Nord Open Air: Peter Pan Speedrock, Motorjesus, 29.07.2011 in Essen, Nord - Bericht von Fö
Peter Pan Speedrock, Motorjesus, 29.07.2011 in Essen
Betrunkene Menschen gucken. Das Essener Café Nord lädt bereits zum zweiten Mal zum großen Open Air. Diverse Bands härterer Musikgenres, freier Eintritt, kann man machen. Früher am Abend/Nachmittag spielten bereits Bands wie Mr. Irish Bastard und Born From Pain, aber das klappte zeitlich nicht ganz so bei uns...
...also rechtzeitig da zu MOTORJESUS. Den Namen habe ich ja schon diverse Male auf irgendwelchen Postern/Flyern/Festivalseiten gelesen. Ist auch son Name, der bereits unweigerlich assoziiert, auf was für einen Musikstil man sich gefasst machen muss. Oder?
Also so Rock'n'Roll-auf-Härte-getrimmt. Normalerweise Musik, die ich mir ganz gerne mal durch die Gehörgänge blase, aber irgendwie will das nicht so wirklich zünden. Klingt irgendwie wie ne zahnlose Version von Volbeat mit ordentlich dicker Hose.
Dazu die Ansagen vom Sänger, die das Publikum zwar zugegebenermaßen ganz gut aufheizen, diesen Job aber genau so gut ohne Probleme in ner Saufbude am Ballermann machen könnten. Naja, ich schiebs einfach mal auf die diversen Flaschen Bier, die er während dem Auftritt leert.
Publikum. Gut was los hier in Essen, wobei der Großteil der Besucher sich eher vor den Zäunen aufhält - eigene Getränke sind nämlich verboten. Aber das ist ne Maßnahme, die ich für ein kostenloses Festival durchaus akzeptabel finde. Führt aber halt zu exzessivem Stoßtrinken vorm Einlass. Oder zur Theorie, dass hier nur eingelassen wird, wer nur noch mit Schlagseite laufen kann.
Für ein Lied kommt Björn von "The Very End" auf die Bühne und darf mit trällern. Mir eher ein Begriff von seiner Rock'n'Roll-Kapelle "The Rules", hier reizt er sein Organ aber etwas mehr aus. Nett. Witzig auch, dass er bereits ein Lied vorher auf die Bühne gerufen wurde, dieses aber zunächst einsam in der Ecke abwarten musste.
Hat der Sänger sich etwa in der Setliste verhaspelt? Naja, das "letzte" Lied wird auch gleich mehrfach angekündigt. Und das eigentlich letzte Lied ist dann mit geschätzten 10 Minuten auch etwas zu lang geraten, da entschädigen auch nicht die eingestreuten Scorpions- und AC/DC-Refrains. Nee, ich werd nicht warm mit der Band.
Muss also die letzte Band den Abend retten! PETER PAN SPEEDROCK aus dem schönen(?) Eindhoven geben sich die Ehre. Eine Band, die mich bisher eigentlich immer prächtig unterhalten konnte, in kleinen Clubs wie auf großen Festivalbühnen - zuletzt gesehen vor nem knappen Monat auf dem With Full Force Festival
Naja, vielleicht war ich mit meiner Einschätzung auch zu vorschnell. Der Sound ist hier für diese Band einfach zu dünn, als "Headliner" sind sie zugegebenermaßen sowieso etwas zu hoch angesetzt und das Publikum schaut zwar recht interessiert zu, lässt sich aber keine Begeisterungsstürme entlocken.
Ganz vorne ist etwas mehr los, hier wird zumindest getanzt und hier und da auch mal mitgesungen - von einigen Eindhoveranern, die offensichtlich extra angereist sind. Löblich! Eine kleine Wall of Death wird auch versucht - kommentiert vom Frontmann mit "Okay, if you wanna do that thing..."
Schön zu sehen, dass ne Band fest genug auf dem Boden steht, um nicht jedes trendige Publikums-Mitmach-Dingen vollkommen zu unterstützen. Ein Klassiker hingegen: Gemeinsam "Happy Birthday" singen, für die Bardame vom Stauder-Stand - fand ich witzig.
Schlagzeugerfoto, weil die ja gerne mal zu kurz kommen. Der Drummer haut ziemlich ordentlich auf die Felle. Das Schlagzeug übrigens mal wieder ein paar Meter nach vorne gerückt, damit er nicht so einsam da hinten vergammelt. Cool.
Also: Auftritt an sich okay, aber schonmal deutlich besser gesehen. Ich halts nicht lange hier vorne aus, irgendwie will nicht recht Stimmung aufkommen, und hinten wird man auch gut unterhalten - so einige bekannte Gesichter versammelt. Besonders hervorheben möchte ich Keith, der sich mit Augen groß wie Scheunentoren ein Red Bull nach dem anderen reinpfeift. Ich glaub, der wird 3 Nächte nicht schlafen.
Jau, soviel dann dazu, also zum diesjährigen Nord Open Air. Mir fällt auf, dass ich bereits letztes Jahr lediglich zwei Bands zu Gesicht bekam. Naja. Für freien Eintritt wars aber auf jeden Fall okay.
Anschließend: Heimfahrt. Also, zum Zug gehen, um auf den Zug zu warten (siehe meine Ruhrpott-Lektionen aus der Einleitung). Vorher noch ein wenig warten auf das Warten darauf, zum Zug zu gehen und die Erkenntnis, dass wir mit Safi Airways schneller gewesen wären. Oi. Morgen is übrigens am Nord auch noch Open Air (u.a. mit Onkel Tom!), uns zieht es aber zum Juicy Beats...mehr dazu im entsprechenden Bericht...