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Terrible Feelings, Hårda Tider, Boy Division, 15.07.2011 in Hamburg, Hospi - Bericht von Fö

Terrible Feelings, Hårda Tider, Boy Division, 15.07.2011 in Hamburg

Immer noch in Hamburg. Weltturbojugendtage und so. Ich war ja schonmal in Hamburg als dort WTJT waren, muss so 5 Jahre her sein. Aber damals "privat" und wir sind immer möglichst unauffällig an den homoerotischen Kuttenträgern vorbei gelatscht, um in Ruhe unsere Cocktails zu genießen. Äh, ja.
Diesmal tatsächlich mal mitten unter den "Spacken in Jacken". Gestern ordentlich Spaß gehabt bei den Göttern Turbonegro und den Teufeln Dampfmaschine, anschließend noch ein alkoholfreies Bier nach dem nächsten gezogen, bis es uns schließlich gegen 5 zu Bett zog.
Entsprechend ausgeruht auch heute - tatsächlich! Alkfreies Bier hat irgendwie doch seine Vorteile. Die Abende sind zwar unerträglich, die Morgen/Morgense/Morgenplurale dafür umso schöner. Mein Negativbeispiel heute ist Michi, der eine Symbiose mit seinem Bett eingegangen hat - während ich tatsächlich fleißig bin, meinen Laptop aufklappe und für die Uni lerne.
Okay. Auch irgendwie öde. Kurzes Telefonat. Wenig später treff ich mich mit der Turbojuckel-Reisegruppe plus X und mit ca. 20 Männekens stürmen wir bei bestem Wetter die Landungsbrücken, ordern mit viel Verhandlungsgeschick ne Barkasse und treten an zur großen Hafenrundfahrt mit Sonne und Astra.
Is sogar ganz interessant. Da wird erzählt über Vorgänge im Hafen, wat für Schiffe da wie und warum stehen und so weiter - was ungefähr 5% von dem ausmacht, was unser Skipper so erzählt. Die restlichen 95% sind köstliche Anekdoten und Wortwitze auf Fips-Asmussen-Niveau. Anstrengend. Kein Wunder, dass sich bald auch die anderen Fahrgäste an unserem Bier bedienen müssen.
Dat größte Containerschiff das man sich vorstellen kann liegt derzeit im Hamburger Hafen. Zwölftausend Container passen hier drauf, das muss man sich mal vorstellen, ey! Wir fahren kurz unterm Bug entlang und sehen plötzlich keinen Himmel mehr. Schockschwerenot.
Naja, und so weiter. Hafenrundfahrt halt. Touriprogramm abhaken. Muss ich irgendwann nochmal unter Alkoholeinfluss machen, die Gags vom Scheff waren echt unterirdisch. Dabei hat er extra für uns den "Turbo-Diesel" angeschmissen...auauaua.
Kommen wir jetzt zu etwas völlig anderem. Bernd ruft an, im Wagenplatz "Hospi" in Altona spielen heute ein paar Bands, Eintritt frei und Bier billig. Klingt geil! Unter anderem spielen "Revolte Springen", leider aber bereits als erste Band, verpassen wir demzufolge. Die nächsten, "Combat Wombat", bekomme ich nur am Rande mit, deswegen auch kein Foto. HipHop-Dub aus Australien. Uiuiui. Okay. Erste Band die wir sehen: BOY DIVISION
Der Name sagts eigentlich schon: Ne Coverband! Aber was für eine! Gespielt werden Lieder von The Cure, Devo, Motörhead(!), Bon Jovi(!!) und weiteren. Einige erkennt man nicht einmal, weil alles so herrlich trashig dargeboten wird. Gesang durchs Megaphon und ein Schlagzeug, das man nicht als ein solches erkennt: ein Barhocker mit Drumpad und Blechbecken. Geile Scheiße!
Dementsprechend verfremdet wirken die Songs. Die Musiker sind erst auf dem zweiten Blick gut drauf, auf den ersten wirkt alles eher über-arrogant und gelangweilt. Aber ich glaub die finden das innerlich alles irre witzig. Apropos, Bernd trägt mir ein super Wortspiel zu: Der Sänger steht auf Jever.
Jau. Musik der Kategorie "interessant". Schlecht ist das nicht, aber irgendwann ist der Drops einfach mal gelutscht, das Megaphon-Gemurmel verliert an Eigenständigkeit und das Schlagzeug nervt nur noch. Aber man muss es der Band lassen: Schön subversiv, trotz Coversongs überaus eigenständig und über allem schwebt ne ordentliche "hauptsache-dagegen"-Attitüde. Und das Merch erstmal - großartig!
Bier kostet 1.50 und alkoholfreies sogar nur einen Euro. Juhu. Kipp ich mir ordentlich was von hinter die Binde. Irgendwann dann auch mal das Klo aufsuchen, oder die "Pissrinne", die mal wieder ein herrliches Beispiel pragmatischer DIY-Kultur darstellt: Ne Regenrinne, die zu nem Abfluss führt. Groß-ar-tig!
