Rx Bandits, 11.06.2010 in Berlin, Magnet - Bericht von Bönx

Da sind sie nun endlich wieder in Berlin, die Rx Bandits aus California. Müsste so 2 Jahre her sein, dass ich die das letzte Mal gesehen habe. Damals im überraschend vollen Knaack, heute dann, Gott bewahre, im Magnet. So oft war ich im alten in P'berg nicht. Immerhin gleich ums Eck. Dummerweise will heut keiner so Recht mitkommen. Wie Vater Zufall es so will, sitzt eine Horde mir sehr gut bekannter Leute vorm BKK rum. Eva hatte heute Probearbeiten, macht jetzt upp, die anderen auch und Robert entschließt sich, mich zumindest zum Magnet zu begleiten aber nicht rein zu gehen wegen schlechter Laune. Die hatte ich übrigens auch, höhö. Vorm Magnet stand dann Steppel rum und so war auch besiegelt, dass Robert dann doch noch mit rein geht. Aber schnell noch Roberts alkoholfreies Weizen austrinken. Bäh, ekelhaft, nie wieder!

Die Vorband hatten wir auch schon wieder erfolgreich verpasst. Schnell nochmal rauchen und siehe da, noch mehr bekannte Gesichter. Schön. Dann gehts aber auch bald los, also rein. Puh, kaum Leute drin, ob es am tollen Wetter, keiner Werbung oder dem hohen Eintrittspreis von ca. 15 Euro liegt bleibt mal dahin gestellt. Sehr sehr schade.

Die Rx Bandits stören sich aber nicht dran, jedenfalls lassen sie es sich nicht anmerken. Ich habe eh noch keine Band erlebt, die Jahr für Jahr wieder nach Europa kommt und meist vor eher wenigen Zuschauern spielt. Große Ausnahme war damals wohl das Konzert in Hattingen. Daumen hoch!

Seitdem hat sich aber auch ne Menge geändert, so ist die Stammbesetzung zwar geblieben, doch wollen sie sich, wie vorhin noch im Radiointerview erwähnt, immer weiter entwickeln. Und so bleiben dann auch die Bläser auf der Strecke. Im Knaack damals war immerhin noch Posaunist Chris dabei, der aber meist zweites Schlagzeug spielte. Zur jetzigen Tour wurde aber auch der weg rationalisiert.

Laut Matt wohl aus Bequemlichkeit, sei einfacher auf Tour mit weniger Leuten. Ok, da hatter Recht. Aber Chris ist auch auf der aktuellen Platte Mandala nicht mehr zu hören. Scheint dann wohl andere Gründe zu haben, schade. Achja, was gab es heute so zu hören? Keine Ahnung, so richtig hört man ja bei der Band nie, wann Schluss ist und ein neues Lied anfängt. Live macht das zwar tierisch Spaß, aber fürn Bericht ziemlich blöde.

Samma, gehts noch? Klar, jeder ist mal wieder im Fußball-Rausch, aber muss man das denn gucken, wenn eine so großartige Band auf der Bühne steht? Naja, war sicherlich die Gästeliste. Schon schade, wenn bei solch geringem Publikum der Band auch noch der Rücken zugedreht wird.

Gitarrist und Keyboarder Steve Choi lässt sich, wie der Rest der Band, zum Glück nix anmerken und spielt gekonnt und mit Elan alles sauber runter. Ansagen gibts nur sehr wenige und die kommen wenn von Matt. Ansonsten wird noch schön vor sich hin gesampelt, man könnte meinen man hört die Platte. Kein Wunder, denn die Rx Bandits spielen ihre Scheiben immer komplett live ein.

Zu Füßen von Steve steht dieses Objekt. Bombe oder nur Batterie? Da wirs alle überlebt haben, scheint es zweiteres zu sein. Höhö. Am frühen Abend war Matt noch im Interview bei Radio eins und meinte, letztens hätten sie drei Abende in New York mal wieder mit Bläsern gespielt und die alten Songs raus geholt. Muss man extra nach New York fliegen um ein ausgewogenes Set zu bekommen?

Frickelgott Matt mit technischen Problemen. Die wären bei den alten Songs, die deutlich weniger ausgefeilt sind, wohl nicht gewesen. Höhö. Fast echt nur Songs der letzen beiden Platten Mandala und And The Battle Begun. Nichtmal das großartige 'Overcome' von der Resignation wurde gespielt, welches ohne Bläser auch bestens funktioniert hätte.

Versteht mich jetzt nicht falsch, es hat trotzdem tierisch Spaß gemacht dieser technisch überragenden Band zu zu schauen. Aber so ein paar alte Klassiker hätten die Stimmung sicherlich deutlich aufgelockert. Nach gut einer Stunde, langem Drumsolo und keiner richtigen Zugabe ist dann auch schon Schluss. Ich hatte deutlich mehr erwartet. Spaß gemacht hats dennoch.

Danach noch ein-zwei Bier vom Späti und ab ins Trickster, naja bis vor die Tür. Klang alles nich so viel versprechend was da an Musik raus kam. Also dumm vor der Tür rumstehen, Bier trinken bis sich die Horde irgendwann entschließt ins Wiener Blut zu gehen. Ich befürchte, ich war dann auch noch in der Milchbar, is aber schon so lange her, dass ichs nich mehr weiß. Höhö.

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