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Turbostaat, Love A, 04.10.2011 in Düsseldorf, Stone im Ratinger Hof - Bericht von Fö

Turbostaat, 04.10.2011 in Düsseldorf

Turbostaat gehören ja wohl sicherlich zu den "erfolgreicheren" Punkbands hierzulande, zumal sie sich weitestgehend treu geblieben sind und ihre Anhängerschaft trotzdem stetig erweitern konnten. Ne Band, die ich mir gerne immer wieder anschaue, auch wenn das letzte Mal schon wieder knapp anderthalb Jahre her ist. Den heutigen Termin noch verlockender machen die Jungs von Love A, die hier das Vorprogramm absolvieren dürfen. Also dann, recht kurzfristig die Entscheidung gefällt, hier heute meine Aufwartung zu machen, ab inne Bahn und los gehts gen Düsseldorf.
Das "Stone" oder auch der "Ratinger Hof" wird wohl nie meine Lieblingslocation werden. Preise von 3.50€ für'n kleines Bierchen mögen vielleicht für das Altstadt-Publikum okay sein, mit Punkrock hat das aber nicht viel zu tun. Mit ein Grund, warum meine Verzehrkarte (noch son Unding!) bis zum Ende leer bleibt. Aber egal, zumindest beim Booking wurde ich bisher nie enttäuscht, noch nie ein schlechtes Konzert gesehen hier...
Also dann, LOVE A! Sehe ich nun schon zum dritten Mal innerhalb kürzester Zeit, zuletzt vorgestern in Braunschweig. Praktisch, Ohrwürmer bekämpft man ja am besten mit sich selbst. Love A schmeißen ja bald ihr Debütalbum "Eigentlich" via Rookie Records auf den Markt, und das wird bereits jetzt fleißig betourt.
Dabei hat Sänger Jörkk hier fast ein Heimspiel in seiner "ehemaligen Wahlheimat" Düsseldorf und begrüßt artig die vielen bekannten Gesichter, ebenso aber auch die anderen Zuschauer, deren Wartezeit auf Turbostaat ja irgendwie überbrückt werden will. Überrascht fällt mir auf, dass Love A gar nicht sooo unpassend für das Vorprogramm sind - auch wenn ich die Musik jetzt nicht auf Anhieb verglichen hätte, finden sich doch einige Parallelen und ein durchaus dankbares Publikum.
Wobei "dankbar" ja eher so Auslegungssache ist. Klar ist es voll im Laden, und es wird auch Applaus gespendet, aber wie das so bei "bekannteren" Bands ist: Bei der Vorgruppe bewegt sich keiner. Dabei liefern Love A einen mehr als ordentlichen Auftritt ab, zeigen sich gut eingespielt und zaubern jede Menge Melodien aufs Parkett.
Die Songs kenne ich ja mittlerweile zur Genüge. "Hölle", "Chefkoch", "Individuell", "Braindecoder" und so weiter. Kleine witzige Textänderung: Die "Nachbarn" hören diesmal den ganzen Tag Jupiter Jones. Harhar.
Ja. Schönes Post-Indie-Punk-Gedöns. Ich erfreue mich mal wieder an Jörkks ausufernden Gesten und er bedankt sich für die vielen "Juuhs", die sich in die "Klappklapps" gemischt haben. Ja, das Publikum scheint durchaus angetan von Love A, die auch morgen in Aachen nochmal Turbostaat supporten dürfen und ihren Auftritt heute mit "Schafe/Wölfe" souverän beenden.
Dann TURBOSTAAT! Vorweg schonmal, was ich der Band eigentlich seit eh und je vorwerfe: Es werden viel zu wenig alte Lieder gespielt. Dabei will ich nicht mal einer dieser ewig-gestrigen Rumnörgler sein. Aber vielleicht verbinde ich mit den Frühwerken "Flamingo" und "Schwan" einfach mehr als mit den letzten beiden Alben, die zwar auch ziemlich gelungen sind, bei mir aber deutlich seltener auf dem Plattenteller landen.
Naja, wie auch immer. Die aktuelle Tour hört auf den Namen "Island Manöver", ebenso wie auch das aktuelle Album und der erste Song des heutigen Auftritts. Wenn ich mich recht entsinne, wurde das Album auch beinahe komplett gespielt. Für die "neueren" Fans eine Wonne!
Man muss schon sagen, geil was hier abgeht! Der Ratinger Hof ist mehr als gefüllt, hier quetscht sich alles nur so vor die Bühne, alles singt fleißig mit und nach wenigen Songs ist man unweigerlich verschwitzt. Und alles singt mit! Bei Liedern wie "Haubentaucherwelpen" oder "Pennen bei Glufke" ist es fast schon unheimlich, wie der ganze Raum brüllt.
Vor 2-3 Jahren haben Turbostaat zuletzt hier gespielt und Sänger Jan kann sich noch gut dran erinnern - daran, dass es heiß war und daran, dass alle mitsingen. Und das habe sich bis heute nicht geändert. Kleines Lob für das konstant feiernde Publikum.
Eines hat sich aber doch geändert: Bassist Tobi trägt jetzt nen amtlichen Bart. Respekt! Mein persönlicher Eindruck vom Konzert ist irgendwie etwas nüchterner als das des euphorischen Publikums: Irgendwie fand ich die Band live schonmal besser. Mag daran liegen, dass ich mich immer wieder dabei ertappe, die Lieder überhaupt nicht zu erkennen, weil ich sie schon so lange nicht mehr gehört habe.
Meine persönlichen Highlights sind dann tatsächlich die älteren Stücke, wie eingangs erwähnt. "Blau an der Küste" und "Wieso Herbst" von der "Flamingo" werden gespielt, da kann ich dann auch mal mitgrölen. Mehr aber auch nicht. Irgendwie schade, hätte ja eigentlich erwartet, dass die Band vor einem Publikum, von dem sie doch angeblich so begeistert sind, noch ein paar weitere Schmankerl rauskramen, aber das hier scheint doch eher ein Standard-Set zu sein.
Abgesehen davon stimmen die Zutaten natürlich, hier brennt buchstäblich die Hütte - für nen Dienstag Abend mehr als beachtlich! Jan bedankt sich sogar dafür, dass wir auch bei den älteren Liedern mitsingen (oh, hacke ich schon wieder auf dem Thema rum?), am meisten Stimmung kommt aber tatsächlich bei neueren Sachen auf. Highlight: "Harm Rochel", das heute Love A gewidmet wird.
Insgesamt ein echt gutes Konzert, abgesehen von meinen üblichen Kritikpunkten. Als Zugabe werden "Fünfwürstchengriff" und "Vormann Leiss" gespielt, zu meiner besonderen Freude noch "Schwan" vom 2003er Album und nachdem unser aller Lieblingszitat aus "Insel" ("Husum! Verdammt!") wiederholt den Zuschauerkehlen entlockt wird, wars das auch schon.
Jau. Ich will ja nicht wieder auf dem sprichwörtlich hohen Niveau meckern, aber so gut das Konzert auch war, so sehr roch es dann doch irgendwie nach "standard". Klar, war schon gut und so, ich bereue nicht hier gewesen zu sein, aber die Band hat mir schonmal mehr zugesagt. Wat solls. Immerhin ist der Auftritt pünktlich um 23 Uhr zuende, so dass ich noch ne günstige Bahn nach Hause kriege...


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