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Knochenfabrik, 30.10.2009 in Riesa, Offenes Jugendhaus - Bericht von Fö

Knochenfabrik, 30.10.09 in Riesa

Und wieder Knochenfabrik! Muss dat denn schon wieder sein? Langweile ich meine Leserschaft? Pech, mir doch egal. Diesmal wirds sogar noch deutlich abenteuerlastiger, geht es doch diesmal in die Randbezirke der Republik: Sachsen und Baden-Württemberg! Aua. Spontan wird noch ein Platz im Knochenfabrik-Tourmobil frei, also darf ich mit. Als Saufgast, was mich von irgendwelchen Verpflichtungen befreit, der Band bei was auch immer zur Hand gehen zu müssen, außer natürlich die vorhandenen Getränke zu dezimieren. Treffen wir uns also Freitag vormittag in Köln, irgendwann gehts dann mit den üblichen Verspätungen los, ab auf die Autobahn. Ganz bequem in Alex' Chevy-Van und eingedeckt mit Bier, Rum-Cola, Mexikaner - und ner Live-VHS von KISS! Rock'n'rowhoohooll sag ich nur! Zumindest, bis wir irgendwann erstaunt feststellen, dass Alex auf den Seitenstreifen lenkt.
Aber was wäre auch ein Tourbericht ohne Panne und ohne die berühmten gelben Engel. Ein solcher kommt dann auch, hat keinen Schnurrbart und diagnostiziert nen Motorschaden. Na, großartig! Also Abschleppdienst und Leihwagen - wo wir erstaunlicherweise mit sieben Leuten plus Gepäck Platz finden. Und, viel wichtiger, Barkeeper Hasan hat die Hände frei zum Mexikaner ausschenken.
3 große Flaschen Mexikaner später kommen wir dann mit einer für so eine Band absolut würdigen Verspätung in Riesa an. Alles ganz locker, scheint nichtmal jemanden zu stören, dass inzwischen fast Mitternacht ist. Leider kriegen wir von den Vorbands nichts mehr mit - Überdosisnichts haben schon gespielt und The Shoemakers tun dies, als wir essen...
Und los geht's! Zuallererst sei mal auf Claus' absolut perfekt geschnittenen Schnurrbart hingewiesen. Anständige und ehrliche Punkmusik ist heutzutage ja ohne Schnörres überhaupt nicht mehr denkbar.
Das Offene Jugendhaus ist eigentlich ein ziemlich netter Laden, so zumindest mein erster Eindruck. Allerdings nicht grade auf hohe Besucherzahlen ausgelegt, zumindest der Bereich vor der Bühne ist ziemlich schnell gefüllt, dementsprechend wildes Gepoge gibt es - mal wieder.
Ich mag ja keine Menschen, also halt ichs auch nicht lange da vorne aus. Die Stimmung hier kommt mir auch irgendwie ziemlich aggressiv vor, schon nach wenigen Minuten fangen zwei Typen an, aufeinander los zu gehen. Kommentiert von Claus mit "Wenn ihr mal kurz eure Prügelei unterbrechen würdet, wir wollen das nächste Lied spielen"
Klappt sogar, eine Prügelei weniger. Haben halt doch tiefen Respekt vor diesem prächtigen Schnurrbart! Und trotzdem lässt die nächste Prügelei nicht lange auf sich warten, diesmal will direkt neben mir irgendjemand irgendjemanden warum auch immer irgendwie in die Fresse hauen. Boah Jungs, wo sind wir denn hier?
Egal, weiter auf die Bühne konzentrieren! Das Set so ziemlich wie letzte Woche in Hamburg und Berlin, mit anderen Worten also Hit auf Hit! Da sind auch die negativen Vibrations schnell vergessen, der Großteil des Publikums hat nämlich doch Spaß, brüllt alle Texte mit vollster Inbrunst mit und freut sich nen Ast ab über das allerletzte Knochenfabrik-Konzert im Osten.
Ein weiteres Highlight gibts heute selbstverständlich auch noch: Aus gegebenen Anlass das Intro von "Detroit Rock City" der Überband KISS, selbstverständlich genau so schnell verkackt wie angespielt. Findet natürlich außer uns Mitfahrern keiner auch nur im Entferntesten lustig.
Was noch so alles keiner lustig fand? Von KISS geklaute Live-Ansagen. Vielleicht sollte man bei zukünftigen Knochenfabrik-Konzerten (ach, gibt ja nur noch eins) einfach statt ner Vorband ein KISS-Live-Video laufen lassen. Andere Gags funken aber erstaunlicherweise auch nicht, so macht irgendwie keiner mit, als es darum geht, "Die Partei hat immer recht" für die FDP zu singen.
Hm, is mir auch fast peinlich, sowas lustig zu finden. Geht ja nix über flachen Humor. Wobei, eigentlich geht alles drüber, sonst wär er ja nich so flach. Aber so lange die Songs funktionieren, ist ja alles in Ordnung - hier mal wieder ordentliche Abfeierei. Ich glaub, selbst bei Toni Schumacher wurde gepogt wie nix Gutes.
Mal kurz am Merchstand gucken - aber sieht aus, als hätte Merchlady Suzy alles im Griff. Shirts verkaufen will gelernt sein!
Derweil sind Knochenfabrik auch schon bei der Zugabe angelangt - selbstverständlich "Grüne Haare" und "Filmriss", und hier hat man wirklich das Gefühl, der ganze Laden würde bald auseinanderbrechen. Großartig! Das kann eigentlich nur getoppt werden durch - äh - ja, durch die zweite Zugabe. Es gibt nochmal "Filmriss", um auch den Schülerbandbonus komplett ausgenutzt zu haben.
Und dann? Schnell noch ein paar Bier und Rum-Cola hinter die Binde gekippt, es wird ja schließlich Zeit für die Aftershow-Party! Erstaunlicherweise sind wir auch alle noch ziemlich fit. Also dann mal los - DJ Claus is in the House!
Was eine großartige Party! DJ Claus legt ausschließlich "Dancing Queen" von ABBA sowie "Dancing Queen" von Dan Baird auf. Und zwar geschlagene zwei Stunden lang! Großartig! Damit wären wir wieder bei der flachen Humor-Barriere, außer uns und einem verliebten Pärchen kann da keiner was mit anfangen.
Dabei geben wir doch verdammt nochmal alles auf der Tanzfläche. Inklusive Scorpions-Pyramide (ist übrigens gefährlicher, als es aussieht). Und natürlich wird jeder Song, den DJ Claus auflegt, lauthals mitgesungen. Auch wenn, wie ihr wisst, "jeder Song" eigentlich immer derselbe ist.
You can dance, you can jive, having the time of your life - see that girl, watch that scene, dig in the dancing queen! So, obwohl ich von der Party tatsächlich mehr Fotos habe als vom Konzert, sollte das für euch Voyeure reichen. Nach 2-3 Stunden "Dancing Queen"-Action mit DJ Claus fährt Holm unser Auto (mit inzwischen 8 Insassen plus Gepäck) zum Pennplatz - morgen geht's weiter...


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Band:
Knochenfabrik
Musikstil: Deutschpunk
Herkunft: Köln-Porz
Homepage: https://www.trillerfischrecords.de/knochenfabrik/
...mehr Infos
Konzertberichte: 73
Rezensionen: 3
Zukünftige Termine: 7
Mediatheken: 1

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