Class War Kids, Dean Dirg, Strick, Cocktailbar Stammheim, 18.06.2010 in Opladen, K.A.W. - Bericht von Chris Crusoe
Class War Kids, Dean Dirg und weitere, 18.06.2010 in Opladen
Zur Wiedereröffnung gibt es eine ganze Woche lang Programm von Elektro-Konzert bis Hardcore-Show, von Theater bis Kabarett und von Politvortrag bis Trödel und Grillen. Heute allerdings, am ersten Tag, erstmal auffe-Fresse-Musik. Die Fotos sind übrigens alle von einem Betrunkenen mit dem Mobiltelefon gemacht worden, also echte Under-Irdisch-Quality.
Erste Band heute ist Cocktailbar Stammheim. Eine zwei Mann starke Gruppe mit zwei Gitarren und einer Bassdrum/Snare Kombination, wie man es von One-Man-Bands kennt.
Zuerst skeptisch, dann begeistert nehmen wir die Lieder auf und fragen uns lediglich, ob der Sound gewollt ein wenig spröde ist oder ob dieses großartige Duo Pech mit dem Mischer hat. Geiler Auftritt!
Dann geht es weiter mit Strick aus Köln. Science On Stage fallen wohl aus, also sind Strick entweder auch einer der angekündigten Special Guests oder der Ersatz. Seh ich das erste Mal heute. Hardcore der geilen, dreckigen Sorte wird geboten.
Mit geschlossenen Augen geht das mächtig ab. Wenn man das Quartett allerdings bei diesem Auftritt sieht, ist nicht ganz klar, warum sie so unmotiviert wirken. Nervös? Keinen Bock? Die Mucke knallt ordentlich, aber die Band wirkt nicht sehr mitgerissen von sich selbst. Schade, die sind nämlich gut!
Dann mal kurz raus 'ne Runde frische Luft schnappen und ein Schnäpperken anner Bude klarmachen. Mit Kiosk-Schabau im Bauch entdecke ich dann noch ein Dixiklo, dass sich jemand in den Garten gepflanzt hat. Und ich muss auch gerade. Verrückter Zufall. (Grinse-Smiley!)
Weiter geht es mit Dean Dirg. Ich war hin und weg als ich hörte, dass diese Herrschaften nach Leverkusen bzw. nach Opladen kommen. Aber das wiedereröffnete KAW hat es verdient, sich mit solchen Federn zu schmücken.
Fotos bleiben wie gehabt alle sehr dunkel, unscharf, wacklig und von einem Betrunkenen aufgenommen. Dafür sind Dean Dirg einsame Spitze. Unglaublich eng spielende Band und auch der Sound ist beeindruckend saftig.
Über die Qualität von Dean Dirg muss man eigentlich nichts mehr sagen. Das letzte Mal hab ich sie im hoffnungslos überfüllten Sonic Ballroom gesehen - so voll ist es hier heute nicht, aber wir sind ja auch nicht in der Großstadt hier.
Als letzte Band sind Class War Kids aus Kanada dran. Es wird umgebaut und die Damen und Herren legen ohne zu zögern los.
Hardcore-lastiger Punkrock, schnell und rotzig vorgetragen. Aber es sind auch viele große Melodien dabei, zum Teil vierstimming vorgetragen, was für echte Abwechslung sorgt, ohne dass das Spannungs- und Energie-Level dabei abfällt.