Zosch!, Glasses, Ruins, Eiltank, 10.04.2010 in Kamen, Jugendkulturcafé - Bericht von Fö
Zosch!, Glasses, Ruins, Eiltank, 10.04.2010 in Kamen
Erste Band des Abends: Eiltank! Der Name verdient schon einen kleinen Applaus. Musikalisch gehts in die Metal-Ecke. Mit Hardcore-Roots. Also ordentliches Gebretter auf die 12, dazu aggressives Geschreie und ordentlich Gitarre.
Ja, gut nach vorne geht das, aber eben auch lautstärkenmäßig. Unterhaltungen unmöglich gemacht, aber is ja eh unhöflich zu reden wenn die Band spielt. Leider, so zumindest mein Eindruck, drückt die Lautstärke auch etwas auf den Sound, so dass letztendlich außer besagter Lautstärke nicht viel rüberkommt.
Egal. Engagierte Show und mal ehrlich, wer achtet bei Hardcore-Punk-Metal schon auf geschwungene Gitarrenmelodien oder sowat. Das Publikum fühlt sich trotzdem unterhalten.
Nächste Band: zOSCH!, so zumindest die offizielle Schreibweise. Also mit Ausrufezeichen. Nach vorne gehts weiterhin, aber diesmal weniger durch Gitarren - die werden nämlich durch geile Synthie-Klänge ersetzt. Elektro-New-Wave-Punk! Und weiblicher Gesang, wodurch man unweigerlich an die Epoxies denken muss.
Aber wo die Epoxies noch zart in die Bubblegum-Ecke schielen, legen die beiden Frontfrauen von zOSCH! noch ein paar Portionen Schrei-Attitüde drauf. Inklusive Heiserkeits-Bonus. Zweistimmige Songs, mal englisch mal deutsch, volle Kanne Punk. Hat was!
Achja, und beim reinen Synthie-Sound bleibts auch nicht, der Keyboarder holt zwischendurch auch mal ne Gitarre raus. Da merkt man erstmal, dass man bei dem ganzen Synthie-Gefrickel die Gitarre nicht mal vermisst hat. Sowas aber auch.
Auch geil: Ein offensichtlich gegen Deutschland gerichtetes Lied. Brav. Scheint auch ein Hit zu sein, zumindest kannten einige Zuschauer den Text. Ich erst, als gen Ende noch ein wenig Slime skandiert wurde. Top! Gute Band, hat gefallen.
Stand bei zOSCH! noch der Spaß im Vordergrund, wirds bei der nächsten Band etwas düsterer...Ruins nennen sie sich, zu hören gibt es, hm, ich sag mal Moll-Punk. Recht düsterer Sound, stilistisch aber mehr so im langsameren Crustpunk beheimatet
Is okay, reißt mich aber nicht vom Hocker. Lieber noch n Bier holen oder draußen noch eine rauchen gehen. Ich rauche zwar nicht, aber der Gruppenzwang, ihr wisst. Nebenbei feiern wir noch die x-te Reunion von Betrunken im Klappstuhl, lösen uns aber vorsichtshalber direkt wieder auf.
Als die ersten Töne der folgenden Band erklingen, bin ich direkt begeistert. Wow! Glasses kommen aus Göttingen, spielen - mal wieder - Hardcore-Punk und scheinen gar nicht mal unbekannt zu sein, so dicht wie die Menge hier steht.
Geile Show ey! Die Sängerin nutzt jeglichen vorhandenen Raum, rennt umher und schreit tapfer ins Mikrofon, da kriegt man direkt Angst. Ich sags nochmal: geile Show
Aber auch die anderen Bandmitglieder bringen sich tapfer ein, schreien mit und prügeln die Songs nach vorne. Schönet Dingen, mehr davon!
Auch schön: Damits etwas gemütlicher wird, wurde das Schlagzeug konsequenterweise vom Podest nach vorne gerückt. So viel Einsatz zeigt der Drummer auch beim Spielen, man sieht ihn eigentlich die ganze Zeit wirbeln. Wenn er nicht gerade lauthals schreit.
Jau. Ansonsten halt Hardcore-Punk, der aber irgendwie auch angenehm rockig ist und sich hier und da einen Hang zum Melodischen erlaubt. Aber nicht zuviel, nur so dass es passt. Yeah.