Egotronic, Emma, 27.02.2010 in Bochum, Bahnhof Langendreer - Bericht von Fö
Egotronic, 27.02.2010 in Bochum
So, Bier austrinken und rein. Die Vorband "Emma" spielt bereits. Hm, Electro halt, wenig spektakulär wie ich finde. Hö erinnern die basslastigen Beats an frühen HipHop, nur dass hier eher wenig gerappt, dafür aber "gesungen" wird. Hm. Der Gesang ist es dann auch, der mir nach einiger Zeit auf den Geist geht, zu eintönig alles.
Naja, findet bestimmt seine Hörer, aber nicht bei uns. Also nach ein paar Liedern wieder raus und der Tanke nen Besuch abstatten. Draußen ist es eh besser auszuhalten, das Studio 108 ist nämlich ziemlich gut gefüllt...
...wie man hier sieht. Oh, man sieht sogar X'e auf Handrücken. Und, ihr ahnt es, Egotronic haben soeben ihr Konzert begonnen! Wow, Wahnsinn was da abgeht, der Laden kocht vom ersten Moment an. Nach dem Opener "Berlin Calling" kommen direkt mal die Smasher "Raven gegen Deutschland" und "Kotzen"
Also quasi ein Set, wie man es von Egotronic inzwischen gewohnt ist. Stört mich aber nicht weiter. Sehr erfreut nehme ich die folgende Ansage von Torsun auf, er habe erst gestern vom horrenden Eintrittspreis erfahren - und er verspricht hoch und heilig, dass beim nächsten Bochum-Konzert zumindest weniger als 10 Euro verlangt werden. Das nehm ich mal beim Wort.
Das neue Album ist anscheinend auch schon fertig und soll im April erscheinen - bin mal gespannt! Gespielt werden heute immerhin auch zwei neue Songs, darunter der Anti-Toleranz-Song "Toleranz" und ein etwas balladesker Song, dessen Titel ich mir nicht merken konnte.
Insgesamt habe ich aber den Eindruck, als würde das Set zu nem Großteil aus den eher politischen Tracks bestehen - löblich! Hat man beim Publikum doch eh den Eindruck, als würden sich die meisten eher wenig mit Politik beschäftigen. Nagut, die "Nie wieder Deutschland"-Chöre entschädigen für vieles.
Auch lustig: "Der nächste Song klingt in der ersten Hälfte wie die Gorillaz und in der zweiten wie die Frittenbude" - gespielt wird tatsächlich erstmal ein mit Beats unterlegtes Sample aus irgendnem Gorillaz-Track und danach ein ziemlich großartiges Frittenbude-Medley. Weil sich nämlich sämtliche Frittenbude-Songs auf einem einzigen Basslauf spielen lassen, wie wir erfahren.
Wie man sieht: Gut gefüllt der Laden! Egotronic schaffen es einfach immer wieder, jeden zu begeistern. Die Zuschauer sind gut am Ausrasten, Texte werden fleißig mitgegrölt - ja, und getanzt wird natürlich auch ordentlich. Schon fast ein Klassiker, auch bei anderen Bands: Die "Wall of Love", die, wie erwartet, in wilde Pogerei ausartet.
Auch die Band hat sichtlich Spaß am Auftritt und am enthusiastischen Publikum - immer wieder wird betont, wie geil der Abend doch ist und wie lange sie noch spielen wollen würden. Glaubt man ihnen irgendwie gerne, hat wirklich Spaß gemacht
Darf auf keinem Egotronic-Konzert fehlen: Das Stürmen der Bühne bei "Die Partei" - großartig! Auch wenn die Security anfangs etwas überfordert wirkt, hähä. Super Party auf der Bühne. Anschließend bittet Torsun die Leute aber wieder runter
Zeit für den Zugaben-Part! Gleich zwei Mal werden Egotronic wieder zurück auf die Bühne gerufen, hätte meiner Meinung nach noch ewig weitergehen können. "Exportschlager Leitkultur" wurde zum Besten gegeben, viel geiler noch ein kleines Medley aus alten Eurodance-Klassikern. I like to move it move it!