Sonic Farm, 26.09.2009 in Essen, Panic Room
Sonic Farm am 26.09.09 in Essen
Katja und Alexej kommen mit, in Essen angekommen genehmigen wir uns erstmal ein Bierchen vom Kiosk. Während drinnen die Vorband Spill ihren Auftritt beginnt, beobachten wir die Szenerie von außen. Ein Highlight mal wieder der Leerguttechniker, der heute seine sentimentale Seite zeigt und seine schlimme Jugend als Entschuldigung rausholt, als Katja ihn zurechtweist, er würde die "Konkurrenz" ruppig behandeln. Schnief. So dauert es dann auch ein wenig, bis wir endlich den Panic Room betreten.
Dort stelle ich erstmal überrascht fest, dass Härp bei Spill den Bass bedient. In wie vielen Bands spielt der eigentlich? Zur Strafe, weil er das nie erzählt hat, mache ich nur ein Foto. Naja, eigentlich eher deswegen, weil wir vom Auftritt eh nur die letzten 10 Sekunden gesehen haben. Habe zur Musik folglich nichts zu berichten.
Dafür bin ich erstaunt, wie groß der Panic Room ist. Überall jede Menge Platz, hinzu kommt eine mehr als schicke Inneneinrichtung, da war wirklich mal jemand kreativ. Sogar an einen Thron für Königin Katja wurde gedacht. Außerdem gibt es so viele Biersorten, dass man sich am Tresen einfach nicht entscheiden kann.
Das läuft dann so ab: Der Kellner schaut fragend, und in Fö's Kopp schwirren die Überlegungen quer durch sämtliche Synapsen. Scheiße, was nehm ich denn? Blick zum Kühlschrank. Boah is das viel. Blick zum Kellner. Mist, ich muss was sagen. "Ein Astra bitte" stammel ich aus Gewohnheit und nehme mir vor, bei der nächsten Bestellung schon vorher unauffällig das Sortiment zu studieren...
Derweil beginnen Sonic Farm aus Schweden ihren Auftritt. Die Rock'n'Roller durften wohl den alten Panic Room auch schon beehren, nun also hier an neuer Stelle. Zunächst einmal fällt der ziemlich dröhnende Sound auf, der gibt hier wirklich wenig her und ist wohl eher zum Ohren-Zerfetzen gut als zum Musik genießen.
Aber ist wohl Rock'n'Roll-Sound, der muss schließlich dreckig klingen. Schweinerock mit deutlichen Garagen-Anleihen. Eigentlich also Musik, wie man sie aus Schweden erwartet.
Der Gesang wird größtenteils zwischen den beiden Gitarristen aufgeteilt, ebenso die Ansagen - bei denen man sich etwas schwer tut. Zumindest habe ich den Eindruck, dass die Musiker ebenso schlecht englisch können wie das Publikum - was natürlich keine Kritik bedeuten soll, aber ziemlich lustig ist, wirkt die Band dadurch doch etwas eingeschüchtert...
Absolute Augenweide der Band ist aber der Bassist, der in so ziemlich jedem Song erstmal ein paar Mal hoch und runter springt. Wie sich das gehört! Das sieht aber teilweise schon ziemlich lustig aus, da er zudem noch seine Unterschenkel zur Seite streckt. Leider nicht im Foto erwischt, aber ihr könnt euch hoffentlich vorstellen, wie das aussehen mag...
Jau. Der Auftritt relativ kurzweilig, wenn auch nicht viel Abwechslung geboten wird. Ein wenig Gitarrensolo-Arbeit zwischendurch, ansonsten geht es immer gut nach vorne. Vorne, das ist hier im Panic Room der Durchgang, was etwas kontraproduktiv ist, weil sich das Publikum da nicht so richtig hintraut und sich eher seitlich der Bühne oder an den Tischen aufhält.
Noch ne Aktion vom Bassisten: Plötzlich zieht er seinen Nietengürtel aus und wirft ihn ins tobende Publikum. Da dieses, zumindest das vor der Bühne, eh nur aus uns dreien besteht, darf Alexej das gute Stück anprobieren. Zumindest tut er so.
Beim letzten Song fallen auch noch die letzten Hüllen und der Bassist präsentiert uns seinen prächtigen Löres. Sind wir etwa bei Chefdenker hier? Tja, was tut man nicht alles für ein begeistertes Publikum...auf die Zugabe-Rufe wird trotzdem nicht reagiert - naja, wer weiß, was "Zugabe" in Schweden bedeutet...
Jau. Insgesamt ein spaßiger Auftritt von Sonic Farm, geschmälert durch den schlechten Sound und der Leere vor der Bühne. Den Eintrittspreis von 0 Euro war das aber auf jeden Fall wert, hähä. Ja äh gute Sache, dem Laden kann man ruhig öfter nen Besuch abstatten, allein schon wegen der Bierauswahl.
Wir machen uns aber erstmal auf den Heimweg. Was am Essener Bahnhof dank der vielen Umbauten gar nicht so einfach ist, aber als echte Profis ist das für uns ja kein Problem. Tschöjj