Chefdenker, Gedankenflucht, Captain Horst, 19.06.2010 in Dortmund, Painthouse - Bericht von Fö
Chefdenker, 19.06.2010 in Dortmund
Vorm Konzert: Grillen. Ehrensache. Claus holt sogar frische Möhrchen vom Lidl und wäscht sie eigenhändig (eigenurinig? who knows). Wir werden ja alle älter und Möhrchen sollen ja gut sein für die Augen. Zumindest, wenn man sie mit Fett oder Öl einnimmt. Hm, schon wieder ne Verwendungsmöglichkeit für das Öl, was da drüben in den Golf von Mexiko schießt.
Erste Band des Abends: CAPTAIN HORST. Herrlicher Bandname, der sollte doch wirklich ein paar Leutchens vor die Bühne locken - naja, 5 Zuschauer sind immer noch besser als gar keine. Irgendwie trau ich mich auch gar nicht, wieder von der Bühne weg zu gehen, das wäre ja direkt unhöflich, wenn auf einen Schlag 20% des Publikums fort ist.
Aber so is das nunmal, der leidige Job als erste Band an einem Abend, der entgegen der Erwartungen eh nicht allzu viele Leute ins Painthouse lockte. Captain Horst hab ich ja vor ein paar Monaten erst auffer Rockstage gesehen, hätte ich mir heute also eigentlich sparen können.
Deutschrock, ganz nett vorgetragen aber irgendwie fehlt mir da ein wenig Punkrock. Dafür erkenn ich direkt ein paar Songs wieder, die damals auch gespielt wurden. Das war nämlich die Band, bei der jedes zweite Lied darüber handelt, wie alt man doch ist. So von damals, im Fernsehen gabs nur zwei Programme und dann noch die Bundesjugendspiele 1979, das is so das was thematisch hängen bleibt
Achja, und der Drummer trägt ein Wacken-Shirt. Sonst ganz nett um nebenbei Bier zu trinken, klassische Opener-Band halt.
Nächste Band: GEDANKENFLUCHT! Spielen ja in letzter Zeit öfter mal irgendwo. Vielleicht, weil sie jetzt bei der "Booking-Agentur" Ball'n'Chain unter "Vertrag" sind, die auch den heutigen Abend organisiert. Vielleicht machen sie sich aber auch wirklich langsam nen Namen. Naja, nee, dann wärs wahrscheinlich voller vor der Bühne. Höhö.
Ob Mischa (da er heute auch als Mischer tätig ist, verzichte ich mal auf den eingebürgerten Namen Meyer) wohl noch ein anderes T-Shirt hat? Trug er ja letztens in Bergkamen auch. Zumindest nen anderen Blick hat er manchmal.
Jau. Emotionaler Postpoppunkrock und so weiter. Macht wohl wenig Sinn, bei jedem Bericht über diese Band nochmal den Musikstil zu beschreiben. An Songs größtenteils Stücke vom letzten Album "Anlauf", aber auch neue Sachen wie das von Myspace bekannte "Buxe brennt"
Oder auch ein neuer Song, der so neu ist, dass Mischa ein wenig Text ablesen muss. Hieß irgendwas mit Susanne. Und weil Gedankenflucht so eine grundehrliche Band ist, versteckt er seinen Spickzettel nicht heimlich hinter der Säule, sondern offen vor seinem Gesicht. Ui.
Schlagzeugerin Reni hat heute vermutlich ein paar Verehrer mehr. Zu Recht, natürlich. Und sie löst das Rätsel vom letzten Mal, was "Aufgetaut" auf englisch heißt: "Defrosted". Wahnsinn.
Euphorisches Publikum. Naja, so euphorisch man sein kann, wenn man es sich hinten auf der "Empore" gemütlich gemacht hat. Raoul ist auch schon ziemlich betrunken, hab ich den überhaupt schonmal nüchtern erlebt?
