Kommando Sonne-nmilch, 30.05.2010 in Hamburg, Hanseplatten-Store - Bericht von Bönx
Kommando Sonne-nmilch, 30.05.2010 in Hamburg
Anlass des heutigen Konzertes im außergewöhnlichen Rahmen soll eine Hochzeit mit griechischer Beteiligung sein, glauben wir das einfach mal. Quasi als Intro tragen Rachut und eine augenscheinliche griechische Dame nen Text vor. Rachut liest das deutsche ab und sie übersetzt. Klang ziemlich lustig und wenn ich mich Recht erinnere, hatte der Text eher mit der aktuellen griechischen Krise zu tun als mit ner Hochzeitsansprache.
Dann gings aber auch schon los...puh, immer schwer nen Bericht zu schreiben wenn man zwar die Band kennt, aber nicht wirklich die Musik. Klingt komisch, wa? Bisher hab ich nur die 'Jamaica' Platte öfter gehört als einmal. So langsam glaub ich aber auc,h hier sind nur Griechen im Raum, Basser Ronnie Henseler sieht schon südländisch aus...
...und auch Gitarrist Andreas Ness steht dem in nix nach. Lustig! Vor Allem auch klar, dass man bei so nem Nachnamen Gitarre spielen muss. Klar! Musikalisch bewegt sich das alles eher auf dem Niveau der neuen Platte 'Pfingsten'. Ich sach mal Mid-Tempo-Rock mit Punk-Rock-Kunst-Attitüde.
Neu bei Kommando Sonne-nMilch ist dieser altbekannte Herr hier. Alex, vorsicht, griechischer Einschlag, Tsitsigias, macht mit seiner anderen Band, der Schrottgrenze, mal wieder auf unbestimmte Zeit Pause und widmet sich nun mal neuem. Angeblich aber auch gar nicht so neu wie ich gelesen hab, soll er doch für den Stilwechsel bei Kommando Sonne-nMilch mitverantwortlich sein.
Das überlass ich aber lieber denen, die sich damit auskennen, höhö. Gerüchte streuen macht schon Spaß. Ihr merkt schon, der Bericht stützt sich nur auf Halbweisheiten. Kommen wir zur nächsten: War Sängerin Yvon Jansen bei den letzten Platten nur teilweise dabei, ist sie auf der neuen fast dauernd zu hören und übernimmt auch den Hauptgesangspart, wenn man davon sprechen kann. Ich würde es eher langsamen Rap nennen. Hörspiel-Musik oder so!
Zu manchen Songs wurde dann auch, zur Feier des Tages, 'n Chor auf die Bühne gebeten. Hier haben wir 'Die sibirischen Falken'. Rachut kündigt sie als 3 Engel und 3 Witwen an und meint im Nebensatz auch gleich, dass das das erste und letzte Mal ist, weils ja eigentlich doch nicht so gut ist. Höhö. Wenn ich richtig zähle, sehe ich aber eh nur 5. Naja.
Was man aber neidlos anerkennen muss: Hier stehen echt nur hochklassige Musiker auf der "Bühne". Bei dem langsamen Zeug so im Rhythmus zu bleiben und sich nicht hörbar zu verspielen muss schon gelernt sein. Kann nicht jede Band mit Punk-Rock-Affinität von sich behaupten. Gut kommt das vor allem bei den "Erzählnummern", wie dem Song mit der Henne. Wie gesagt, keine Ahnung wie die Songs heißen ;)
Mittlerweile ham sich auch draußen Leute versammelt, die sich die 5 Euro Eintritt sparen wollen, vielleicht isses aber auch mittlerweile ausverkauft. Oder man will nur mal n paar Affen schauen? Man, ihr habt doch Hagenbek in Hamburg. Hin und wieder kam der Chor auch mal wieder auf die Bühne, einmal als 'Hummeln aus Hawaii' ein weiteres Mal als der 'Gefangenen-Chor von Malmö' - Ihr seht, ich berichte nur von den wirklich wichtigen Sachen...
...erwähnenswert vielleicht noch, dass auch Alex einmal zur Gitarre greifen durfte. Klang dummerweise dermaßen scheiße, dass es davon kein Foto gibt. Ne, ich stand da schon weiter hinten, war nix mehr mit Fotos machen. Die Git kam jedenfalls übern Laptop. Sowas macht man doch nicht, ihr braucht mehr Amps! Am Schlagzeug saß aus dem Anlass irgendwer anderes, wer wees ich nich mehr ;)
Rachut war übrigens auch gut dabei, bei Liedern wo er nix zu tun hatte gings immer in den "Backstage" um sich neuen Sekt einschenken zu lassen. Den hat er aber nur Phasenweise auch wirklich getrunken, der Rest davon landete wahlweise auf der "Bühne" oder in den Regalen. Ich weiß mittlerweile, warum Konzert-Locations erfunden wurden sind.
Irgenwann wirds uns aber zu bunt da drinne. Janz schön warm und so. Fazit: Bier 2 Euro! Musikalisch sehr anspruchsvoll, hat aber nur noch wenig mit den alten Bands von Mastermind Rachut zu tun. Meine Meinung. Schön an zu schauen isses dennoch, auch wenns irgendwie keine Musik ist, sondern eher große Kunst. Hat sich jedenfalls gelohnt, auch wenn ich keinen Eintritt erwartet hatte, dafür aber auch nur ein Unplugged-Set. So waren die 5 Euro bei voller Lautstärke doch gut investiert.
Da wir immer noch nicht gefrühstückt haben, zieht es uns gen Schanzenviertel. Auf dem Weg durch enge Gassen zeigt sich Hamburg mal von der ganz anderen Seite. Träumerisch und verschlafen, hätte ich nicht erwartet, und das wo ich schon zum watweißichwievieltenmal in Hamburg bin. Immer wieder schön, auch neue Ecken entdecken zu können.
Auf der Schanze, wie der gemeine Hamburger zu sagen pflegt, angekommen, kann man sich nicht so wirklich entscheiden, wo man nun essen geht. Eine Lokalität neben der anderen. Wir überlegen kurz zum Griechen zu gehen. Man, das hätte gepasst. Entscheiden uns dann aber für nen Portugiesen. Schlechte Wahl. Zum Abschluss meines Hamburg Besuches gab es dann auch nochmal ordentlichen Platzregen, was aber ganz lustig anzuschauen war, von drinnen jedenfalls.
Da ja heut schon Sonntag ist, bleibt nicht mehr viel Zeit. Irgendwann Mitfahrer einsammeln und ab gen Hauptstadt. Morgen wieder Maloche, Schaufel, Schaffe undsoweiterundsofort...
...warn tolles Wochenende! Tschüß, du kühler Norden du und bis zum nächsten Mal! Prost!