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Abfukk, Endzeit, Napoleon Dynamite, 16.07.2010 in Schwerte, Rattenloch - Bericht von Fö

Abfukk, Endzeit, Napoleon Dynamite, 16.07.2010 in Schwerte

So. Heute hab ich endlich auch mal Zeit, das frisch renovierte Rattenloch zu besichtigen. Das war ja geraume Zeit im Umbau, bin mal gespannt was draus geworden ist. Radieschen Shows bringt uns heute mal ein paar vielversprechende junge Bands, wobei wir die erste, Käfer K., auch direkt verpassen, während wir uns draußen stilgerecht mit Dosenbier und Pommes vorwärmen.
Und rein. 5 Oiro Eintritt ist schonmal genehm, Bier für 1.50 auch. Und Hansa für punkerfreundliche 1 Oiro sowieso. Perfekt. Also irgendwie alles beim Alten. Aber schauen wir mal durch diese Tür da hinten, die vorher nicht da war. Es begrüßt uns ein nicht mehr wiedererkennbares Schwimmbad, picobello gefliest, eingelassene Lichter, ne ordentliche Bühne, Lichtanlage...Wo sind wir denn hier?
Ja, da muss man sich wirklich mal dran gewöhnen. Immerhin war die lange Zeit des Umbaus nicht gänzlich verschwendet. Achja, es spielt bereits die zweite Band des Abends: NAPOLEON DYNAMITE! Auf Platte großartig, aber irgendwie noch nie live gesehen. Drum bin ich auch direkt ein wenig überrascht, dass Markus hier singt, den man ja sonst nur als Drummer von Betrunken im Klappstuhl kennt.
Sachen gibts, nich wahr? Napoleon Dynamite servieren Trash-Thrash-Hardcore-Punk in der Tradition von Alarmstufe Gerd und vielen vielen weiteren neuen deutschen Hardcore-Kapellen, die alle ihre Daseinsberechtigung haben. Weil die Musik nämlich Bock und vor allem Druck macht
Zumindest einigermaßen. Es könnte voller sein vor der Bühne, es könnte mehr abgehen - traut sich im Schwimmbecken aber nicht so wirklich jemand. Vermutlich weil alle die Band hassen. Oder weil die Band ihr Publikum hasst. Oder weil die Band französisch spricht und ihre chansons "contre vous" richtet, was ich total großartig finde.
Außerdem kommen Stirnbänder wieder in Mode. Trendsetter Maz hat bestimmt auch schon ein riesiges Arsenal davon daheim. Obs wirklich Mode sein soll oder nur, um die Haarpracht zu bändigen, lasse ich mal dahin gestellt. Punker achten ja eh nicht aufs Aussehen. Ähäm.
Wat so gespielt wurde? Keine Ahnung. Der Sound war auch nicht unbedingt optimal heute, so dass das mit dem Texte-verstehen sich so ziemlich erübrigte. Egal, unwichtig, bei der Geschwindigkeit achtet ja nun wirklich keiner darauf, welche Worte gerade so an einem vorbeifliegen.
Gen Ende immer mal Kuschelaction auf der Bühne, ein extremst "contre vous" eingestellter Markus und eine Gitarre, die sich auf dem Boden besser fühlt als im aktiv gespielten Zustand. Besser kann ein Konzert nicht enden, auch wenn hier einige mit Fragezeichen über dem Kopf zurück gelassen werden. Dagegen helfen nur Stirnbänder.
Nächste Band: ENDZEIT. Kommen aus Mönchengladbach, kannte ich bisher nicht, sind aber gar nicht mal so lahm, wie erwartet. Und musikalisch gibts nach dem Trash-Hardcore von Napoleon Dynamite nun den zweiten großen Stil, der in den letzten Jahren die deutsche Punkszene durchwandert: Indie-Emo-Punk
So grob die Ecke Matula und Captain Planet, sag ich mal. Kann überzeugen, wird auch schön versiert vorgetragen und mit Bier ist heute sowieso alles gut. Aber irgendwie keine größeren Highlights...
...außer dem exzellenten Stil des Schlagzeugers! Auf den zu achten, wurde mir bereits im Vorfeld empfohlen. Ja, nicht schlecht. Macht wirklich Spaß, dem zuzuschauen, wie er ganz lockerflockig die Sticks umherwirbelt und dabei überhaupt nicht den Eindruck macht, nur in kleinster Weise außer Puste zu kommen.
