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Rockstage Dortmund: My choice was made, Insert Coin, STARgo, Brisk, Ponyvision, Endoplasmatisch, 10.01.2010 in Dortmund, FZW - Bericht von Fö

Rockstage Dortmund, 10.01.2010

Alle Jahre, äh Monate wieder: Rockstage Dortmund! Wie immer 6 Bands für 3 Euro im Dortmunder FZW, nur eines ist heute neu: Die Jahreszahl. Hähähä. Heute ist auch mal keine Band dabei, die mich im Vorfeld (also bei der Myspace-Pre-Recherche) begeistern konnte. Naja, musses auch mal geben. Ich mach mich trotzdem pünktlich auf den Weg. Und komme sogar rechtzeitig an, aber nur, weil die Bahn, zu der mich der verspätete Bus bringen sollte, ebenfalls Verspätung hatte. Es gibt halt Sachen, auf die kann man sich verlassen.
Erste Band heute: endoplasmatisch. Tragen weder Schnurrbärte noch Affenmasken, und geben sich noch nicht mal den Gag, ihren Bandnamen ganz doitschpankmäßig Endoplasma-Tisch auszusprechen. Und ich glaube, sogar der V-Ausschnitt vom Sänger ist ernst gemeint. Die Musik: Deutschsprachiger Indie-Pop aus der Hamburger Schule.
Findet bestimmt seine Freunde, aber nicht bei mir. Über allem schwebt der melodische und gefühlsvolle Gesang, ab und zu erlaubt sich die Gitarre auch mal nen kleinen Ausbruch. Insgesamt ist mir das aber alles zu dünn, ne zweite Gitarre würde gut tun, aber so ist man näher am Schlager von Virginia Jetzt als an ernst zu nehmenden Zeitgenossen wie Kettcar.
Zu den letzten Songs tauschen Bassist und Schlagzeuger die Plätze. Ob jetzt nur, um ihren Multiinstrumentalismus zu demonstrieren oder weil der Drummer einfach besser zupfen kann - keine Ahnung. Würde den Auftritt mal unter "okay" verbuchen, war nicht schlecht aber auch nicht überzeugend. Die Band hat übrigens auch ne neue EP dabei, die anschließend vertickt wird.
Anschließend ganz gewohnheitsmäßig mit Schlossi zum Kiosk. Gibt dort immer noch kein Zwieback und die Verkäuferin wünscht uns ganz beharrlich nen schönen Abend, obwohl sie doch genau weiß, dass wir eh noch mal wiederkommen. Die nächste Band spielt dann schon, als wir den Club des FZW betreten: Ponyvision.
Ursprünglich hatten sie sogar mal nen Doitschpank-kompatiblen Bandnamen: Seifenkiste! Naja, Ponyvision passt ja schon besser. Die Musik kann sich sogar hören lassen, ist aber mal wieder ganz weit entfernt von unseren persönlichen Geschmäckern. Erinnert etwas an 80er Synthiepoprock. Schlossi schlägt OMD und Tears For Fears als Vergleich vor.
Allerdings ist das Keyboard hier nicht ganz so im Vordergrund, dafür gibts ab und zu ein paar Einspieler vom Band, kommt irgendwie ziemlich professionell rüber. Achja, an aktuelleren Vergleichen fallen mir gerade die Manic Street Preachers ein. Ne eher ruhigere Geschichte
So ruhig, dass der Sänger in einer Ansage bemerkt, dass er gerade mitten im Lied eingeschlafen ist. Großartig! Das gibt ordentlich Sympathiepunkte! Ebenso wie die Idee, eine Hasstirade auf Roland Emmerich zu schreiben. Super Song, da hätte ich gerne den Text von.
Achja, ich rätsel die ganze Zeit, woher ich denn den Gitarristen kenne und gehe sämtliche mir bekannten Dortmunder Bands durch. Irgendwann bleibe ich bei Offbeat Propeller stehen, ich glaub dat is der. Scheint ja musikalisch ziemlich vielfältig zu sein, der Gute...
Wie hieß nochmal die Nachfolgeband von Oasis? Oasis 2.0? Nach dem obligatorischen Kioskbesuch werden wir, zurück im FZW, von Brisk und ihrem Britpop begrüßt. Ich muss spontan direkt an die unsäglich langweiligen Gallagher-Brüder (nein, nicht Rory) denken. Puh, das müssen Brisk erstmal wieder gut machen. Ich gebe ihnen eine Chance, so lange sie nicht auf die Idee kommen, Wonderwall zu covern.
Ganz nett. Poprock bis Britpop halt, nicht meine Baustelle. Der Bassist scheint der Scherzvogel der Band zu sein und unterhält zwischen den Liedern das Publikum. Zum Beispiel, dass man den Preis für die CD nach dem Konzert auswürfeln kann. Spielsucht olé!
