Kill The Silence Festival: (R)brechende Zäune, Sondaschicht, Crema Di Stinko, Go Home Advice Corner, am 08.10.2010 in Augsburg, Kradhalle - Bericht von Kabl
Kill The Silence Festival am 08.10.2010 in Augsburg
Doch vorerst noch zur Res, vorsaufen. Alles was Bier und Promille hat, hat sich bereits eingefunden, und das halbe Album der mächtigen Geggen Gaggas ist schon in der Wirtschaft versammelt. Hinten am Stammtisch: Polocheck Conny, der wo auf m Fahrrad schläft, der wo schielt und irgend ein Proll aus dem Spital.
Und natürlich der Gärtner, der heute verdammt witzig ist, weil er zum Beispiel jedes Mädchen "Katharina" oder "Nathalie" nennt, obwohl die ganz anders heißen. Und er macht auch sonst höllisch gute Witze. Stammtisch oioioi.
Einige Minuten später dann in Augsburg angekommen. Hier die erste Band: "Go Home Advice Corner". Find ich gar nicht schlecht, passt aber nicht wirklich zum restlichen Line-Up. Die hier machen eher so vertrackten, verschrobenen Sound, mit vielen Taktwechseln und so watt.
Aber vor allem die erste Hälfte ist recht geil find ich. Songs die selten über 2 Minuten dauern, mit sehr interessanten Passagen. Vergleiche fallen mir hier tatsächlich etwas schwer. Vielleicht ein bisschen wie "Minutemen", alte "The Thermals", oder alte "White Stripes". Aber dann doch irgendwie anders.
Publikum ist auch schon da, wenn auch nicht viel. Die Augsburger Asselfront tanzt trotzdem schon. Das Festival findet heuer das erste Mal statt, und für diese Tatsache ist schon sehr gut was los.
Da ich auf Bierschinken eine sachliche, objektive, und transparente Berichterstattung abliefern will, setze ich mich konzentriert auf meinen Arsch und beobachte alles sehr genau.
Hier die Setlist der nächsten Band: Crema di Stinko. Titel wie "Meet me at the puff", "Drinking" und "Nintendo ho's" wirken doch schonmal viel versprechend. Mal gucken was da gleich geboten wird.
Geil, auf der Bühne wird schonmal anständig gesoffen, bevor überhaupt der erste Ton gespielt wird. Kann man also eigentlich nicht mehr viel falsch machen. Der Herr hier erzählt mir von irgendeinem Spanferkelfressen in Dinkelscherben, wo er schonmal war.
Und Crema di Stinko sind geil! Vergleichbands zu finden fällt bei dieser Band leichter, die ihre Vorbilder eindeutig bei "NOFX", "Lagwagon", "No Use For A Name" und Konsorten hat. Ist aber scheißegal, der Skatepunk ist einfach geil.
Da so selten, hier mal ein Bild vom Schlagzeuger. Der hat auch viel zu tun, weil er so schnell spielen muss. Da steht ne Wasserflasche! Was soll dieser Scheiß? Wasser sauf mer keins, da vögeln Fische drin.
Posing vom Feinsten! Nur Hits werden gebrettert, vor allem das bereits erwähnte "Drinking" ist mir in Erinnerung geblieben.
Also, geiler Auftritt von Crema di Stinko, werde ich mir wieder anschauen. Weil so ne Art von Musik einfach Laune macht. Bierpreis an diesem Abend war übrigens 2 Euro. Eintritt 5 Euro. Geht klar.
Und dann die knuffigen Knaben von Sondaschicht. Sänger in Zimmermannshose. Jedes Lied klingt, wie wenn die Pestpocken mit SS-kaliert bumsen würden. Angepisster Hardcorepunk eben.
Die Augsburger Asselvereinigung tanzt. Wie bei Karneval. Nur halt mit anderer Musik. Verkleidet sind se ja auch schon. Als Punks. Höhöhö.
Der lustige Herr hier hat allen seinen Arsch gezeigt. Lustig war, dass Sondaschicht 10 Minuten oder so nur auf der Bühne rumgestanden sind und dummes Zeug daher geschwallt haben, da irgendwas mit technisches Problem war.
Hier der lustige Ludwig. Der hat die Haare schön und das Knochenfabrik T-Shirt an, da wo Filmriss draufsteht und der Strichmensch auf den Boden kotzt. Gerüchten zufolge auf dem nächsten Ruhrpott-Rodeo mit von der Partie.
Nicht schön, aber selten: Also nochmal ein Schlagzeugerfoto. Spielt übrigens auch ganz schön schnell - ach was soll man noch schreiben.
Die Halle ist mittlerweile ganz schön voll. Hits wie "Scheiß-Emos", "Linke Parolen" und lauter Hits gegen Staat, Bullerei und gegen alles werden der Meute ins' Gesicht gebellt.
Irgendwie bin ich doch beeindruckt, wie sich Sondaschicht in so kurzer Zeit spielerisch verbessert haben. Gute Mukke, ausrastendes Publikum, geil vorgetragen. Bester Sondaschicht Auftritt den ich bisher gesehen habe.
Noch erstaunter bin ich bei den (R)brechenden Zäunen. Was hier vom ersten Song an abgeht ist unglaublich. Mischung aus Ska, Punk und Hymnen. 6 Leute auffe Bühne. Und Stoff.
Hier der Beweis. Vielleicht die "Betontod" von Augsburg. Ach was. Die "Slime" von Augsburg. Aber nicht "die Kassierer" von Augsburg, weil nicht nackt. Das neue Kassierer Album "Physik" ist übrigens geil. Ich fick dich durch die ganze Wohnung.
Weil so selten: Hier ein Bild vom Schlagzeuger. Der sah früher asozialer aus, pennte bei Punk im Pott mit so ner ranzigen Decke in der Halle. Jetzt sieht er voll schnieke aus. Ich will dich heiraten.
Ob "Chaos oder Langeweile" oder der neue "Cuba-Libre"-Song: Absolutes Stadionrockfeeling bei den Zäunen. Wir verpissen uns dann so langsam, noch während des Auftritts, da ein paar verruchte Leute heim wollen.
Allerdings finden wir noch eine Waage, die wir mitschleppen, und uns dauernd wiegen. Die ham wir dann bei der Res in den Hitnerhof gestellt, so dass sich der Gärtner auch wiegen kann.