The Toten Crackhuren im Kofferraum, WassBass, 20.10.2009 in Düsseldorf, Pretty Vacant - Bericht von Fö
The Toten Crackhuren im Kofferraum, 20.10.09 in Düsseldorf
Also dann! Runter vor die Bühne! Das Vorprogramm bestreitet die Zwei-Mann-Kapelle WassBass, die wohl einen nicht unerheblichen Anteil an den Besucherzahlen hat, spielt/singt/rappt hier doch Nico von den Feuilleton-Lieblingen K.I.Z. mit. Als ich reinkomme, sind WassBass schon mittem im Set - aber da dieses lediglich aus 5 Liedern besteht, habe ich wohl nicht allzu viel verpasst...
Neben Nico ist noch Grzegorz dabei, der hauptsächlich Knöpfchen dreht, während Nico ein Kinderklavier bedient und sein Mikrofon mittels Effektgerät auf Hochleistung trimmt. Mit anderen Worten, seine Stimme röhrt wie ein Elch. Nach dem dazu passenden Stück "Industrial Disco" folgt eine ruhige Nummer, zu der wir alle meditieren sollen. Inklusive der Band.
Also schon sehr lustig das alles. Ich brauche trotzdem ein wenig, um mir Gedanken darüber zu machen, ob das jetzt total geil ist oder eher nicht - ich entscheide mich für Ersteres. Ebenso wie der Großteil des Publikums. Irgendwie ist es nämlich auch verdammt lustig. Zum Schluss dann noch nen ziemlichen Hit: 1000 Kilo Bass! Geil! Und keine Zugabe weil keine Lieder mehr. Amtlich.
Ein Bier später stehen sie auf der Bühne: The Toten Crackhuren im Kofferraum! Erst vor nem Monat in Duisburg gesehen, also erwarte ich nicht viel Neues - warum auch, das Altbewährte funktioniert ja auch!
Uns erwartet also etwa eine Stunde lang exzessive Chaos-Show, Electro-Dance-Gehibbel mit ausgefeilten Choreographien und Texten, die das Leben (oder die Party) schreibt. Jeder Song mit einer eigenen, individuellen Performance. Ja, da steckt Arbeit hinter. Fast schon stadionwürdig.
Stimmungsmäßig wird das Duisburg-Konzert um Längen getoppt! Durchgehend wird ordentlich gefeiert vor der Bühne, Texte mitgeschmettert, Zeigefinger in die Luft, Party Party Party! Teilweise auch ein wenig zu aggressive Pogerei, so muss man schon ein wenig aufpassen, dass man nicht ständig von irgendwelchen Körpern angefallen wird.
Ja, Blutpogo mal anders. Die Kunstblutpistolen dürfen auch nicht fehlen, auch ihre Wirkung verfehlen sie nicht. Eine sehr nachhaltige Wirkung offensichtlich. Ein Mädel neben mir hat von der Aktion anscheinend nichts mitgekriegt und schreit auf, als sie merkt, dass sie Blut an den Händen hat. Irgendwie lustig.
Und die Lieder kennt man inzwischen auch fast alle. Stücke wie "Wahrheit", "Spaß muss sein", "Lauf um dein Leben", "Mutti" oder "Amt" ebenso wie die inzwischen schon fast zu Klassikern mutierten "Ich und mein Pony" und "Ich hab keinen Spaß" - letzteres übrigens mal wieder mit "Wir auch nicht"-Publikums-Chor
Achja, wie ihr wisst, haben die Crackhuren inzwischen Unterstützung von den drei süßen Boys Chrü, Daniel und Dennis - und die dürfen auch mal kurz ins Mikro brüllen. Alles was ich will sind süße Boys!
Wie man an den Ponys sieht, gibts hier grad den Johnny-Tanz. Perfekt auschoreographiert. Wie synchron doch die Bewegungen sind! Unglaublich!
Auch stagediving ist im pickepackevollen Pretty Vacant möglich - runterfallen geht bei den Menschenmassen vor der Bühne auch kaum. Tjoah, ne Zugabe noch und dann is schon wieder Schluss mit den Toten Crackhuren im Kofferraum. Aaaaber die Tour geht ja gerade erst los...
Und da der Kuschelskin und ich so verdammte Fanboys sind, beschließen wir, auch am nächsten Tag in Osnabrück aufzuschlagen. Ehrensache. Dafür bleiben wir aber auch nicht mehr lange in Düsseldorf, schließlich hab ich Bier zuhause. Tschüß Knut, bis morgen!