Eminence, Tempt Your Fate, 27.10.2010 in Kiel, Schaubude - Bericht von Chris Crusoe
Eminence, 27.10.2010 in Kiel
Heute gibt es M.E.T.A.L. in Kiel!
Eminence aus Brasilium sind zum wiederholten Male auf Europareise und kommen auf einen Mittwoch in die Schaubude.
Aber erstmal Kiel abfeiern. Endlich wieder bei Dicki und Lisa zu Besuch, hurra! Auf gehts zum Schiffegucken an den Keil.
Dann Laboe besuchen. Chris war zwar schon öfters gegenüber oder in der Nähe aber noch nie wirklich da.
Die Treppen waren sicherlich für die Taucher gedacht, während die Offiziere natürlich auf dem Turm ihren Branntwein und ihr Kokain genossen haben. Man merkt: Chris kennt sich gut aus.
Das Marine-Ehrenmal ist mittlerweile eine "Gedenkstätte für die auf See Gebliebenen aller Nationen und Mahnmal für eine friedliche Seefahrt auf freien Meeren". Zumindest für den Moment hat man eingesehen, dass Krieg scheiße ist und Deutschland nicht die Welt.
Außerdem ist es aber auch ein hoher Turm auf den man prima klettern oder mit dem (Achtung: Lieblingswort) Fahr-Stuhl (kicher!) hinauf kann um herunter zu gucken. Feiner Ausblick über die Kieler Bucht und so.
Frau Hündin fand das weniger spannend und widmete sich lieber eingehend der umfassenden Analyse der der Struktur der Türverkleidung von Chris' Raumgleiter.
Zeitsprung. Mittwochabend in der Schaubude. Es wird gekocht für die Bands. Die Wölfin ist wieder entpannt.
Sehr moderner Metal mit den üblichen Breakdown-Schrei-Clean-Wechseln. Auch die Posen sind gut einstudiert.
Dann legen Eminence los. Es ist unglaublich leer, was sehr schade ist, denn die Brasilianer sind wirklich gut. Chris ist sauer auf die Kieler Heavies, die mit ihren faulen Hintern zuhause geblieben sind und dieses Ereignis verpassen. Eine Schande!
Die Jungs von Tempt Your Fate gehen als Publikum fast noch mehr ab als auf der Bühne. Es gibt einen 4-Mann-Circle-Pit, eine Mini-Wall-Of-Death und viel Akrobatik. Gute Leute!
Mit der Vorband, dem Personal, Chris, der Tour-Crew und den zwei (!) zahlenden Gästen kommt aber doch noch sowas wie ein Publikum zustande. Verdient haben Emincence das auf jeden Fall!
Geboten wird sehr grooviger Metal mit starker Neunziger-Prägung, der aber auch viele moderne Elemente integriert, ohne allerdings auf aktuell hippe Trends schielen zu müssen. Sehr geiles Futter!
Basser Bernardo und Sänger Bruno sind die neusten im Bunde, wenn auch bereits seit zwei Jahren dabei.
Die Band lässt sich von der mäßigen Publikumsdichte nicht beeindrucken und spielt vollgasig auf, als wäre sie im Stadion.
Drummer André und Gitarrist Allen sind die verbliebenen Ur-Mitglieder. André plagt die olle Bandscheibe, was ihn aber nicht davon abhält, uhrwerkartig geil zu rattern.
Man merkt der Band ihre Erfahrung aus 14 Jahren Bestehen und etlichen ausgedehnten Touren an. Alles sitzt, der Sound großartig und die Songs ausgereift.
Innenseiter wissen zu berichten, dass dies das erste Mal ist, dass zwei Basstrommeln auf der Schaubuden-Bühne stehen. Lohnt sich aber!
Sänger Bruno glänzt nicht nur durch mitreißendes Agieren und rastlose Performance, sondern vor allem auch durch eine wirklich enorme Variabilität der Stimme. Der kann quasi alles. Chris ist gespannt auf die nächste CD. Auf dem aktuellen "The God Of All Mistakes" von 2008 ist noch sein Vorgänger zu hören.
Die Band aus Belo Horizonte teilt mit einer anderen recht bekannten Metal-Band aus dieser Stadt nicht nur die Herkunft und ein Ex-Mitglied sondern auch ein echtes Händchen für abwechslungsreiche Riffs und spannende Grooves. Klingt aber davon abgesehen wirklich eigenständig und originell, daher bietet sich keiner weiterer Vergleich an.
Die Jungens bleiben noch zum Frühstück und müssen dann zeitig weiter, weil der straffe Tourplan ruft. Sehr fleißige und gute Band, sehr nette Typen! Hoffentlich bald wieder hier unterwegs. Weiter gehts im nächsten Teil der Welttournee des Chris