Karate Disco, Prinzessin Halts Maul, 19.02.2011 in Castrop-Rauxel, Bahia de Cochinos - Bericht von Fö
Karate Disco, Prinzessin Halts Maul, 19.02.2011 in Castrop-Rauxel
Achja, weiterer Termin heute: St. Pauli besucht den BVB. Is ja in Ordnung, dann hausen endlich mal einigermaßen sympathische Fußballfans in Dortmund. Aber dass nach dem Spiel jede zweite U-Bahn (planmäßig!) ausfällt, hätte mir ruhig mal jemand sagen sollen. Dementsprechend den Anschluss verpasst und als wir endlich in Castrop, oder wahrscheinlich eher Rauxel, ankommen, erklingen bereits Live-Töne aus der Bahía. Verdammt! Immerhin vor der Tür noch kurz mit der Nat abklatschen, und rein gehts.
Band: Karate Disco. Hoppla, hat denn die Prinzessin schon gespielt? Wie sich aus salopp eingeworfenen Nebensätzen seitens Ricarda, ihres Zeichens Sängerin der Karate Disco, entnehmen lässt, muss deren Bassist heute noch einen weiteren Auftritt absolvieren, weswegen man darauf bestand, als Opener zu fungieren. Ja, Nebensätze kann ich auch!
Zunächst einmal muss ich anmerken, dass heute keiner aus der Band ein Hammerhead-Shirt trägt. Optisch schonmal ein dickes Minus im Vergleich zum letzten Mal. Akustisch geht der Daumen dafür nach oben. Der Sound ist zwar eher krachig, aber dafür klingt der Gesang nicht so dermaßen neben der Spur, zumindest hört mans nicht so.
Achja, das Publikum is heute auch gut drauf. Gibt sogar Leute, die mitsingen, und wiederum andere, die rumpöbeln, was sich beides super ergänzt. Irgendwie müssen die angetrunkenen Pauli-Fans ja ihren Frust verbalisieren. So wird der Gitarrist mit einem kräftigen "Anziehen!" bedacht, als er sich seines Pullis entledigt. Voll witzisch, ey.
Macht Spaß der Auftritt. Die Sängerin überzeugt durch wirre Mimik und Gestik, kichert sich gut gelaunt durchs Set, und dazu gibts dann auch ein paar Hits. Sowas wie "Für ne Frau ganz gut", "100 mal schlimmer", "nie wieder verliebt" und was alles gespielt wurde.
Jau, ganz unterhaltsamer und sogar kurzweiliger Auftritt. Also, besser als erwartet. Jawoll. Gibt auch amtlichen Applaus und sogar eine Zugabe, obwohl der Bassist schon mit einem Bein aus der Tür ist. Ja dann. Tschüß.
Achja, hier Maks, der mit dem Fischauge. Zeigt beeindruckendes Reaktionsvermögen und lässt sein Gesicht nicht ablichten. Hält seine Kamera aber dafür vor jede Fresse, die ihm zu nahe kommt - wie immer also.
Bühne frei für die nächste Band! Prinzessin Halts Maul aus Saarland asozial treten das Gaspedal direkt ein wenig weiter durch, sehr Hardcore-lastiger Punkrock brettert uns da entgegen, 80er Schule mit größtenteils deutschen Texten, gelegentlich aber mal aufgelockert durch ein paar Midtempo-Lockerungsübungen, bevor dann wieder fleißig die Fluch(t) nach vorn angetreten wird
Achja, damit wären wir schon mitten im Thema, nämlich bei der aktuellen (und ersten und einzigen) Single der Kapelle, deren 4 Stücke heute selbstverständlich dargeboten werden. Weil das Publikum nämlich auch fleißig nach "A-Seite" oder "B-Seite" ruft. Ja, hoher Zwischenrufe-Faktor heute. Besagte ominöse Single hat die Band zuhause vergessen, zur Strafe kauft sie heute keiner.
Mit lediglich einer Single im nicht vorhandenen Gepäck ist auch der Auftritt entsprechend kurz. 2-3 Coversongs werden noch draufgepackt, zur Zugabe noch was knallneues Unveröffentlichtes, und durch ist das Set. Etwa 20 Minuten Spieldauer müssen uns heute genügen - macht ja irgendwie schon Bock auf mehr. Aber wenn nich is, dann is halt nicht.
Aber wird bestimmt nicht das letzte Konzert der Band gewesen sein, paar Termine gibts noch in nächster Zeit, also bitte im Auge behalten.