Nonstop Stereo, The Kleins, 18.06.2011 in Duisburg, Djäzz - Bericht von Frau Aal
Nonstop Stereo, The Kleins, 18.06.2011 in Duisburg
Ich mache vorher noch Halt in in unserem Proberaum in Düsseldorf und komme deshalb viel zu betrunken und irgendwie auch viel zu früh im Djäzz an. Netter Laden, schön gemütlich, moderate Bierpreise (von 1,50 bis 2,50 ist für jeden was dabei) und das gezapfte Bier schmeckt nach saurem Spülwasser. Ich und meine Begleitung schlagen 2 Stunden tot und dann gehts auch endlich los mit den The Kleins.
Wie gesagt, bis auf ein Lied kenne ich von denen nichts, aber das ist nicht weiter schlimm. Ab den ersten paar Sekunden springt der Funke über und ich hab richtig viel Spaß. Sehr gute Musik, geht richtig schön nach vorne und ich nicke fleißig mit.
Da ausschließlich englisch gesungen wird und die Akustik ihren Rest hinzutut, komme ich auch nicht in die Verlegenheit, mitgrölen zu wollen. Der Basser singt auch n paar Stücke und ist mir auf irgendeine Art echt sympathisch. Punkrock braucht definitiv mehr Musiker älteren Semesters.
Für Menschen die gerne wissen möchten was gespielt wurde, hat ein weiser Mensch die Setlist fotografiert. Ich kannte nur Black Room.
Und genau das wird dann auch gespielt und ich freue mich. Natürlich ohne weiblichen Gesang, aber dafür mit Backgroundgesang vom Gitarristen, der für meinen Geschmack leider n ticken zu laut war. Auf Bierschinken natürlich auch gerne gesehen: Das obligatorische Drummerfoto.
Das Djäzz ist gut gefüllt, und auch wenns auf dem Foto irgendwie ein bisschen anders aussieht, hatte das Publikum ordentlich Spaß und gute Laune.
Ansonsten gehts in einer Tour schön schnell und präzise gespielt weiter. Wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe, waren auch ein oder zwei Coverversionen dabei. Hätte ich vorher gewusst, dass ich das Review hier schreibe, hätte ich vielleicht Zettel und Stift mitgenommen. Ich hab gehört das soll manchmal ganz hilfreich sein.
Was ich live auch immer gut finde ist, wenn der Sänger mal die Bühne verlässt und ein bisschen im Publikum rumturnt. Gut, das ist jetzt im Djäzz nicht wirklich schwer, weil die Bühne mal so null Tiefe hat und man da irgendwie gerade mal so stehen kann, wenn hinter einem noch ein Schlagzeug steht. Gemütlich ist anders.
Da bleibt halt nur die Flucht nach vorne. Das Publikum ist anfangs noch etwas verhalten und hält Sicherheitsabstand zur Bühne. Stört den Sänger aber nicht, der rückt einfach nach.
Und siehe da, funktioniert. Das Publikum brüllt schön ins Mikro und hat Spaß, so muss das sein. Wahrscheinlich irgendein total bekannter Song, zumindest kann man das an den Reaktionen ablesen.
Und da neigt sich der Auftritt auch langsam dem Ende zu. Ging erstaunlich schnell, ich hätte gerne noch mehr gehört. Fürs nächste Mal muss ich mir vorher aber mal die aktuelle Platte zulegen, das steigert das Erlebnis wahrscheinlich nochmal. Hätte ich noch genug Geld gehabt, hätte ich mir am Abend noch eine mitgenommen.
Nach ner relativ kurzen Pause gehts dann auch direkt weiter mit der Band, wegen der ich eigentlich hier bin: Nonstop Stereo aus dem "schönen" Krefeld.
Die haben ja zwei unglaublich gute Alben rausgebracht, und jetzt darf ich mich endlich mal davon überzeugen, ob die auch live was können. Und ich muss sagen, ich bin echt begeistert - von der ersten Sekunde an unglaublich energiegeladen und eine tolle Livepräsenz von Herrn Ludes. Aber hat ja auch schon gut Erfahrung der Mann.
Denn wie jeder weiß, war der ja mal Frontmann von Bash!. Ich hab auf Bierschinken mal ein Review gelesen, in dem bemängelt wurde, dass bei Nonstop Stereo Konzerten oft zu viel auf der Bash!-Vergangenheit herumgeritten wird. Das ist hier zum Glück überhaupt nicht der Fall, es werden lediglich ohne großes Tamtam 4 Bash!-Lieder gespielt. Gefällt mir!
Der Bassist übernimmt dabei die Claus Lüer Parts, und das macht er echt hervorragend. Da hatte ich bei den ersten Takten von "Nenn es doch einfach Rock'n'Roll" ja so meine Bedenken, aber es passt einfach wunderbar.
Die Songauswahl ist ebenfalls sehr gelungen. Die guten Songs von der Solides Grundrauschen geben sich mit den guten Songs der aktuellen Platte die Klinke in die Hand und man vermisst kaum etwas. Ich hätte gern noch "sein eigener Widersacher" und "gefühlte 100 Jahre" gehört, aber man kann ja nicht alles haben.
Drummerfoto die zweite. Echt cooler Typ, hat gut zu tun am Schlagzeug und lässt wärenddessen trotzdem ständig die Sticks um die Finger rotieren. So als wärs das normalste der Welt, echt locker.
Das Publikum feiert ordentlich die Band ab und grölt sich die Seele aus dem Leib. Ich schließe mich an und hab nach dem Konzert erstmal keine Stimme mehr, während meine Begleitung auch am nächsten Morgen noch über solides Grundrauschen klagt. (Brüller!)