnerstag-Faktor und der Biermix. Immernoch begeistert, aber müde.
Hier steht nichts mehr.
Der Flo und der Sascha. Der Flo hört eigentlich garkeinen Metal. Aber er nimmt ihn sehr gut auf. So soll das sein.

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kiki

21.09.2009 21:52
Fö,stell mir sofort diesen Mann mit dem hervoragendem Musikgeschmack vor!!

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