"Kutte" ist übrigens eines der schönsten Wörter unserer Sprache. Wenn die Teile bloß nicht so elitär-prollig wären. Naja. Süß sindse ja. Erstmal was futtern. Um die Ecke gibts ne Imbissbude. Oioi.
Leider verpassen wir dadurch den Großteil der folgenden Band: HÅRDA TIDER heißen sie, kommen aus Malmö/Schweden und starten gerade ihre erste Deutschland-Tour. Geiler Scheiß! Fetter Hardcore-Knaller. Stilrichtung grob 80er, mir persönlich etwas zu viel dicke Hose, aber wen das nicht aus der Lethargie reißt der muss taub sein.
Paradebeispiel für das klassische "Hardcore-Tigern". Der Sänger nutzt fleißig den Platz vor der Bühne, um dort seine Runden zu drehen. Hat der zu viel Energie? Naja, genug jedenfalls dass sich ein wenig aufs Publikum überträgt, vorne zumindest wird etwas mitgeschunkelt. Noch zu früh für anständigen Pogo, wa?
Haut gut was weg. Wer auf frühen Hardcore New Yorker Prägung steht, kommt auf seine Kosten. Ne Portion Crustpunk dazu, ordentlich Vollgas und diese klassische Leichtigkeit, die sich sowieso durch die schwedische Musikszene zu ziehen scheint. Verdammt fähig, allesamt!
Kein Wunder, dass die Band nicht nur eine, sondern gleich zwei Zugaben geben muss - Glück für uns, so kriegen wir auch noch ein paar Lieder mehr mit. Die Band selbst freut sich sichtlich, so gut aufgenommen zu werden. Man spielt ja nicht alle Tage nachmittags in nem Zirkuszelt. Keinen Bock jetzt nach Tourdaten zu gucken, aber wenn die Band mal in der Nähe ist - schauts euch an!
So, noch ne Runde Bier. Alkfreies Bier macht zwar nur ziemlich mäßig betrunken, aber die Unmenge an Dummlaberei gepaart mit wenig Schlaf macht meinen Schädel auch so ganz gut zu Brei. Das hier ist übrigens das Bild zum Mörder-Gag "Massenbierhaltung"...ja, die Hafenrundfahrt-Kalauer haben so ihre Spuren hinterlassen...
So, eine Band folgt noch! TERRIBLE FEELINGS kommen ebenfalls aus Malmö, waren mir sogar schon im Vorfeld ein Begriff und setzen zunächst mal neue Maßstäbe durch ihr Outfit: Gitarrist mit astreinem Jogging-Stirnband und der schnurrbärtige Bassist trägt ne Pailletten-Duschvorhang-Weste ohne Ärmel. Geiles Bühnenoutfit, denken wir so - aber die tragen das tatsächlich nur privat. Auf der Bühne dann plötzlich fast schon normal. Scheiße. Kein Foto davon wie sie vorher aussahen...
Egal. Ja, wat gibts zu hören? Erinnert mich an die fabelhafte finnische Band "I Walk The Line", mit dem Unterschied dass hier ne Frau am Gesang tätig ist und die Musik etwas mehr in die Garagen-Richtung abdriftet. Aber durchaus hörbar! Pop-Hardcore-Melody-Sixties-Punk.
Gefällt mir ziemlich gut, recht mitreißend und geht sogar gut in die Beine. Etwas mehr Bewegung könnte der Band nicht schaden, musikalisch aber schön eingängig - sogar besser, als die hier runterladbaren Tracks vermuten lassen. Eine von den Bands, die auf Platte besser werden, sobald man sie live sieht. Höhö.
Ordentliches Tier an den Drums. Der Typ spielt übrigens sonst bei den Hardcore-Punkern von Sista Sekunden. Erklärt vielleicht auch zum Teil, warum die Musik so mächtig Druck macht, obwohl doch eigentlich eher melodische Töne angeschlagen werden.
Einziges Manko: Die Vorband. Hähä. Also Hårda Tider. Die haben einfach im Vorfeld dermaßen abgeräumt, dass uns die Terrible Feelings eher vorkommen wie die Kippe danach. Hm. Trotzdem überaus empfehlenswerte Band, gerne wieder! Ganz allgemein eh ein geiles Line-Up, das der Wagenplatz hier gezaubert hat, und das für freien Eintritt! Geilgeilgeil!
Und nu? In der roten Flora spielen noch Lafftrak, im Knust könnten wir noch die letzten Töne von den Denim Demons gucken (Chris berichtet) - und es bleibt noch die Kneipe als Alternative. Ja denn. Schlussendlich verschlägt es uns in Freds Schlemmereck, Stammkneipe der Turbojugend St. Pauli. Held des Tages: Daniel, der passend zu seinem Shirt Unmengen Bier in sich reinkippt und mal so eben Schlagersongs-Singwettbewerbe gewinnen kann. Geil. Später dann doch noch zum Knust, aber meinen Bericht beende ich hier. Geiles Wochenende in Hamburg, meinen Dank an alle Mitreisenden!

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Hamburg
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