Wird mal wieder Zeit für ein Schlagzeugerfoto, sieht man ja so selten. Da bitte. Ist heute auch relativ einfach, da sich der Publikums-Halbkreis einfach nicht an die Bühne rantraut. Schade für die Bands, aber wat will man machen. Naja, so viel zu Brisk. Langsam sehne ich wirklich die Metalcore-Band herbei...
Kommt aber noch nicht. Stattdessen STARgo, die von mir den Preis für den lahmsten Bandnamen des Abends bekommen. Insbesondere wegen der Schreibweise, gähn. Die Musik ist nicht ganz so lahm. Ich sag mal Alternative-Rock mit durchaus versierten Musikern an den Instrumenten. Kategorie "Festival-Band" - muss man nicht kennen, kann man sich aber gut nebenbei anschauen...
Geht zwischendurch auch mal in die Stoner-Ecke. Schlossi beschreibt das als "geiles Riff, aber müssen die das ne halbe Minute lang durchspielen?" - jau, passt. Die Musik fließt so vor sich hin, könnte ruhig knackiger sein.
Aber naja, es gilt ähnliches wie bei den Bands zuvor: Gute Musik, aber eben nicht meine. Immerhin die bisher "härteste" Band des Abends, wobei die richtig schweren Brocken ja noch folgen. STARgo kann man sich durchaus mal anschauen...
Die nächste Band hab ich sogar schon mal gesehen: Insert Coin aus Recklinghausen! Damals aber noch mit anderem Sänger. Find ich gut, den alten fand ich komisch. Und der "neue", naja, hat ne komische Frisur und ne komische Stimmlage. Hm. Insert Coin machen Skatepunk und Melodic Punkrock, deutlich besser als erwartet.
Die Musik geht gut nach vorne (das Publikum leider nicht), ich finde mal wieder den Gesang nicht sonderlich ansprechend. Nicht genug Doitschpank, ihr wisst. Und leider ist Skatepunk eh schon ziemlich out-of-date (Naja, Deutschpunk auch, egal), aber dafür macht es den Bandmitgliedern sichtlich Spaß, zu spielen.
Bis es der Drummer irgendwann schafft, seine Fußmaschine kaputtzukicken. Geil! So viel Einsatz gibt natürlich direkt Pluspunkte. (Ich erwarte jetzt natürlich, dass sämtliche Bands ihre Fußmaschinen ansägen, um ebenfalls Pluspunkte zu sammeln. Aber wer kann dann mit nem Ersatz aushelfen?). Ja, viel Wumms, genau das richtige jetzt.
Jau, das waren also Insert Coin. Und ich würde mal sagen auch die Band, die mich an diesem Abend bisher am meisten begeistern konnte. Schnelle und durchaus melodische Lieder, rockt. Mal schauen ob das die nächste Band toppen kann, jetzt kommen nämlich die Metalcoreler...
...und die hören auf den Namen "My choice was made". Anfangs gibts erstmal ein wenig Rumgezicke vom Drummer, weil er gerne ne drehbare Fußmaschine oder sowat hätte. Was es nicht alles gibt. Oder auch nicht, zumindest heute. In diesem Moment wünsche ich mir ein wenig Pöbelei aus dem Publikum, gibts aber nicht. Manno. Wo ist der Hengst, wenn man ihn braucht?
Als die Band dann aber los legt, kann sie doch noch überzeugen. Jawoll, genau das richtige jetzt, ordentlich die Gehörgänge durchpusten. Auf 3-Akkorde-Deutschpunk warte ich weiterhin vergeblich, dafür gibts amtlichen Schlagzeugsound und zwei fantastische Fissel-Gitarristen, denen bestimmt bald die Finger abfallen.
Achja, und mit gleich zwei Sängern kann die Band aufwarten. Beide mit ausdrucksstarken Stimmen, aber wie halt beim Metalcore üblich, wird die ganze Zeit entweder in höchsten oder in tiefsten Tonlagen geschrien. Eckt ziemlich an im Vergleich zu den zuvor gehörten Bands und entspricht auch nicht gerade dem, was ich mir gerne anhöre.
Dafür endlich mal ne Band, die ordentlich aus sich rausgeht und das beste aus dem spärlich gesäten Publikum macht. Die Sänger stürzen sich auch mal vor die Bühne und sorgen dort für ordentlich Stimmung (zumindest bei sich sellba). Überzeugender Auftritt, brät gut was weg.
Mich stört halt mal wieder der Gesang. Aber ansonsten super Abschluss des diesmonatigen Rockstage-Festivals. Der Abend wird heute auch überpünktlich beendet, so kann eigentlich jeder morgen ausgeschlafen zur Arbeit erscheinen.
Naja, eigentlich. Wäre da diese verdammte Bahn nicht, die mir natürlich vor der Nase wegfährt. Egal, dann halt auf die nächste warten. Das halbe Leben besteht ja eh nur aus warten. Aufs nächste Rockstage müssen wir auch nur nen Monat warten: am 14.02. isset nämlich.


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