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Polar Bear Club, Deny Everything, The Universal Indicator, 16.08.2010 in Köln, Blue Shell - Bericht von Chris Crusoe

Polar Bear Club, 16.08.2010 in Köln

Auf ein Konzert an einem Montag? Na klar! Erstens ist Dicki ja immernoch zu Besuch und zweitens will ich Deny Everything schon länger sehen und die hören ja nu' im Oktober auf.
Als erstes spielen The Universal Indicator aus Trier. Beim ersten Song denke ich noch an Jimmy Eat World. Bei den folgenden Liedern wird es dann schon Riseagainstiger. Und die Jungs rocken auch ordentlich und schwingen das Tanzbein. Drei der vier Musiker teilen sich den Gesang und schreien auch alle ordentlich. Besonders der singende Trommler hat eine angenehm raue Schreistimme.
Hot Water Music fallen mir da noch als Referenz ein. Und der Bassist hält sein Instrument lustig. Auch lustig: man wähnt sich im benachbarten (Ex-) Prime Club, der schon länger wieder Luxor heißt. Fail! Wird aber kurz darauf bemerkt und korrigiert. Wir sind im Blue Shell.
Dann folgen nach kurzer Pause Deny Everything, die ich in Unkenntnis der dritten Band als Kopflinier interpretiere. Das stellt sich später als falsch heraus. Es ist schon deutlich voller als zuvor, aber die Menschen tauen nicht so recht auf.
Die Band gibt sich redlich Mühe, aber der Funke springt nicht so recht über, was von Sänger Pablo mit "Langweilig hier, ne?" kommentiert wird. Chris ist sanft enttäuscht, weil das auf Platte irgendwie mehr zimmert. Der Sound ist etwas mager, wie auch schon bei The Universal Indicator davor übrigens. Sehr ungünstig bei Hardcore.
Die Gitarre ist auch hier etwas arm an Lautstärke und auch der Gasang knarzt irgendwie nicht so mächtig wie auf der Konserve. Vielleicht handelt es sich ja auch nur um eine etwas überzogene Erwartungshaltung, denn der Vortrag ist naürlich trotzdem sehr ordentlich.
Der dicke Hund ist der Preis heute Abend. 13 Taler plus 2 Euro Mindestversuff. Also 15 Schleifen. Der Kassenwart beteuert, dass das mit den Gagenvereinbarungen der Bands zu tun haben muss, da der Laden nur Geld an der Theke macht. Die Bands zahlen allerdings auch noch was für die Anlagenmiete, wenn ich da immernoch richtig informiert bin, und dass alle Eintrittsgelder ansonsten an die Bands gehen kann ich mir nicht so recht vorstellen.
Dann geht es weiter mit Polar Bear Club aus den U.S. of A. Kannte ich vorher garnicht. Nicht mal vom Hörensagen. Gar nicht!
Ich scheine aber mit dieser Unkenntnis eine Minderheit zu sein heute Abend, denn es wird jetzt so richtig voll. Weiß gar nicht, ob ich das Blue Shell schon mal so voll erlebt habe, und das auf einen Montag.
Die Scheitelzwerge bevölkern die Tanzfläche und es geht echt hoch her. Respekt! Die Band hat sich das allerdings auch verdient, weil sie sich enorm ins Zeug legt. Auch hier fallen mir als erstes Rise Against als Pate ein. Melodische, schnelle Songs zwischen Punk und punkigem Hardcore.
Außerdem spielen sie wirklich lang, was bei solchen flotten Nummern sicher eine ganze Menge Energie kostet. Da fallen auch schonmal die Leibchen. Übrigens sehr beruhigend, dass nicht nur bei Deny Everything Hotpants und enge Muscle-Shirts wiederkommen. Mode muss leiden!
Alles in allem ein runder Abend. Bands gut, Stimmung gut, lediglich der Eintrittspreis ist etwas halskloßig. Dann geht es heim, weil ja morgen der Hahn zeitig kräht. Allerdings gibt es dann doch noch leichte Bierverzögerungen auf dem Heimweg, aber irgendwann erreicht man dann doch das rettende Bett und ist nichtmal traurig, daheim heute Abend Guildo Horn verpasst zu haben.

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