Die Parasiten, ZGV, The Bleeding Valentines, 16.10.2009 in Burscheid/Hilgen, Großkariert - Bericht von Chris Crusoe
Die Parasiten, 16.10.2009 in Burscheid/Hilgen
Little Sister hat eine sehr beeindruckende Jacke mit diversen Knochen hinter diversen Reißverschlüssen. Großartig! Außerdem schön: Grüne Schlagläden und schwarzer Schiefer. In dieser Vollendung nur im Bergischen Land anzutreffen und nur durch heiße Kirschen und Sahne zu toppen.
Das Großkariert ist Teil der evangelischen Gemeinde und sehr hübsch. Leider ist die Veranstaltung trotz kostenlosem Eintritt eher schwach besucht. Egal - wir sind ja da.
Ein ordentlicher Flyer. Vielleicht hätte es davon ein paar mehr gebraucht, um die Massen anzulocken.
Expedition zum Supermarkt, da wir sehr pünktlich sind und vor dem Konzert noch ein Getränk unserer Wahl zu uns nehmen wollen. Schnaps und Sekt lassen wir allerdings stehen.
Little Sister entscheidet sich für zwei radlerartige Getränke und Chris bekommt endlich mal wieder eine Büchse Bier. Dosenbier macht schlau!
Just aus dem Supermarkt heraus tut L.S. das Naheliegendste: sie lässt ihren original alten (sagt man dann eigentlich auch Retro dazu?) Rücksack lässig zu Boden gleiten.
Und es geht los. Die erste Band ZGV spielt sehr engagiert. Es wird großen Wert auf ein individualistisches Äußeres gelegt, was ich natürlich als alter Poserkönig gutheißen muss.
Die Musik pendelt irgendwo zwischen Punk und New-Kram, der sich auch bei Harcdore und Metal bedient. Da wird noch versucht, in jedes Lied alles Können unterzubringen.
Engagierter Auftritt vor spärlicher Zuschauerkulisse. Haut mich nicht sooo sehr um, könnte aber irgendwann noch frech werden.
Noch kurz vor dem Ende von ZGV gehen Little Sister und ich noch mal "kurz zur Tanke" um nach Futter zu suchen und pünktlich zu The Bleeding Valentines zurück zu sein. Wie das Leben so spielt geraten wir ins Quatschen (wichtige Themen selbstverständlich) und verpassen die blutenden Valentinen, während wir vor dem Großkariert sitzen. Sorry - logistischer Fehler.
Die Parasiten spielen dann aber vor einer Hand voll Leute mehr. Der Sound ist gut und die Band hängt sich rein.
Eine Hand voll Leute...wie gesagt. Hoffentlich haben die Bands wenigstens etwas Gage bzw. Spritgeld bekommen, wo der Eintritt schon kostenlos war.
Man merkt der Band an, dass sie über reichlich Live-Erfahrung verfügt. Die Lieder werden auf den Punkt gespielt und lassen trotzdem keine Spielfreude vermissen.
Der gute Jens sollte übrigens mal aus seinem "Aushilfs-Status" befreit und fest integriert werden. Ein großartiger Gitarrist, der eine gute Figur zwischen den ebenfalls großartigen Damen macht. Passt!
Auch der mehrstimmige Gesang kommt sicher und gekonnt rüber. Frontflummi Raff singt und tanzt und verbreitet dabei gute Laune.
Die Musik des Quintetts würde ich als poppigen Punk im positiven Sinn beschreiben. Eingängige Melodien, treibende Riffs und ein flockiger Groove, dazu gut in Szene gesetzte Texte mit Biss und Verstand. Passt auch.
So heißt der Laden. Toll, was man alles so fotografiert an einem Abend. Auf jeden Fall eine gemütliche Location.