Nicht eingeloggt - Login [Registrieren]
Login X

Passwort vergessen?
Olgas-Rock: Lagwagon, Grossstadtgeflüster, Nufan, Talco, 14.08.2010 in Oberhausen, Olgapark - Bericht von Kiki

Olgas Rock, 14.08.2010 in Oberhausen

Mal wieder eins dieser "Umsonst und draußen"-Festivals. Vorteil ist, dass man immer mal wieder ein paar Bands gucken kann, für die man ansonsten kein Geld ausgeben würde. Nachteil der enorm hohe Stressfaktor was das Publikum angeht. Nirgendwo sonst trifft man mehr Prollos und sonstiges Asivolk (außer auf der Cranger Kirmes vielleicht). Aber da das Wetter und die Laune gut sind wird Schlossi eingepackt und es geht los gen Oberhausen.
Grade nen Parkplatz gefunden, fangen auch schon Talco an zu spielen. Die Italiener sind eigentlich der Hauptgrund, heute hierher zu kommen.
Ihr fröhlicher Ska-Punk passt einfach ganz hervorragend zum sonnigen Wetter. Auch das oben befürchtete Publikumsdesaster bleibt größtenteils aus. Es ist angenehm gefüllt, man kann problemlos einen guten Blick auf die Bühne erhaschen.
Talco sind ja bekannt für ihre engagierten Live-Shows und im Gegensatz zu so manch anderer Ska-Band werden sie auch nicht so schnell langweilig.
Besonderes Trompeter Turborizia wirbelt immer wieder auf der Bühne herum und stachelt die Menge an, bloß das Tanzen nicht zu vergessen.
Ein Querschnitt durch ihre bisherigen 3 Alben gibt es zu hören. Mit einem Lied über St. Pauli gibt es noch einen Song von der aktuellen Mini-EP. Leider ist St. Pauli dann heute aber erstmal in der ersten Pokalrunde rausgeflogen. Tja, Pech gehabt!
Talco gehören für mich aktuell zu den besten Ska-Bands Europas. Als Zugabe gibts noch einen Song der demnächst erscheinenden neuen Platte. Da bin ich ja mal gespannt. Sehr solider Auftritt!
Wo wir wieder beim Publikum sind...Interaktion unter modernen Jugendlichen...Wahrscheinlich guckt er, was sie ihr schreibt. Die 3 gehörten wohlgemerkt zusammen...
Der Park ist wohl auch Teil des Landschaftsprojekts Ruhrkultur. Ganz nette Atmosphäre hier...
Danach direkt die Kalifornier No Use For A Name. Erstmal ein dickes Daumen hoch für das selbstgemalte Bandlogo. Die Band hat Sinn für Humor!
No use for a name sind ja eine der unzähligen Skate-Punk-Bands, welche in den 90ern total abgefeiert wurden. Ich kann die Anzahl der Platten solcher Gruppen in meinem Regal echt nicht mehr zählen und frage mich manchmal wirklich, was man an denen so toll fand..
Vielleicht wars die nette Melodie, gepaart mit ein paar schnelleren Gitarrenriffs, die den Reiz ausmachten. Heute hört sich das in meinen Ohren irgendwie alles gleich belanglos an. Irgendwie ganz nett, aber auf die Dauer halt recht eintönig.
So auch bei No use for a name. Sänger Tony Sly kann mit Sicherheit sehr melodisch singen und auch der Rest der Band spult das Programm recht professionell runter (ist ja auch kein Wunder bei 20jähriger Bühnenpräsenz), allerdings springt der Funke definitiv nicht so richtig rüber.
Es wirkt alles irgendwie zu routiniert und die Band vermittelt heute auch nicht den Eindruck der totalen Motivation.
Einzig die Metalgitarre des Gitarristen mit seinen feinen Soli-Einlagen macht Spaß und zwingt mich ab und an zu einem Lächeln. Ein weiteres Highlight war der Song "justified black eyes" von ihrem bekanntestem Album "Leche con carne".
Mit ner Stunde Spielzeit einfach gute 20 Minuten zu lang...wie gesagt: Austauschbar und beliebig. Hätte ich Eintritt gezahlt, hätte ich mich geärgert.
Zum Schluss nochmal so etwas wie ein Stimmungshoch, als der riesige Gitarrist von Lag Wagon die Klampfe ergreift und "Feedin the fire" mit anstimmt.
Hups, ist der groß...
Die "lustige" Mütze wollt ich euch natürlich nicht vorenthalten..
Anschließend Grossstadtgeflüster aus Berlin. Nie was von gehört. Mal gucken was die so können...
Ah, Musik vom Zahn der Zeit: Sprich Electro-Beats mit Schlagzeug und Gesang. Ist ja total angesagt grade. Waren wohl auch beim Juicy Beats, wo ich aber keine Notiz von ihnen genommen habe. Apropos Juicy Beats: Die Getränke- und Essenspreise sind hier beim Olgas durchaus im Rahmen und nachvollziehbar. Bei einem Umsonstfestival sollte nur zwischendurch nicht das Bier ausgehen, wenn man sich damit refinanzieren möchte ;-)
Zurück zur Musik. Grossstadtgeflüster spielen leider nicht in einer Liga wie das Audiolith-Trio von Bratze, Egotronic oder Frittenbude. Die Songs sind zu eintönig, die Message fehlt und es reißt einen einfach nicht mit.
Am nervigsten ist der Gesang der Frontfrau, welche krampfhaft versucht, einen auf Nina Hagen zu machen. Nö, das hier ist überhaupt nicht mein Dingen. Da gehe ich lieber noch ein Malzbier trinken...
Kommen wir zum Headliner Lagwagon. Vorab erstmal sorry für die miesen Bilder, aber die Kamera (oder liegt es am Fotograf?) schafft es einfach nicht, bei Dunkelheit vernünftige Fotos zu schießen.
Halten wir uns kurz...auch Lagwagon sind eine dieser unzähligen Ami-Skate-Bands. Allerdings haben die Männer aus Santa Barbara es geschaftt, mit dem Album "Duh" von 1992 eines der besten dieses Genres zu erschaffen.
Leider kann ich die Band nicht dazu verpflichten, nur diese Album für mich zu spielen. Schade aber auch. Trotzdem ist der Auftritt durchaus kurzweiliger als das vorher bei No use for a name der Fall war.
Alleine die Optik ist schon irrsinnig komisch, wenn der Riesengitarrist neben dem doch eher klein gewachsenen Sänger Faxen über Körpergrößen macht.
Die Lieder der "Duh" (oder auch des guten Nachfolgers "Trashed") werden folglich auch gut abgefeiert. Alles andere an Songmaterial entzieht sich meines Kenntnisstandes.
Fazit: Für umsonst genau der richtige Preis. Nette Location, Publikum nicht so schlimm wie befürchtet, Wetter gut. Also alles richtig gemacht...Ach ja: Die 90er sind echt vorbei! Und das ist verdammt gut so!!