Jau, soviel zu Endzeit. Netter Auftritt, kann man im Auge behalten. Waren nur heute irgendwie ein wenig fehl am Platze, zwischen zwei Hardcore-Kapellen...
Die nächste davon steht bereits in den Startlöchern: ABFUKK! Bisher immerhin vom Namen ein Begriff (ist ja auch ein leicht zu merkender) und angekündigt als "ziemlich asi". Ja, kann man so stehen lassen. Hardcore-Punk mit Deutschpunk-Attitüde. Sowas wie ne Nachfolgeband von Italian Stallion oder auch die andere Band von Sniffing-Glue-Sänger Marcel
Haut direkt ziemlich geil nach vorne, aggressive und angepisste Hardcore-Kracher, gefühlte-1-Minuten-Songs, aber egal, wird ja eh einfach drauf los gezockt. Unglaubliche Wucht, die Band.
Das gilt besonders für Frontmann/Sänger Marcel, der wie ein Wirbelwind damit beschäftigt ist, rumzulaufen, hochzuspringen und das Letzte aus seinem Körper herauszuholen. Kam ja so auf der Bühne schon ziemlich beeindruckend rüber, aber als er seinen Mikroständer wegstellt, bricht tatsächlich die personifizierte Hölle los
Er stürmt nämlich einfach mal ins Publikum. Ohne Rücksicht auf Verluste, ohne Rücksicht auf sich selbst oder andere. Absolute Klasse! Offensichtlich kommt er nicht so ganz auf das größtenteils maximal mitwippende Publikum klar und will mal selbst für Ordnung sorgen. Und wie!
Stürzt sich blind in und auf die Meute, stürzt sich mal eben die Treppe runter, wälzt sich auf dem Boden, zertritt Bierflaschen, springt die Zuschauer an - irre! Ganz großer Spaß! Wobei einige doch eher respektvoll-ängstlich dem Treiben zuschauen. Was ihnen wohl keiner verübeln kann.
Und der Rest der Band? Lässt sich nix anmerken, anscheinend sindse die Eskapaden des Sängers gewöhnt. Naja, wir nicht. Bisher nur Sniffing Glue mal auf dem Ruhrpott Rodeo für gut befunden, aber große Bühnen zählen ja eh nicht. Das Rattenloch ist da schon eher optimal für solch eine ausschweifende Show.
Könnte voller sein, aber die wenigen Leute im Schwimmbecken machen schon bald gut Party. Geiles Sprungfoto übrigens, Respekt vor mir sellba. Achja, und damit der neue Boden auch mal so richtig eingeweiht wird, klebt schon bald alles voller Bier und Scherben. So muss das sein!
Zum Schluss dann noch ein Highlight: "Bullenschweine" von Slime wird gecovert, und zwar mit dermaßen viel Pfeffer und Aggressivität, dass sich hier wohl jeder Zivilpolizist in die Hose gemacht hätte. Selbstverständlich vom mutigen Publikum auch fleißig mitgegrölt.
Jau. Wahnsinn! Abfukk hinterlassen ein gut verstörtes aber nicht minder begeistertes Publikum, auch wenn sie sich wahrscheinlich etwas mehr Masse und Enthusiasmus gewünscht hätten - naja, spielen sie halt nächstes Mal auf der Klobühne. Nach dem Konzert kostet alles Bier nur nen Euro, also bleiben wir noch ein wenig. Der nächste Nachtexpress muss dann aber sein, morgen gehts ja schließlich schon wieder hier hin, da spielen die Bottrops...

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Alexej

20.07.2010 10:39
Ich bin neidisch....:-/
Kabl

20.07.2010 13:20
geil Bierflaschen zertreten, cooler wärs noch mit Bierflaschen auf Köpfe einzudonnern , oder gleich jemand im Publikum verprügeln, soll ja schließlich kein Spaß machen so ein Konzert.
schlossi

20.07.2010 13:43
spaß wird generell überbewertet.
ichsälba

24.07.2010 17:40
ich sach ma profimääßsch: in einer liga mit shitfuckers roman!

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