Chefdenker, Karl Nagel, 02.10.2010 in Oberhausen, Druckluft - Bericht von Fö
Chefdenker, 02.10.2010 in Oberhausen
Aber erstmal Vorgeplänkel. Weil dat ja soviel Spaß macht, komplett ausm Zusammenhang rausgerissen irgendwelche urkomischen Nebendetails zu präsentieren. Hier vom Vortag. In Dortmund-Hörde wird der Phoenix-See geflutet. Also die ehemalige Industriebrache, die jetzt zum Naherholungsgebiet wird.
Ziemlich beschissene Veranstaltung. Total viele Menschen (ich hasse Menschen!), Bier zu "familienfreundlichen Preisen" (übersetzt: Wenn die ganze Familie zusammenschmeißt, kann sie sich ein Bier leisten) und dann noch der gnadenlos schlechte Auftritt von Atze Schröder mit aufgewärmten Kneipenwitzen, die meinen Hass auf Menschen nur weiter schüren. Nee danke, nix wie weg.
Nächster Tag. Oberhausen. Druckluft. Endlich normale Leute. Vorm Laden wird schon fleißig rumgeasselt, während drinnen ein paar innovative Kurzfilme laufen, die keinen interessieren. "Kino ohne Talent" nennt sich das. Gedärme, Kunstblut, Titten und Kontrabass, um das mal kurz zusammen zu fassen. Sehr unterhaltsam, ein großer Spaß! Ich verweise einfach mal hierhin
Danach: Flirtspiele. Glaub ich. Am Einlass wurden halbe Herzchen und irgendwelche Punkte verteilt, die für den Beziehungsstatus stehen. Wer seine zweite Herzhälfte gefunden hat, durfte Bier trinken. Allerdings waren die Herzchen recht schnell alle...
Bühne. Karl Nagel und sein Idiotenklavier. Chaostage-Initiator und ehemaliger Kanzlerkandidat. Und ein großes Ego, groß genug um sich hier alleine auf der Bühne zu präsentieren und den kleinen Punkern seine Autobiographie visuell darzubieten. Unter dem Gesichtspunkt des Trash ganz nett, aber mehr als ein paar Minuten halte ich das nicht aus.
Unterstützt von Background-Sounds aus seiner Iphone-Fernbedienung trägt er uns verschiedene Lieder in unterschiedlicher Aufmachung vor. Alexandra, Heino, Bob Marley, Alice Cooper, S.Y.P.H. und keine Ahnung was da alles dabei war. Das junge Publikum macht ein Auf und Ab der Irritation durch. Wir gehen da lieber wieder raus. Bier ruft.
Heute mal was ganz Besonderes: Bierschinken wird ja sowieso ständig professioneller, also gehen wir heute noch einen Schritt weiter und lassen das Konzert durch einen Profi-Fotografen ablichten. Also, durch Diddy (nicht im Bild). Find ich super, kann ich endlich mal in Ruhe das Konzert genießen, ohne ständig diese nervige Kamera inner Hand zu halten...
...dachte ich. Bis mir kurz vor Beginn der Kremer die Chefdenker-eigene Videokamera in die Hand drückt. Na so eine Scheiße! Dann also filmen. Wofür eigentlich? Für die Chefdenker-DVD, zu der es eh schon geschätzte 3000 Minuten (oder Stunden??) Material zu sichten gibt? Oder doch für die mysteriösen QR-Codes zum kommenden Chefdenker-Album? Oder nur Beschäftigungstherapie für den Fö?
Chefdenker. Band. Auftritt. Wir sind ja hier auf der ALD-Party, sowas geht ohne zünftige Verlosung nicht. Claus hat nen Zettel mit irgendwelchen Nümmerken inner Hand und darf Gewinne verteilen. Alle Achtung davor, dass er den Gewinnern ihre Nummern an der Nasenspitze ablesen kann und selbst frei erfundene Nummern direkt zuweisen kann. Da hat wohl jemand heimlich auffer Kirmes geübt...
Jau, nu aber Konzert! Endlich wieder Chefdenker! Und endlich muss ich mir mal wieder zu dieser Band irgendwas aus den Fingern saugen. Ja dann mal los. Die mit den Nackten. Bühnenaufteilung heute mal ganz klassisch - Caddys Schlagzeug nach vorne und Kollege hinten aufs Bierkisten-Podest
Heute übrigens mal eine erstaunlicherweise souveräne Chefdenker-Show. Nicht, dass die tatsächlich besser werden (son Quatsch, ey!), aber irgendwie hatte ich an keiner Stelle das Gefühl, dass sich das Ganze zu sehr zieht. Sogar der übliche Nonsense-Krams war auf nem akzeptablen Level.
Vielleicht bin ich auch einfach abgestumpft. Egal. Das Publikum kriegt heute auch Bestnoten! Der Iro steht, das Handy sowieso. Weitermachen!
Kamelle Kamelle! Als waschechte Kölner waren die Chefs selbstverständlich vorher noch einkaufen. Schließlich ist das hier kein normales Konzert, sondern eine Abgefuckt-Liebt-Dich-Party, bei der das lustige Feiervolk mit Konfetti, Luftballons und Pralinen versorgt werden will. Herrlich!
Gespielte Songs: keine Ahnung, is auch latte. Publikum feiert eh alles ab, oder setzt sich auf den Bühnenrand - was in Punkerkreisen sowas wie die höchste Ehrerbietung bedeutet. Zwei neue Songs waren nach meiner Erinnerung dabei, schließlich steht "römisch vier" in den Startlöchern und darf ab sofort bestellt werden. Oi!
Was macht man eigentlich als Sologitarrist, wenn die Jungs da vorne wieder nur Unsinn treiben? Pizza bestellen?
Woraus der Unsinn bestand, weiß ich eh nicht mehr. Musste ja die Kamera still halten. Vermutlich hat Thomas seine Weltansicht zum Besten gegeben, wie dieses Foto eindrucksvoll beweist.
So, Zeit für Hits! Bühnenrandsitzer und Vorderbühnesteher gleichermaßen am Feiern - auf ihre Weise. Hähä. Wie üblich am Ende ein paar Klassiker, auch Toni Schuhmacher lässt sich mittlerweile auf Chefdenker-Konzerten öfter sehen - alle zufrieden.
So, Konzert vorbei. Konzentrieren wir uns auf das wirklich Wichtige: Bier trinken und Unsinn labern. Nagut, das gabs beim Konzert auch schon. Aber egal!
Laut Programm sollten nach dem Konzert noch weitere Flirtspiele stattfinden. Ob dieses Gruppenfoto Teil dessen war, kann ich nun beim besten Willen nicht sagen. Aber, äh, schick!
Noch ein Pärchen! Diddy und Elco haben sich beim Astairre-Lästern gefunden. Astairre-Lästern, das ist ein neumodischer "Jugend"-Brauch, den Diddy geradezu in Perfektion beherrscht. Ihr dürft gerne Kurse bei ihm buchen.