Japanische Kampfhörspiele, Eisenvater, World Downfall, Keitzer am 30.01.2010 in Essen, Turock - Bericht von Härp
Japanische Kampfhörspiele, Keitzer, World Downfall am 30.01.2010 in Essen
Es wurde ja mal wieder ein Schneechaos prophezeit, in Essen war es lediglich arschkalt. Deswegen erstmal Kippe an - soll ja was bringen! Ich war heute mal ganz ohne Alk unterwegs, zwecks Gesundheit und so... Dafür trank mein Begleiter immer Einen für mich mit. Danke!
Als Opener schmetterten die Jungs von WORLD DOWNFALL direkt los und begannen das Set wie schon vor ein paar Wochen in Köln mit dem Intro "To the deaf"... Ich glaube die ahnten schon wie es meinen Öhrchen nach dem Abend gehen sollte.
Sänger Lohm kassierte erstmal direkt ein paar Pluspunkte für sein Spermbirds Shirt. Ansonsten lieferten die Jungs ein sehr geiles Death/Grind/Crust Brett vom Feinsten ab. Immer gespickt mit netten, teils lustigen Anekdoten über den Mensch, die Welt und anderem Ungetier.
Nach gefühlten 5 (wohl aber eher 30) Minuten mussten sie dann auch schon wieder runter von der Bühne. Schade eigentlich, man war doch gerade erst richtig aufgetaut auch dank feiner Turbonegro "I got erection" CoverVersion. Hab nur ich das Gefühl oder wird der Song in letzter Zeit häufiger mal angestimmt?
Wie dem auch sei; nun schmirgelten die Jungs von KEITZER los. Heidewizka!!! Was für ein Brett! Ralf und ich standen erstmal fast wie betäubt da. Lag vielleicht an dem BassDrum Gewitter, welches quasi pausenlos mit ca. 280 bpm den Bauch massierte.
Auch sehr schön anzusehen; Der wohl kleinste Frontmann der Welt hielt sich das ganze Konzert über an seinem Ständer fest. Man könnte ja umfallen von dem ganzen Drrrrrrrrrrrrrr...
Es durfte sogar getanzt werden. Jedenfalls tat das der junge Mann links neben mir das ganze Konzert über. Wenn hier ein Rave gewesen wäre, hätte er sicher auch so getanzt. Egal, KEITZER waren für mich die Überraschung des Abends.
Und dann; das große Gruseln. EISENVATER (oder auch Eis'nfadda) betraten die Bühne und es passierte erstmal - nichts. Tjoa... Die fand ich dann auf Platte irgendwie besser.
Sah Ralf genauso. Keine schlechte Band aber Bushido hätte genauso wenig zu den Bands drumherum gepasst. Langweilig. Auf und vor der Bühne tat sich nicht viel und gesungen wurde auch nur spärlich.
Das Foto suggeriert zwar, dass da ein bisschen Bewegung war, aber das täuscht; die Belichtungszeit war einfach ein bisschen länger... Na ja, hätte man auch noch etwas länger draußen stehen und trinken können in der Pause.
Doch dann; die Jungs der JAPANISCHEN KAMPFHÖRSPIELE berserkern los. Anders kann man das nicht nennen! Nachdem die Eisenväter den Raum etwas leer gespielt haben, holten die JaKas nun auch den letzten Eckensteher aus dem Loch und legen ein Brett hin, das seinesgleichen sucht.
Ich glaube ja, dass es pure Absicht war, das Publikum mit den Eisenvätern einzuschläfern um dann leichtes Spiel zu haben, auch wenn man mit dem ersten Song nur 140 bpm spielen würde. Oder?
Was mir direkt mal lustigerweise auffällt ist das relativ junge Publikum. Fiel dies bei den vorherigen Bands doch sehr gemischt aus, so tanzt, pogt und mosht erstmal viel junges Gemüse da vorne herum.
Oder rührt das Lächeln von dem schneidigen Mann mit dem 5-Saiter her? Fünf Saiten bei Bässen ist mir nie ganz koscher und mal gar nicht Punkrock, aber hier will ich mal eine Ausnahme machen. Ist ja Heavy Metzel. Da darf das dann halt mal.
Er zieht die Jacke falsch rum an. Das muss ebenfalls so. Nach zwei Zugaben ist pünktlich um 23.30 Uhr Schluss und der lustige rothaarige Sänger kündigt noch ein gemeinsames Besäufnis mit nachfolgender Disko an. Das muss erst recht so!
Die Welt ist wieder in Ordnung, die Ohren bluten und der Geist frohlockt. Darauf hin muss erstmal dem Konsum gefröhnt werden und wir decken uns mit Shirts, CDs und allem, was das Portemonnaie am Ende des Monats noch so hergibt, ein. Verbrennt euer Geld!
Dann beginnt für uns der weniger lustige Teil des Abends; zurück nach Witten. Irgendwann in der Nacht kommen wir in Bochum Langendreer an, von wo aus uns der NE nach Hause bringen soll. Tjoa... dumm nur, dass der einfach nicht kommt. Wir gehen los und gehen... und gehen... und...
...irgendwann kommen wir dann nach einer Stunde Marsch in Witten an. Aber von da aus ist es dann doch noch ein Stück bis zur Haustür.