Deafness By Noise, Church Of Cycology, 27.04.2011 in Leverkusen, Kulturausbesserungswerk - Bericht von Chris Crusoe
Deafness By Noise, 27.04.2011 in Leverkusen
Von denen ist aber keiner gekommen heute. Es ist mächtig voll für einen Werktag, obwohl die meisten der eher gefestigteren Semester sicher nicht von den Schulferien profitieren.
Aus Wuppertal kommen Church Of Cycology und aus Kroatien (südöstlich von Wuppertal) kommen Deafness By Noise, die auf Tour sind. Die erstgenannten machen den Anfang und ballern dem geneigten Publikum ihren 80er-geprägten Hardcore-Punk entgegen.
Der Bandname und die Deckel-nach-oben-Mützen geben einen Hinweis darauf, wer hier Inspirationspate gewesen sein dürfte.
Natürlich werden dann auch Skateboard-Lieder geboten. Skate! Destroy! Create! Alles recht solide, wenn auch wenig abwechslungsreich, was aber bei dieser Art der Musik und dem liebevollen Vortrag nicht weiter ins Gewicht fällt.
Ein paar Menschen verlassen aber dann doch vorzeitig den Saal, während einige Bewegungsfreudige sich dem Paar- und Einzeltanz hingeben. Schön gegen die Wand gerannt... toll sieht das aus, wenn es mit Absicht passiert.
Im Zugabenteil darf das Publikum zwischen ?Death Metal?? und ?Ein Klassiker?? wählen. Die Entscheidung fällt dann doch irgendwie die Band selber und es gibt den Klassiker. Dieser wird aber leider weder vom Autor noch von den Umstehenden erkannt. (Pardon!)
Hier regieren (Zeitsprung) nun die 90er. Klassischer Hardcore ohne trendige Metal-Anleihen wie man ihn auch von Helden wie S.O.I.A. kennt.
Viel Groove, viele Tempowechsel und vereinzelte Punkspuren machen die Lieder recht abwechslungsreich und vor allem: Spaß!
Besonders Sänger Krmpa erweist sich als erfahrener und aufwiegelnder Frontflummi und unterhält die Leute sowohl mit seinem Brüllorgan als auch mit den (englischsprachigen) Ansagen.
Endlich mal normale Leute. Der Spaß kommt tatsächlich nicht zu kurz und bollohaftes Gepose gibts auch nicht.
Dafür aber vollen Körpereinsatz und viel Spielfreude bei der ganzen Band, die auch ihren Spaß hat, wie es scheint.
Außerdem merkt man dem Ensemble an, dass sie bereits seit sage und schreibe zwanzig Jahren unterwegs sind, was sich in gekonnten Kompositionen und sicherem Spiel niederschlägt.
Ohne Umwege überträgt sich die Energie von der Bühne auf den Tanzmob. DBN kommen gut an bei Publikum und Verwandtschaft.
Entspannte Atmosphäre und ein angenehmer Altersdurchschnitt vollenden das Gefühl, es wäre gerade Anfang der Neunziger. Schön so was, für uns alte Menschen.
Schlagzeuger Andro übrigens schwer mitschuldig an dem Groove der Kroaten. Der Sound ist außerdem auch erste Kajüte heute.
Das erste Konzert übrigens, dass Chris seit der Wiedereröffnung des K.A.W. im kleineren Café statt in der Halle verfolgt und für gut befindet.