Bitte hier klicken, um diese Seite bei Facebook zu liken oder zu teilen. Mehr Infos, wie wir mit Einbettungen von externen Anbietern umgehen, hier.

Berichte auf anderen Webseiten:

Kommentar eintragen:

Gerdistan
(Gerdistan)
26.08.2010 09:56
Lagwagon und No Use kritisieren aber diese gehypte Audiolith-Scheiße gut finden... Jungejunge
Schlossi
(Schlossi)
26.08.2010 11:52
stimmt. elektronische musik ist teufelszeux!...dann lieber 20 jahre die gleiche scheisse abfeiern!!!
hengst

26.08.2010 15:50
gehypte Studentenkacke kritisieren aber in Münster wohnen... Jungejunge
kiki

26.08.2010 16:25
hm, eigentlich habe ich über Lag Wagon eher positiv berichtet...wie ham But Alive mal gesungen: "für immer 16" (oder wars 18?)
@ Hengst: Münster ????
hengst

26.08.2010 21:55
@kiki: Laut "Gerdistans" User-Profil ja. Im Übrigen darf man Audiolith ruhig hypen, die retten immerhin die Welt. http://www.campusradio-jena.de/Blog/2010-05-24-audiolith-rettet-die-welt-revisited
ulf

27.08.2010 06:38
verdammte studenten hippies!
Gerdistan
(Gerdistan)
27.08.2010 14:53
Bei Lagwagon kann man immerhin 20 Jahre lang dieselbe Scheiße abfeiern... wenn der Trend erstmal vorbei ist (so ungefähr nächstes Jahr) interessiert sich doch keine Sau mehr für Frittenbude und Konsorten!

Und gerade weil ich in Münster wohne, wo jeder, der was auf sich hält nur noch im Amp rumhängt, muss ich sowas hier aufs schärfste kritisieren! Das ist hier doch ein Punkrockfanzine, wo bleibt denn der gehobene Meinungsfaschismus den man von sowas erwarten sollte?!
Gerdistan
(Gerdistan)
27.08.2010 14:55
Achja und mit so ner Einstellung rettet ganz sicher niemand die Welt:
http://festivalisten.de/eklat-auf-dem-mini-rock-festival-frittenbude-brechen-auftritt-ab/
hengst

27.08.2010 15:25
In Münster gibts scheinbar auch viele Bauernprolls, die "Ausziehen"-Rufe super finden und wahrscheinlich auch bei Grapschen oder Schlimmerem schon mal 'n Auge zudrücken, denn "wat zieht die Schlampe auch so'n kurzen Rock an?"
Gerdistan
(Gerdistan)
27.08.2010 16:19
Sicher, macht hier jeder, ich auch den ganzen Tag.
Frau Aal
(Frau Aal)
27.08.2010 16:35
Jetzt könnte man sich natürlich darüber streiten ob es sexistischer ist "Ausziehen" zu brüllen oder der Frau ihre selbstbestimmung abzusprechen eben dies zu tun wenn sie denn da lust drauf hat. Ich hab mir gerade das Video auf YT angeguckt und die Dame machte jetzt nicht so den Eindruck als sei ihr das sonderlich unangenehm.

