The Crimson Ghosts, A Nuklear War On The Dancefloor, 02.07.2010 in Köln, Sonic Ballroom - Bericht von Chris Crusoe
The Crimson Ghosts, 02.07.2010 in Köln
Ausverkauft ist es dann auch binnen kürzester Zeit. Glücklich der, der sich schon vorher eine Karte besorgt hat. Der Chris zum Beispiel. Und die Angst fährt mit, denn der Ballroom ist bei Vollbesetzung auch bei "normalen" Temperaturen schon hart an der Ungemütlichkeitsgrenze. So schlimm wird es aber dann doch nicht.
Habe ich erwähnt dass es HEISS ist? 37°C oder so. Und WM ist auch noch: Holland haut Brazilien raus (hihi) und Uruguay und Ghana liefern sich einen Krimi einschließlich Elfmeterschießen, aber das soll uns hier nicht weiter interessieren. Im Sonic Biergarten ist das allerdings ein Thema, denn hier wird Balltreten gezeigt.
Die Sauna eröffnen A Nuclear War On The Dancefloor, die sich quer durch den Katalog des guten Geschmacks covern.
Die Band rekrutiert ihre Mitglieder/Innen zum Teil aus den Fyredogs und den jüngst in Rente gegangenen Parasiten. Das musikalische Spektrum reicht von den Distillers bis zu den Ramones.
Von Rock bis Punk und Metal ist also alles dabei, was Spaß macht. Vorgetragen mit viel Freude an der Sache. Das ist das schöne an Covern - die Band sucht sich nur aus, was ihr selber auch Spaß macht und den Spaß merkt man ihnen auch an.
Zwischendurch sind deutlich zu viele Fotografierer und zu wenig tanz- und singwütiges Volk in der ersten Reihe, naja egal. Dafür: exzellente Songauswahl! Bei mir haben sie schon allein für "Territorial Pissings", "Denim Demons" und "Dominator" einen fetten Stein im Brett!
Dann geht's mit den mächtigen Crimson Ghosts los, die heute ihre neue Platte "Generation Gore" veröffentlichen. Diese wurde erst kurz vor dem Konzert per PKW-Kurier aus Tschechien (oder so?) eingerast.
Auch die Bühne des Sonic Ballroom ist an allen drei Seiten stilecht dekoriert. Da hat sich jemand schön bemüht.
Die ersten Hemden fallen, weil es einfach nicht kühler werden will während des Konzerts. Stillstehen geht bei der Musik aber auch nicht.
Chris mit tollem neuen Kokos-Haarwachs. Das klebt schön und riecht lustig. Klebt auch an anderen Köpfen.
Die Fotobarb hat die tollen Crimson Fotos für das Booklet des neuen Albums geknipst. Warum? Weil sie das so gut kann, darum!
Mit der Zeit fallen bzw. zerfließen auch die Dekorationen auf den Musikern selber. Diese geben aber trotz der enormen Hitze alles und spielen auch etliche Lieder der neuen Platte. Gute Platte übrigens!
Erneut ein fehlgeschlagener Versuch, einen Schlagzeuger zu fotografieren. Aber tanzen ist leider wichtiger als schöne Fotos, und was sitzt der auch da hinten...
Großartige Leistung (wie immer) der Horrorpunk-Band, die eigentlich hauptsächlich wegen der Thematik, Ästhetik und ihrer Misfits-Cover-Vergangenheit diesem Genre zugeordnet werden kann. Musikalische merkt man den Geistern ihre Metal-Qualität deutlich an. Die haben es einfach drauf.
Band gut, Publikum nass. Richtig nass! So voll wie der Ausverkauft-Umstand es befürchten ließ, ist es aber gar nicht. Vielleicht halten es viele auch einfach nicht lange am Stück in Ehrenfelds lautestem Brutkasten aus. (Lappen!)
Jedenfalls kommt man gut zum Tresen, zum Merch-Stand und sogar zum Klo... das ist nicht immer so. Derweil bröckeln die Masken und auch die Musiker sind nicht mehr trocken, eher das Gegenteil.
Absolut geiles Konzert! Superlativ, ick hör dir trapsen, aber es hat echt Spaß gemacht. Noch rasch die CD gekauft und dann nach dem letzten Lied raus und ein wenig trocknen. Chris hat Spülhände nach Konzert, so nass war es da. Von außen klingt es, als ob noch eine Zugabe gespielt wird, aber die wird zugunsten eines Erholungsbieres geschwänzt.