Rolando Random, 30.04.2011 in Berlin

Seit gestern befinde ich mich nun in Berlin. War ich ja lange nicht mehr. Obwohl ich die Stadt schon fast als zweite Heimat ansehe und die Leute hier fast als Freunde. Aber nun ist es mittlerweile schon ein Jahr her, dass ich zuletzt hier war...nunja. Gestern unsere Jungs von All Aboard! gesehen, heute dann erstmal kein Programm. Irgendwie so lose zum Grillen verabredet, glaube ich. Spontan beschließen Bönx und ich, der "Walpurgisnacht" am Boxhagener Platz einen Besuch abzustatten. Da war ich noch nie, kenn ich nur aus den Nachrichten weil dort immer die Maikrawalle eingeleitet wurden. Geil! Dieses Jahr wurde die Veranstaltung jedoch kurfristig auf den benachbarten Wismarplatz verlegt. Der Grund entzieht sich unserer Kenntnis. Vielleicht lässt sich der Platz einfacher von den lieben Ordnungshütern einkreisen...

Eigentlicher Grund warum wir hier vorbei schauen: Rolando Random & The Young Soul Rebels sind als musikalischer Beitrag geladen. Leider schon ziemlich früh am Nachmittag, spät abends würden sie viel besser passen - aber will mal nicht meckern, trotzdem gut dass sie spielen. Tun sie auch bereits, als wir ankommen.

Okayer Auftritt, sag ich mal. Keine Ahnung seit wann, aber die Band hat anscheinend ein neues Mitglied: Ne Sängerin. Genauer gesagt Background-Sängerin. Kommt ganz gut, passt auch zur locker-flockigen Ska-Musik.

Ansonsten alles ganz nett. Bönx stellt fest, dass die Songs nüchtern doppelt so lang erscheinen und ich erinner mich, dass ich die Band zuletzt auch eher langweilig fand. Dabei ist Frontmann und Namenspatron Rolando Random eine durchaus unterhaltsame Person.

So wird zu "It takes a nation of millions to hold us back" eingeworfen, dass dies manchmal auch 6000 Ordnungskräfte schaffen (höhö), zwischendurch auch sonst immer mal Anspielungen auf die Maikrawalle oder auch auf die Gentrifizierung durch Cocktailbars.

Besonders begeistert sind wir über die Aeronauten-Neuinterpretation "Ich hätte lieber einen Aufstand", was ein großartiger Song! Oder wie Bönx sich ausdrückt: Aus einem Hit einen Hit gemacht. Auf jeden Fall! Highlight des Auftritts!

Insgesamt: Gemächlicher Ska- und Rocksteady-Sound, wie man ihn sonst hierzulande nur selten findet. Die Musik tut keinem weh, die innere Einstellung vielleicht schon.

Das macht sich auch im letzten Song "I'm in the mood for a riot" bemerkbar, für mich die Erster-Mai-Hymne schlechthin. Zugabe gibts nicht, dafür noch ein paar weitere Bands und Redebeiträge, die wir uns aber nicht mehr geben.

Stattdessen erstmal ein Bierchen in nem nahe gelegenen Café und zu späterer Stunde machen wir uns auf ins Vogelhaus, um den dortigen Grill-Aktivitäten beizuwohnen. Anschließend, standard quasi, in die Milchbar. Wie ihr sicherlich merkt, ein eher unspektakulärer Tag. Is ja auch nur Vorgeplänkel für morgen...

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