Aber ich halt wohl besser meinen Mund bevor hengst mir auch noch den "böser Sexist"-Stempel aufdrückt und das ganze mit dem 0815-Vergewaltigungs"argument" garniert. Geht echt gar nicht, sorry.
schlossi

27.08.2010 17:33
endlich spricht sich mal jemand für die selbstbestimmung der frau aus! also, hengst, reg dich doch nicht so auf, wenn die olle den text schon nicht kann, dann sollse wenigstens ihre titten zeigen...die will das doch!
und mit so ner anti-sexistischen einstellung kannste die welt halt nicht retten...schon gar nicht, wenn du wegen dieser einstellung auch noch ein konzert abbrichst, weil du keine lust hast vor lauter vollpfosten zu spielen, die vielleicht lieber inne tittenbar gehen sollten, wenn brüste sie so in wallung versetzen!!!
hengst

27.08.2010 18:17
Gegen Frauen, die blank ziehen, wenn ihnen danach ist, hat hier bestimmt keiner wat. Die grunzenden Stumpfprolls, die das reflexhaft fordern, sobald eine auf der Bühne steht, sind das Problem. Schön, dass Frittenbude vor so einem Publikum NICHT gute Mine macht, solange die Gage stimmt. Da weiß man jetzt wenigstens, dass man sich beim nächsten Gig den Club nicht mit solchem Abschaum teilen muss, der bei den Atzen oder auf dem Schützenfest eh besser aufgehoben ist. PS: Lagwagon machen Weichspülpunk für Sissys.
schlossi

27.08.2010 19:34
geb ich dir vollkommen recht. versteh auch nicht, wo bei gerdistan der kritikpunkt ist. wenn sich ne band gegen sexismus ausspricht und ein konzert wegen blöder zwischenrufe abbricht find ich das nur konsequent. was ist denn an der einstellung bitteschön falsch?
vielleicht sind frittenbude & co. mittlerweile mehr punk als lagwagon oder no use for a name es je waren?...jedenfalls wenn man unter punk mehr versteht als saufen, feiern und haare färben...
Gerdistan
(Gerdistan)
27.08.2010 21:04
Man stelle sich nun mal vor, man hat für das Festival Eintritt bezahlt, dann passiert sowas und man kann die Band nicht sehen, weil ein paar Dullis vorne sich so aufspielen. Würde euch das nicht tierisch auf den Senkel gehen?

Meiner Meinung nach hätten sie der Ollen auf der Bühne ne Ansage machen sollen und sie wieder runterschmeißen, da sie ja ohnehin den Text nicht kennt, und ihren Auftritt zuende bringen.

Darüberhinaus sollte man sich vielleicht mal fragen, ob nicht auf jedem Frittenbude-Konzert das gleiche passieren würde, wenn ne Alte auf die Bühne steigt, die den Text nicht kann. Denn dann können sie alle ihre Shows nach der Hälfte abbrechen. Aber da wird ja nicht überprüft, ob das ganze Publikum aus Grabschern und potenziellen Vergewaltigern besteht.

Long story short: Fö stinkt.
schlossi

27.08.2010 22:42
mir würden eher die typen mit ihrem stumpfsinnigen gegröhle auf den senkel gehen...aber okay, wir sind da wohl einfach verschiedener meinung.

Kommentar eintragen - Anmerkung, Kritik, Ergänzung

Name:

e-Mail:

Kommentar:
Deine Eingaben werden bis auf Widerruf gespeichert und für Nutzer der Seite sichtbar.
Die Angabe der Email-Adresse ist freiwillig und sie bleibt nur sichtbar für eingeloggte Nutzer.
Weitere Infos in unserer Datenschutzerklärung.

Weitere Infos zu den Bands: Talco, No Use For A Name, Grossstadtgeflüster, Lagwagon, Olgas Rock
Location:

Zu den meisten Berichten werden nur ausgewählte Fotos verwendet.
Falls du mehr oder größere Bilder haben willst, wende dich an den Autor (Kiki) oder nutze das Kontaktformular.
Dort kannst du dich auch melden, falls du mit der Veröffentlichung von Fotos, auf denen du zu sehen bist, nicht einverstanden sein solltest oder dich gar die Kommentare persönlich verletzen...
part of bierschinken.net
Impressum | Datenschutz