The Casualties, SS-Kaliert, Feuerwasser, 09.02.2011 in Bochum, Zwischenfall - Bericht von Kiki
The Casualties, 09.02.2011 in Bochum
Nach 55 Minuten Fahrzeit für 20 KM (scheiß Toitschland-Länderspiel) kommen wir direkt pünktlich zur ersten Band. Feuerwasser aus Witten.
Ralle, Härp und Co haben es heute nicht leicht. Erstens sind sie soweit ich das beurteilen konnte alle fast nüchtern und zweitens interessiert sich irgendwie kaum einer der Anwesenden für die Band. Der Großteil bleibt unten an der Bar stehen beim Bier trinken.
Hamse halt Pech gehabt. Feuerwasser ziehen ihr 30minütiges Set auch so durch. Nach dem vierten Song haben sogar die ersten Leute geklatscht.
Jo, ich nenne es mal gewohnte Kost. Punk mit ner ordentlichen Metal-Kante, das Ganze immer schön schnell serviert. Am Gesang könnte man mal ein wenig arbeiten, der wird recht schnell etwas eintönig. Als Opener heute aber voll in Ordnung!
Deutlich voller wurde es dann zu SS-Kaliert. Der unglaublich beschissene Bandname wurde ja schon oft diskutiert, ein Kollege von mir aus Bochum hat auch über einige (Ex-)Mitglieder nicht grad eine hohe Meinung - aber beschränken wir uns mal auf das Musikalische.
Huch, die Pillen wirken! Der super schnelle Hardcore/Streetpunk findet definitiv Gefallen in meinen Gehörgängen. Habe die Band einige Jahre nicht mehr live gesehen und muss feststellen, dass sie spielerisch enorm zugelegt haben.
Dass die Frisuren natürlich immer top sitzen, brauche ich ja nicht extra zu erwähnen. Musik für Freunde von Pestpocken oder auch Rawside.
Überhaupt ist das Konzert echt klasse. Die Band immer in Bewegung und auch das mittlerweile zahlreiche Publikum setzt zu ersten Pogostürmen an. Auch hier ist die Spielzeit mit knapp 40 Minuten gut bemessen. Man mag von der Truppe halten was man will, die Mukke ist definitiv in Ordnung.
Dann der vermeintliche Höhepunkt des Abends: Die Vorzeige-Nietenpunker der Casualties sind am Start. Trotz der zahlreichen Kommerz-Vorwürfe innerhalb der "Szene" ist das Zwischenfall sehr gut gefüllt an einem Mittwochabend.
Gefällt mir der Sound der Band auf Platte eigentlich richtig gut, muss ich leider grade im ersten Drittel des Auftritts von einer ganz schlimmen Vorstellung berichten. Die Stimme von Sänger und Gründungsmitglied Jorge Herrera ist dermaßen knatschig und wirklich nur schwer zu ertragen.
Die Stücke lassen sich nur schwer erkennen, der gesamte Sound ist zu Beginn eine Frechheit. Allerdings wurde es nach ca. 15 Minuten etwas besser oder man hat sich dran gewöhnt.
Naja, beim Publikum tat das der Begeisterung keinen Abbruch (komischer Satz??). Alles mit amtlich gestyltem Iro in die erste Reihe und gib ihm.
Lustig fand ich die Szene, als der junge Mann hier rechts im Bild sich zum Gitarristen stellte, um mitten im Konzert ein gemeinsames Photo zu machen. Daraufhin gab es erstmal ne Ansage und einen dezenten Schubser mit dem Hinweis, so einen Scheiß doch bitte zu unterlassen. Stark!
Nein es ist nicht Ozzy Osbourne...obwohl den habe ich auch noch nicht live bewundern dürfen. Aber er kommt ja dieses Jahr zum Wacken!
Nach 45 Minuten war nicht nur der Iro sondern auch der Unterhaltungswert hin. Stimmung kam nur noch auf, wenn ein alter Hit geboten wurde, der Rest schmeckte mir ein wenig fad und aufgegossen.