Kaso Perdido, 08.09.2010 in Castrop-Rauxel, Bahía de Cochinos - Bericht von Kiki
Kaso Perdido, 08.09.2010 in Castrop-Rauxel
Heute also mal wieder Ska-Punk, in Form von Kaso Perdido aus Spanien. Zwar gibt es keine Vorband, was aber den Vorteil hat, frühzeitig wieder nach Hause zu kommen. Aber lasst die Jungs doch erstmal anfangen...
...und das tun sie auch gegen viertel vor neun. Der kleine Raum vorm Tresen ist mit ca. 30 Leuten recht gut gefüllt. Allerdings benötigen Band und Publikum doch ein paar Songs, um warm zu werden.
Meinen seit heute absoluten Lieblingsbassspieler (sorry Thomas!) könnt ihr hier sehen. Mit welcher Lässigkeit der junge Mann seine Seiten zupft und dabei immer wieder ne Kippe raucht oder am Bierchen nippt ist schon ziemlich cool. Überhaupt scheint er einfach über dieser Erde zu stehen. Könnt aber auch an seinen doch schon ziemlich kleinen, rötlichen Augen liegen.
Sympathisch auch der Versuch der Interaktion zwischen Band und Publikum. Das doch sehr gebrochene Englisch der Jungs reicht grad mal für ein "Thank you" "and next Song is..". Der Versuch, ein paar Anekdoten mehr zu einigen Liedern in Spanisch zu erzählen, misslingt völlig, da anscheinend nicht ein einziger der Anwesenden auch nur Grundkenntnisse besitzt.
Man merkt der Band an, dass sie anscheinend noch nicht besonders oft live gespielt haben. Und zwar nicht an der Musik (die war einsame Spitze!) sondern einfach an der ungewohnten Tatsache, vor Leuten aufzutreten.
Aber nach ner viertel Stunde kommen schließlich auch zaghafte Tanzversuche beim Publikum auf. Die Spanier haben wahrscheinlich noch nie so unbeholfene Bewegungen gesehen. Naja, den Deutschen fehlt halt einfach dieses südländische Rhythmusgefühl...
Geil auch, dass alle vier Bandmitglieder die exakt gleiche Frisur haben. Schlossi nennt es kurzerhand die "Einheitsfrisur der spanisch/südamerikanischen Alternativenszene". Eine wirklich passende Wortkreation..
Habe ich eigentlich schon was zu Musik geschrieben? Ska halt, unterstützt von einem ziemlich coolem Keyboard, welches sich eher angenehm unauffällig der Musik anpasst. Perfekter Sound für kaltes Bier, Festival oder Urlaub.
Schön zu sehen und hören, dass es nach Ska-P und Panteén Rococó auch mal neue Akteure am weiten Ska-Punk-Himmel gibt. Kaso Perdido gehören für mich auf jeden Fall zu den besseren Vertretern dieser Szene. Zumindest ist mir nach einer Stunde Spielzeit immer noch nicht langweilig.
Hier habt ihr mal alle vier Bandmitglieder auf einen Blick..die "Bühne" ist ja doch recht überschaubar..