Ashtones, 08.06.2011 in Bochum, Wageni - Bericht von Fö

Die Ashtones hätte ich mir letzten Freitag schon angucken können, auf dem Atomsmasher in Dresden - das scheiterte aber daran, dass ich am Merch-Stand gefährliche Waren zum Verkauf anbot und mich dort nicht wirklich lösen konnte. Auch dank meines netten Tischnachbarns, nennen wir ihn mal "Bill from Tokio Hotel", seines Zeichens Fahrer der Ashtones. Ihm sicherte ich dann auch zu, dass wir uns bald wieder sehen. Und, tada, Versprechen erfüllt. Die Ashtones waren bereits letztes Jahr im Wageni, in der Zwischenzeit ist aber einiges passiert, unter Anderem die erschreckende und tragische Geschichte um den Tod des Gitarristen, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte. Respekt dafür, dass die verbliebene Band die Motivation aufbringt, mit ihrer Musik weiter durch die Gegend zu ziehen. Aber vielleicht war das Tourleben auch die einzige Möglichkeit, mit diesem plötzlichen Verlust umzugehen? Wer weiß.

Also dann, ab nach Bochum. Kiki fährt, Sö is auch dabei, für sympathische 3 Oironen Eintritt betreten wir das immer wieder wunderschöne Wageni, weitere 1,20 werden für ein alkoholfreies Bier fällig - nunja, alles Preise, mit denen man leben kann! Ein wenig Rumlaberei mit den Anwesenden (mit den Nicht-Anwesenden wäre das auch schwierig gewesen), und irgendwann legen die Ashtones los.

Konsequenterweise hat die Band kein neues Mitglied in die Band geholt, sondern zeigt sich etwas dezimiert mit nur einer Gitarre. Dadurch klingt die Mucke nicht mehr ganz so fett, geht aber weiterhin ordentlich nach vorne.

Die Umschreibung Punkrock und Rock'n'Roll dürfte eigentlich reichen. Noch etwas Garage-Appeal dazu, ein paar Pinnchen Schnaps und fertig is die Band. Sind alle nicht mehr die Jüngsten, sehen vermutlich aber älter aus als sie tatsächlich sind. Insbesondere der Sänger scheint in seinem Leben schon einiges durchgemacht zu haben - meine Damen und Herren, wir sehen hier ein echtes Rock'n'Roll-Original!

Aus Frankreich kommt die Band (woher genau, müsste ich jetzt recherchieren - keinen Bock), singt aber auf englisch. Klappt sogar. Lediglich bei den Ansagen müssen wir raten, was gemeint ist - ist aber auch nicht weiter schlimm. Ein Wort, das der Gitarrist klar und deutlich aussprechen konnte: "Wodka". Sehr schön!

Ein Schlagzeugerfoto. Schlagzeugerfotos sind ja unter unserer Leserschaft äußerst begehrt, habe ich mir sagen lassen. Er hier spricht sogar ein wenig deutsch und säuselt regelmäßig ein "Dankeschön" ins Mikrofon. Nagut, das war auch schon alles an deutsch. Höhö.

Konzert an sich ziemlich gelungen. Nicht großartig, aber halt gelungen. Allzu viele Besucher haben sich heute mal wieder nicht eingefunden, aber unter den wenigen sind immerhin ein paar, die ein wenig die Tanzfläche zum Beben bringen und sogar mal das Mikrofon in Beschlag nehmen.

Das kommt vor Allem vor bei den Coversongs des heutigen Abends: UK Subs werden gecovert (keine Ahnung welches Lied) und später noch The Clash's "Bored with the USA" - letzteres hatte sich ja bereits beim Auftritt im letzten Jahr bewährt. Diesmal dafür kein Turbonegro-Cover. Schade.

Genug eigene Songs hat die Band natürlich auch in Petto. Darunter auch zwei neue Stücke, zumindest wurden sie als diese angekündigt. Zum Musikalischen wurde eigentlich alles gesagt, ziemlich solider Punk der alten Schule halt, rockt und rollt, hat Ecken und Kanten, kommt gut.

Ohne Zugabe wird die Band nicht von der Bühne gelassen! Naja, ne "Bühne" gibts hier ja eh nicht. Also wird's ganz einfach, die Zuschauer zu beschwichtigen: Die Band geht in aller Seelenruhe an die Bar, schlendert irgendwann zurück zu den Instrumenten und haut uns noch ein paar Knaller entgegen. Jau.

Darunter auch besagtes Clash-Cover. Ne weitere Zugabe wurde auch gefordert, wollte von der Band sogar erfüllt werden - aber Sänger Gé ward vermisst. Tja. Insgesamt hat sich der Ausflug nach Bochum mal wieder gelohnt, Band gut drauf und zum Ende hin immer bessere Stimmung - kann man machen. Lange bleiben wir nicht mehr, ab ins Auto und ab nach Hause...

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