Und hier die Sicht von der Empore - naja, wie man sieht, das Publikum hält sich etwas bedeckt. Bis auf diese zwei mutigen Mädels. Respekt
Achja, heute gibts Gedankenflucht mal wieder mit Zugabe - und Reni anner Gitarre. Was auch schönen Applaus gibt. Und, wie erwähnt, neue Verehrer.
Bei der nächsten Band haben sich die größten Verehrer schon frühzeitig die erste Reihe gesichert...ja, CHEFDENKER sind nun endlich an der Reihe. Souverän wie immer, mit Leiter auf der Bühne und Caddy als Einheizer, der mal wieder Mike Krüger zum Besten gibt. Mit Lyrics ausm Iphone. Die Verehrer in der ersten Reihe singen sogar mit.
Und los gehts! Von Beginn an mächtig Stimmung in der Bude, wirbelnde Punkrockfinger und alles am Grölen, so hat mans gerne. Wahrscheinlich weder mit großen Festivalbühnen noch mit dem gestrigen fast-Wohnzimmer-Auftritt zu vergleichen, aber wer will denn pingelig sein. Denn immerhin steht ne Leiter auf der Bühne!
Achja, Kollege is heute auch mal wieder dabei. Der alte ICE-Punker. Heute spielt er sogar mit Leiter. Zum Posen, wie er sagt. Hat er nur gerade mit dem Schlagzeughocker verwechselt, der hier auch noch so rum steht. Schon schwierig auf so ner großen Bühne.
Aber schön, dass offensichtlich alle ihren Spaß haben. Pogen, grölen, Boxen umschmeißen - alles dabei. Punkrock und so. Aber ich finde, auf diesem Foto haben viel zu wenig Leute ein Bier in der Hand.
Oh, es wird gepost! Das ist übrigens ausschließlich möglich, weil eine Leiter auf der Bühne steht. So eine Leiter ist ja quasi das Multitool des Posings. Man kann sich draufstellen, dranstellen oder davorstellen. Unendliche Möglichkeiten. Mit einer Leiter kriegen sogar Rentner die Scorpions-Pyramide hin (was ja bekanntlich die höchste Stufe des Posings ist)
Schlagzeugerfoto. Ich stelle mir das schön vor, als Schlagzeuger die ganze Zeit perfekte Sicht auf die Leiter zu haben, ohne dass irgendwelche Gitarristen davor rumturnen
Weil Chefdenker eine Gute-Laune-Kapelle sind und zudem aus Köln kommen, darf das Publikum nicht ohne Polonaise nach Hause geschickt werden. Is klar, ne
Man merkt schon, irgendwelche Details vom Auftritt sind mir gerade ziemlich egal. Achja, es gab nen neuen Song. Aber da passt dieses Foto nicht zu, denn die Zuschauer kennen das Lied offensichtlich, was da gespielt wird.
Ja, neuer Song, neues Album wird bald aufgenommen und soll im Herbst erscheinen, erste Demoaufnahmen gibts zum Beispiel hier. Damit ihr nicht sagt, ich hätte euch nicht informiert.
Kollege am Mikro? Hm, weiß ich nix mehr von. Aber dieses Foto weiß es. Is ja doch ganz schön, zu solchen Anlässen mal ne Kamera dabei zu haben. An was ich mich noch erinnern kann: Ein Becher voller Kirschwodkalikörzeux, den Claus mir anlässlich meines 44sten Chefdenker-Konzertes reichte. Hm, nett. Ich hätt ja lieber noch n Möhrchen gehabt.
Ja, blabla, Chefdenker halt. Insgesamt eigentlich ein guter Auftritt. 2-3 Textvergesser von Claus sind ja eh standard, ebenso wie die Filmriss-Rufe aus dem Publikum - nur die Leiter, die ist wirklich mal was Besonderes. Sollte man in die Band aufnehmen. Sowas wie der fünfte Beatle.
Zugabe: Caddy singt Mike Krüger. Selbstverständlich den Gnubbel, was anderes kommt hier gar nicht in die Tüte.