The Bottrops, Kick Joneses, Confyouth, 13.11.09 in Essen, Café Nova - Bericht von Fö
The Bottrops, Kick Joneses, 13.11.09 in Essen
Den "Opener" machen Confyouth. Mir bisher kein Begriff, und von den Socken hauense uns auch nicht unbedingt, weswegen wir den Großteil des Auftritts von weiter hinten aus ignorieren. Schöner Satz. Die Band macht Punkrock auf englisch mit ziemlichem Metal-Einschlag. Nich schlecht, aber auch nix besonderes.
Also lieber Bier trinken! Ein kleines kostet hier 1.60 plus 1 Euro Pfand, mal so für die Statistik. Als ich meine Augen kurz vom Bierglas hebe, sehe ich doch tatsächlich drei eineiige Shirt-Träger vor der Bühne. Cool. Maks findet das mindestens ebenso spektakulär, also latschen wir, die Kameras im Anschlag, kurz nach vorne. Foto machen, abhaken.
Nächste Band: Kick Joneses. Für die lohnen sich die paar Schritte weiter zur Bühne. Hier sind mal etwas ältere Musikanten am Werke, denen man aber den Spaß an der Sache deutlich anmerkt. Ehemals aktiv in solch legendären Bands wie Spermbirds und Walter Elf, spielt man jetzt beatorientierten Midtempo-Punkrock
Nee, zum Einschlafen is die Musik auf keinen Fall. Maks will nur nicht fotografiert werden und hat sich gedacht, wenn er die Kamera nicht sieht, dann sieht die Kamera ihn auch nicht.
Zurück zur Bühne. Etwas ungewöhnlich: Es gibt zwei Sänger, von denen einer immerhin virtuos das Keyboard bedient. Insgesamt recht starres Bühnenbild, viel Bewegung ist da nicht, aber wat sollnse auch machen. Ebenso ruhig isset auch im Publikum, wobei ich aber ausnahmslos positive Äußerungen über die Band mitbekomme.
Was mich besonders freut: Ich kenne sogar den Großteil der Lieder. Was daran liegt, dass zum Großteil Stücke von der mehr als guten letzten Platte "True Freaks Union" gespielt werden, die ich ja irgendwann mal rezensieren durfte. Freut mich.
Jau. Sehr Sixties-lastige Musik, insbesondere die Orgel-Klänge wissen zu gefallen, auch wenn man sie irgendwie kaum hört. Naja. Und die Band ist gut gelaunt, sowas wirkt auf Anhieb sympathisch.
Zur letzten Zugabe holt Keyboarder Alex sogar noch die vorher bereits vermisste Trompete hervor. Juhu, Trompetenklänge! Wie Beppo später beim Klogespräch erzählt, hatte das sogar seinen Grund, dass die Trompete so spärlich eingesetzt wurde. Was fürn Grund das war, hab ich vergessen. Ätsch.
So, nochn Bier und Bühne frei für die nächste Band: The Bottrops aus der Hauptstadt! 4-Akkorde-Punkrock und so. Mir is letztens mal wieder aufgefallen, was für ungeheuer melodische Ohrwurm-Hits auf den beiden Alben enthalten sind, und trotzdem wird die Band immer nur reduziert (hier böte sich ein Wortspiel an) auf die Terrorgruppe-Vergangenheit.
Die Band spielt heute übrigens mit Ersatzschlagzeuger, der sich die Songs innerhalb kürzester Zeit einprügeln konnte und hier überaus solide Arbeit abliefert. Laut Benno ein Musikgenie, der sogar besser Gitarre spielt als zum Beispiel Johnny Bottrop. Nagut.
Achja, der schicke einheitliche rote Dress ist euch sicherlich schon aufgefallen. Laut eigener Aussage, um sich im roten Scheinwerferlicht besser verstecken zu können. Achso. Ich würd ja gerne mal wissen, wieviel Prozent des Umsatzes von Kik Punkrockbands ausmachen, die sich einheitlich kleiden wollen.
Ansonsten ne recht unterhaltsame Show. Ja, könnte voller sein im Nova - aber offen gestanden hat auch nicht wirklich jemand mit vielen Leuten gerechnet, da Lage und Eintrittspreis (10 Euro) wohl so einige dazu verleiteten, auf diesen schönen Konzertabend zu verzichten.
Die beste Stimmung natürlich - wie erwartet - als auch mal ein paar Terrorgruppe-Stücke gespielt werden. "Rumhängen" kommt richtig gut an, da merkt man irgendwie, dass das komplette Publikum nur darauf gewartet hat, dass "endlich" ein Terrorgruppe-Klassiker zum Besten gegeben wird. Irgendwie schade, da wären wir wieder bei der Reduziert-Thematik
Kennt man auch schon: "Von A-Z" mit GastsängerInnen (geil, ich hab das Binnen-I benutzt! Sorry, kommt nie wieder vor...). Relativ textsicher. Ich versuche, Mika auf die Bühne zu stoßen, aber sie meint sie sei noch zu nüchtern. Och.
Wie auch immer, langsam muss ich mal zum Schluss kommen. Dass am Schluss "Opa" von der Terrorgruppe gecovert wird, ist auch schon fast selbstverständlich. Da fällt mir ein, man könnte doch auch mal was von den Heiligen 3 Königen covern. Hähä. Übrigens werden diese auf dem 10-Jahre-Bierschinken-Festival spielen, nur so als Anmerkung.